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Neue Methode könnte Blutproben beschleunigen

Forscher von Roche und der ETH haben eine neue Methode zur Analyse von Flüssigkeiten entwickelt. Damit könnten Ärzte komplexe Blut- oder Urinproben künftig direkt vor Ort untersuchen, anstatt sie an Labors zu übergeben.

ETH
Bild: ETH Zürich / Andreas Frutiger

Wissenschaftler vom Basler Pharmakonzern Roche und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben eine neue Analysemethode entwickelt, welche die medizinische Diagnostik revolutionieren könnte. Mit dieser können Flüssigkeiten wie etwa Blut oder Urin schneller und einfacher analysiert werden als es bisher in Laboren geschieht.

Die Technik basiert auf einen Chip sowie Laser-Licht, wie die ETH in einer Mitteilung erklärt. Der Chip wird mit einem speziellen Streifenmuster beschichtet, welches die Forscher Mologramm nennen. Die neue Diagnosetechnik nennen sie fokale Molografie.

Um etwa ein bestimmtes im Blut gelöstes Protein («Schlüssel») zu bestimmen, muss es an einen passenden Antikörper («Schloss») andocken. Mit der Technologie kann der «Schlüssel im Schloss» in einem statt zwei Schritten sichtbar gemacht werden. Die Diagnose ist dabei nicht nur schneller, sondern auch weniger kompliziert als bisherige Methoden.

«Wir rechnen damit, dass dank dieser Technologie künftig mehr Laboruntersuchungen direkt in Arztpraxen statt in spezialisierten Labors durchgeführt werden. Und in ferner Zukunft benutzen Patienten die Technik vielleicht sogar zu Hause», so ETH-Professor Janos Vörös.

Die neue Methode könnte jedoch auch für die biologische Grundlagenforschung interessant sein. Es kann damit beispielsweise untersucht werden, wie schnell sich ein biochemisches Molekül an ein anderes heftet. Ausserdem könnte sie auch bei der Qualitätskontrolle von Trinkwasser oder der Prozessüberwachung in der biotechnologischen Industrie eingesetzt werden.

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