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Mindfire will das Gehirn entziffern

Die Schweiz soll zu einem Zentrum der Erforschung und Nutzung künstlicher Intelligenz werden. Die Stiftung Mindfire will dafür die weltweit besten Talente zusammenbringen. Eine eigene Blockchain-Lösung sichert dabei das geistige Eigentum aller Teilnehmer.

Die Referenten
Die Stiftung Mindfire will die Schweiz zu einem Zentrum der Erforschung und Nutzung künstlicher Intelligenz machen. (Bild: Mindfire)

Künstliche Intelligenz (AI) ist derzeit ein Modethema. Laut Christoph von der Malsburg wurden allein in diesem Jahr rund tausend Jungunternehmen weltweit rund um dieses Thema gegründet und 7 Milliarden Dollar investiert. Doch in Wirklichkeit seien kaum Fortschritte gemacht worden, sagt der Mitbegründer der Forschungsfelder Computer Vision und selbstorganisierende Nervennetzwerke. „Es gibt eine Blockade, die uns daran hindert, den Weg zu sehen.“

Die neugegründete Stiftung Mindfire, deren Stiftungsrat von der Malsburg angehört, will diese Blockade beseitigen. Ihr neuer Ansatz: die besten Leute weltweit an der Initiative beteiligen. „Ich glaube an die Macht vernetzter Talente“, sagte ihr Gründer und Stiftungsratspräsident Pascal Kaufmann am Freitag bei der Lancierung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). „Wir holen systematisch die intelligentesten Köpfe der Welt“, so der Mitgründer des Zürcher Start-ups Starmind. „So schaffen wir einen Superorganismus, um unser Verständnis von natürlicher und künstlicher Intelligenz zu erweitern.“

Ermöglicht wird diese globale Zusammenarbeit dadurch, dass das geistige Eigentum jedes Teilnehmers abgesichert wird. Dafür wurde eine eigene Absicherung auf der Grundlage der Blockchain-Technologie entwickelt; diese sogenannten Mindtoken sind inzwischen patentiert. Mit ihnen können die Ideen der Teilnehmer markiert werden. Diese erhalten dafür Stimmrechte, können die Token aber auch handeln. „Mindfire kann damit garantieren, dass das geistige Eigentum fair behandelt wird“, sagte Stiftungsratsmitglied Lukas Sieber bei der Vorstellung in Zürich. Zudem seien die Tokens handelbar und stellten damit eine Möglichkeit dar, unmittelbaren Nutzen für Investoren zu schaffen. 

Mindfire wird von Unternehmen und Behörden in der Schweiz unterstützt. Zu den Partnern der ersten Stunde gehören die Stadt Davos ebenso wie der Kanton Zürich, der Elektronikspezialist Maxon Motors ebenso wie die UBS und die Privatbank Maerki Baumann. Bereits jetzt stehen mehr als eine Million Franken zur Verfügung, genug, um die Arbeit von acht Leuten für mehrere Monate zu sichern, wie Pascal Kaufmann in Zürich sagte. „Mit ‚Mindfire‘ haben wir die Chance, unsere digitale Zukunft aktiv mitzugestalten“, wird Rudolf Minsch in der Medienmitteilung zum Start von Mindfire zitiert. „Unser Anspruch muss sein, dass der Forschungs- und Wirtschaftsstandort Schweiz im Zentrum der digitalen Innovationen steht“, so der Chefökonom des Dachverbandes economiesuisse. Und Sonja Wollkopf, Direktorin der Greater Zurich Area AG: „Mindfire trägt erheblich dazu bei, die Greater Zurich Area zu einer der Spitzendestinationen in der künstlichen Intelligenz zu machen, indem sie die klügsten Köpfe nach Davos holt.“

Das erste Treffen der Teilnehmer ist für Mai in Davos geplant. Interessierte können sich bereits jetzt bei Mindfire bewerben.

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