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Handel Schweiz-Polen: 2017 Rekordjahr für Importe

Mit einem kumulierten Handelsvolumen von 4.3 Mrd. CHF im Jahr 2017 ist Polen der 17. wichtigste Handelspartner der Schweiz (Betrachtung ohne Edelmetalle und Antiquitäten) und liegt noch vor Ländern wie Indien, Türkei oder Brasilien.

Polen ist der 17. wichtigste Handelspartner der Schweiz
Polen ist der 17. wichtigste Handelspartner der Schweiz

Die Exporte nach Polen sind im Jahr 2017 um 1.0% gestiegen. Dies liegt etwas unter dem Durchschnitt der EU Länder (+3.7%). Bei den Importen aus Polen liegt das Plus bei 15.2%. Dies entspricht dem stärksten Wachstum innerhalb der EU. Mit rund 2.2 Mrd. CHF Exporten und 2.1 Mrd. CHF Importen ist die Handelsbilanz 2017 gegenüber Polen nahezu ausgeglichen.

Die Dominanz der beiden wichtigsten Exportwaren im Handel mit Polen, Chemie/Pharma sowie Maschinen/Apparate/Elektronik, hat im Jahr 2017 etwas abgenommen.

Chemie/Pharma

  • Exporte der Produkte der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie sind um 0.5% gesunken. Sie sind mit 840 Mio. CHF jedoch weiterhin die mit Abstand wichtigste Warengruppe der Schweizer Exporte nach Polen (Anteil von 38% am Exportwert).
  • Der Rückgang der Exporte ist auf die Untergruppe Agrochemische Erzeugnisse (Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel sowie chemische Düngemittel) zurückzuführen. Nach einem Maximum von 56 Mio. CHF im Jahr 2014 sind diese im 2017 auf unter 5 Mio. CHF zurückgefallen.

MEM-Industrie

  • Die MEM-Exporte verzeichnen gemäss Swissmem für Polen ein Wachstum von 0.1% und liegen nun bei 1053 Mio. CHF. Eindrücklich bei der MEM Branche ist das starke Importwachstum von 19.5%.
  • Weiterhin ist eine Steigerung der Exporte im Bereich Werkzeuge, Maschinenelemente, Metall-Zubehör bei gleichzeitiger Erhöhung der Importe im Bereich Maschinen und Apparate zu verzeichnen.
  • Dies wurde bereits in den Vorjahren beobachtet und kann die Folge einer Verlagerung von Montagetätigkeiten seitens Hochlohnländer nach Polen sein. Einzelteile werden aus der Schweiz angeliefert und in Polen bearbeitet und montiert. Dieser Trend wird weiter anhalten. Auf Grund der starken polnischen Industrie kann mittelfristig jedoch davon ausgegangen werden, dass auch Einzelteile vermehrt vor Ort hergestellt werden und die Schweizer Exporte von Maschinenelementen und Zubehör abnehmen wird. Durch das Herstellen von komplexen Bauteilen in Polen ist jedoch im Bereich (Spezial-) Werkzeuge und Maschinen mit einer erhöhten Nachfrage zu rechnen. Dieser Effekt ist zum Beispiel in der Zunahme der Exporte von Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung ersichtlich. Hier bestehen weiterhin gute Marktmöglichkeiten für Schweizer Firmen, insbesondere auch im Hinblick auf den auf Grund der steigenden Löhnen vermehrter Bedarf an Automatisierungslösungen.

Premium- und Luxusgüter

  • Rückläufige Entwicklung von Uhrenexporten (-4.3%) bei einem wachsenden Markt.
  • Die positive Entwicklung von 2016 konnte nicht fortgeführt werden. Auf Grund der vorliegenden Daten ist davon auszugehen, dass Schweizer Uhrenfirmen in Polen Marktanteile verlieren.

Die Auswertung basiert auf Daten der Eidgenössischen Zollverwaltung und Swissmem. Die Werte des statistischen Amtes in Polen sind v.a. in der Handelsrichtung Schweiz->Polen tiefer.

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