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Empa entwickelt Klebstoff für Wunden

Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) haben einen auf Nanopartikeln basierenden Klebstoff für Wunden entwickelt. Dieser soll dort zum Einsatz kommen, wo Wunden nicht genäht werden können.

Empa
Bild: Empa

Komplikationen bei Wunden nach Operationen gelten trotz medizinischer Fortschritte immer noch als lebensgefährlich, wie die Empa in einer Mitteilung schreibt. Insbesondere bei inneren Wunden besteht die Gefahr von Blutungen, die nur schwer behandelbar sind. Wunden, die sich im Körperinneren befinden, können nämlich nicht genäht oder mit einem Pflaster zugeklebt werden. St.Galler Empa-Forscher um Inge Herrmann haben nun eine Alternative zur Schliessung solcher Wunden entwickelt.

Bei der Entwicklung der Forscher handelt es sich um einen Wundkleber aus Nanopartikeln. Diesen kombinieren sie mit Bioglas, das je nach Mischung über unterschiedliche Eigenschaften verfügt. Je nach Rezeptur kann es beispielsweise gut an Knochen oder an Weichgewebe binden. Insgesamt führt der Kleber in Kombination mit Bioglas dazu, dass das Blut an der verletzten Stelle schneller gerinnt.

Die Idee des Wundklebers ist zwar nicht neu. Allerdings beinhalteten bisherige Entwicklungen Fibrin, das nicht nur teuer ist, sondern auch Immunreaktionen auslösen kann.

Laut der Empa eröffnet der nun entwickelte Wundkleber völlig neue therapeutische Möglichkeiten. Eine erste Studie zu potenzieller chirurgischer Anwendung wurde bereits veröffentlicht. Dabei wurde der Klebstoff bei Schädigungen der Darmwand von Schweinen getestet. Die Ergebnisse waren laut der Empa „äusserst vielversprechend“. Die Forschung geht nun in diese Richtung weiter. Laut Herrmann gibt es noch weitere Möglichkeiten, den Wundkleber mit zusätzlichen Eigenschaften zu versehen. 

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