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Australien auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz

Mit einer Serie von Veranstaltungen haben Schweizer Vertretungen in Australien für das Konzept der "2000 Watt Gesellschaft" geworben. Das Interesse am Thema Energieeffizienz in Down Under ist gross – genauso wie der Nachholbedarf. Mit entsprechenden Aussichten für Schweizer Firmen.
Eine Promenade in Melbourne.
Energieeffiziente Gebäude gewinnen an Bedeutung in Australien.

Im an Rohstoffen reichen Australien waren Energieeffizienz und erneuerbare Energien bis vor kurzem kein Thema. Das hat sich geändert, steigende Preise und die vielerorts spürbaren Folgen der Klimaerwärmung haben zu einem Umdenken geführt. Immer mehr Gliedstaaten und Städte setzen mittlerweile auf erneuerbare Energien, anstatt wie bis anhin einseitig die Kohlekraft zu fördern.

Energieeffizienz im Fokus

Die 2000-Watt-Gesellschaft ist ein energiepolitisches Modell, das an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich entwickelt wurde. Gemäss dieser Vision sollte der Energiebedarf jedes Erdenbewohners einer durchschnittlichen Leistung von 2000 Watt entsprechen. Die «2000 Watt Events» haben bestätigt, wie gross das Potential in Sachen Energieeffizienz in Australien ist, etwa in der Gebäudetechnik. Entsprechendes Know-how ist vor Ort jedoch nicht ausreichend vorhanden, was einigen Schweizer Akteuren erlaubte, sich in diesem Bereich bereits erfolgreich zu etablieren.

Die Art und Weise, wie in der Schweiz das 2000-Watt-Konzept umgesetzt wird, trifft in Australien auf Interesse. Eindruck macht vor allem das Schweizer Know-how bei Passivhäusern. Allerdings schläft die Konkurrenz nicht. Die EU und verschiedene ihrer Mitgliedstaaten sind in Australien im Umwelt- und Energiebereich sehr präsent. Verschiedene EU Mitgliedstaaten nutzen die europäische Reputation in Sachen «Cleantech», um mit gezielten Aktivitäten die eigene Leistungsfähigkeit zu präsentieren. In einem Land mit einer wachsenden Bevölkerung von derzeit 24 Millionen, einem hohen pro Kopf Einkommen und hohen Energiepreisen bei vielfach veralteten und ineffizienten Gebäuden, ist gerade im Gebäudebereich das potentielle Auftragsvolumen enorm. Insbesondere wohlhabende Australier lieben europäische Produkte und gehören zu den Vorreitern etwa beim Einbau von Solaranlagen. «Die Effizienz der Gebäudesubstanz stand in Australien bisher weniger im Fokus, als die Produktion erneuerbarer Energie. Gerade deshalb besteht aber jetzt noch die Möglichkeit, sich in einem noch nicht vollständig besetzten Feld zu positionieren», meint Mascia Buzzolini, Leiterin des S-GE Trade Point in Sydney.

Chance für Schweizer KMU

Die Stadtregierung von Canberra baut zurzeit ihr Vorreiterrolle im Cleantech-Bereich aus. So wurde am 22. Oktober 2016 der «Renewables Innovation Hub» eröffnet, welcher die bestehenden Cleantech Akteure besser vernetzen und neue Akteure aus der ganzen Welt anziehen soll. «Aus Schweizer Sicht wäre es daher ideal, wenn vor diesem Hintergrund in Canberra auch ein Pilotprojekt mit Schweizer Beteiligung realisiert werden könnte. Ein solcher Pilot würde den durch die 2000-Watt-Events erzielten Visibilitätsgewinn ausbauen und könnte zusätzliche Türen für Schweizer Unternehmer und Forscher öffnen, welche in Australien präsent sein möchten», sagt Buzzolini.

Die Schweizer Botschaft in Canberra und die an den Events beteiligten Schweizer Experten prüfen zurzeit, wie sich ein solches Projekt realisieren liesse. Das Bundesamt für Energie, die Stadtregierung von Canberra und die Australian National University sind ebenfalls mit eingebunden.

S-GE Trade Point Sydney hilft Schweizer KMU beim Einstieg in den australischen Markt

Mit dem S–GE Trade Point Australia im Generalkonsulat in Sydney und einem Wissenschaftsbeauftragten an der Botschaft in Canberra kann die Schweiz beim Schritt nach Australien sowohl im wirtschaftlichen als auch im wissenschaftlichen Bereich Unterstützung anbieten.

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