Global Opportunities

Chancen für Schweizer Fintech-KMU in Russland

Global Opportunities: In Russland haben viele Menschen kein Vertrauen in das russische Finanzsystem und bevorzugen daher die Dienste ausländischer Banken oder anderer Finanzdienstleister. Schweizer KMU im Bereich Finanzplanung und Vermögensverwaltung können dies für sich nutzen.

Chancen für Schweizer Fintech-KMU in Russland

Russen sind im Allgemeinen bestens mit der Nutzung von Internetangeboten vertraut. Umfragen zufolge stehen sie insbesondere Online-Finanzdienstleistungen offener gegenüber als die meisten Europäer. Derzeit haben FinTech-Sparten wie Investment, Vermögensverwaltung, Online-Plattformen, Rückversicherung und weitere ein echtes Wachstumspotenzial.

ECKDATEN

Region: Russland
Industrie: FinTech (IKT)
Zeitpunkt (Jahr): 2016-2020
Projektvolumen: k.A.

Aktuell lassen sich die folgenden Trends beobachten: 

  1. Die Entwicklung von Online-Dienstleistungen oder eine vollständige Digitalisierung des Bankgeschäfts: Die grössten Banken haben das vorherrschende Modell der Bank-FinTech-Partnerschaften mit Start-ups und Mobilunternehmen geprägt. In Russland sind Mobilbetreiber und FinTech-Start-ups Bankenpartner statt Konkurrenten. 
  2. Die Zunahme bargeldloser Zahlungen einschliesslich des grenzüberschreitenden Handels: Hier ist das Ausgangsniveau im Vergleich zu reifen Märkten allerdings viel niedriger. Seit 2008 ist der Anteil der bargeldlosen Kartenzahlungen von 10 % auf 27 % gestiegen. Einfache Handhabung, Sicherheit sowie die Möglichkeit zum Erhalt von Vergünstigungen und Erstattungen sind die zentralen Gründe, weshalb Kunden bargeldlos zahlen. 
  3. Das Aufkommen von Online-Marktplätzen in verschiedenen Bereichen, unter anderem im Finanzsektor: Dienst-Aggregatoren oder Marktplätze sind auf dem Vormarsch. 
  4. Mobilität: Die Verbreitung mobiler Finanzdienstleistungen schreitet rasch voran, darunter mobile Einkäufe, die per Smartphone bezahlt werden. 
  5. Zukünftig wird die Personalisierung von Kundenbeziehungen sogar noch wichtiger werden und Dienstanbieter werden für jeden einzelnen Kunden ein massgeschneidertes Finanzprodukt bereitstellen müssen. 

Derzeit ist der rechtliche Rahmen in Bezug auf FinTech in Russland noch nicht sehr weit entwickelt, mit der Ausnahme des strikten Verbots von Kryptowährungen. Doch es tut sich viel bei den Gesetzen und Vorschriften, die es sorgfältig im Auge zu behalten gilt. Ausserdem hat Russland vor Kurzem Massnahmen zur Marktsicherung ergriffen, die auch den IT-Markt betreffen. So ist seit dem 1. Januar 2016 öffentlichen Stellen der Kauf ausländischer Software untersagt. Ausgenommen sind Fälle, in denen im Einheitlichen Register der russischen Computer- und Datenbankensoftware (das «Register») keine Software der benötigten Kategorie vorhanden ist oder in denen die im Register enthaltene Software die Anforderungen des Benutzers nicht erfüllt. 

Dennoch bestehen weiterhin gute Geschäftsmöglichkeiten für Schweizer FinTech-Unternehmen im privaten Sektor, vor allem, wenn diese innovative und benutzerfreundliche Produkte und Dienstleistungen anbieten, die bei russischen Unternehmen nicht erhältlich sind. Viele Menschen haben kein Vertrauen in das russische Finanzsystem und bevorzugen daher die Dienste ausländischer Banken oder anderer Finanzdienstleister. 

Jedes Schweizer Vermögensverwaltungsunternehmen, das unter dem Schweizerischen Zivilgesetzbuch von der Schweiz aus tätig ist und durch ein renommiertes Schweizer Bankinstitut oder Rückversicherungsunternehmen rückversichert ist, kann diesen Vertrauensmangel in den russischen Markt für private Finanzplanung und Vermögensverwaltung für sich nutzen. Schweizer FinTech-Unternehmen müssen ihre Produkte und Dienstleistungen an die lokalen rechtlichen Vorgaben und Kundengewohnheiten anpassen. Dazu gehört unter anderem die Bereitstellung einer vollständig russischen Version der Software. Generell nehmen persönliche Kontakte mit potenziellen Kunden und Entscheidungsträgern mehr Zeit in Anspruch als in europäischen Ländern. 

Ausführliches Informationsmaterial in russischer Sprache ist ausserdem unerlässlich, um Ihren Geschäftspartner zu überzeugen. Eine weitere Beteiligung Schweizer FinTech-Unternehmen könnte in der Teilnahme an Gemeinschaftsprojekten, der Einrichtung von Forschungszentren zum Verbraucherverhalten sowie Partnerschaften mit russischen FinTech-Anbietern bestehen, um lokales Marktwissen, westliche Best Practices und erfolgreiche Geschäftsmodelle zusammenzubringen.

Wenn Sie weitere Informationen zu diesem Thema wünschen, kontaktieren Sie bitte den Swiss Business Hub Russia, und erfahren Sie, wie Sie von diesen Chancen profitieren können.

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