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«Protektionistische Massnahmen schaden Wirtschaft und Wohlstand»

Der Protektionismus ist auf dem Vormarsch. Gleichzeitig schreitet die Globalisierung der Wirtschaft voran, angetrieben durch neue Technologien und die aufstrebenden Schwellenländer. Wie können KMU mit komplexen Handelsbarrieren umgehen und worauf sollen sie im Export setzen? Am diesjährigen CEO-Roundtable von Switzerland Global Enterprise (S-GE) Anfang Februar 2018 in Zürich diskutierten die strategischen Partner von S-GE (PwC, Credit Suisse (Schweiz) AG, AXA, International SOS, Data Quest und SERV) mit Gastgeber Daniel Küng, CEO von S-GE.

Stefan Räbsamen, Markets Leader bei PwC: "Protektionistische Massnahmen schaden der Wirtschaft und dem Wohlstand der einzelnen Länder"

«Protektionistische Massnahmen schaden der Wirtschaft und dem Wohlstand der einzelnen Länder», sagt Stefan Räbsamen, Markets Leader bei PwC. Dabei werde mit Ängsten der Bevölkerung gespielt, und Angst sei der schlechteste Ratgeber, den es gebe. Im aktuellen Global CEO Survey 2018 von PwC bereiten CEOs global tätiger Firmen neben Themen wie Terrorismus und Cyber-Angriffen denn auch Überregulierung oder geopolitische Unsicherheit Kopfzerbrechen.

Allgemein sinkt die Akzeptanz des unbegrenzten freien Handels in Schwellen- und Industrieländern. Das verdeutlichen beispielsweise der Ausstieg der USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP, die noch offene Situation beim transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP (USA-EU), der Brexit und die verstärkten Anstrengungen von Schwellenländern, die heimische Industrie zu schützen sowie Importe oder Übernahmen von heimischen Unternehmen zu erschweren. «In den USA gab es vor zehn Jahren rund 100 Massnahmen, um die einheimische Wirtschaft zu schützen. Heute zählen wir bereits 1’500 Handelshemmnisse», so Räbsamen. Es brauche klare Spielregeln, und diese aufzustellen, sei Aufgabe der supranationalen Welthandelsorganisation WTO oder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Wenn Länder eigene Spielregeln entwickeln, sei es schwieriger für KMU, sich erfolgreich in diesen Märkten zu behaupten. Die Aufgabe der Staaten sei es, den Unternehmen im eigenen Land und auf dem Weltmarkt den Wettbewerb zu ermöglichen. «Doch ich sehe schwarz, wenn es mit protektionistischen Massnahmen so weitergeht», äussert sich Räbsamen besorgt.

Stefan Räbsamen, Markets Leader bei PwC, im Video zu der Bedeutung des Freihandels für PwC und zu den Auswirkungen von Globalisierung und Protektionismus auf das Geschäft der Kunden.

 

Aktive Freihandelspolitik der Schweiz stärkt den Wirtschaftsstandort

Die Schweiz verfolgt eine aktive Freihandelspolitik und bietet Schweizer Unternehmen durch Freihandelsabkommen (FHA) Zugang zu grösseren Absatzmärkten und mehr Rechtssicherheit. Sie können so ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Marktteilnehmern aus Ländern ohne FHA steigern.

Die Schweiz hat deshalb ihr Netz an FHA in den letzten 25 Jahren stark ausgebaut. Zur EFTA-Konvention und zum FHA mit der EU kommen 28 weitere FHA mit insgesamt 38 Partnerländern hinzu. Mittlerweile fliesst über ein Fünftel aller Exporte in FHA-Partnerländer ausserhalb von EU und EFTA. «Im ersten Jahr nach dem Abschluss des FHA mit China 2004 machte die Umsetzung den KMU noch Mühe, auch nach der Einfuhr der Güter. Nach einem Jahr hatte sich dies normalisiert», so Räbsamen.

Nur allzu oft bleiben aber Eintrittshürden bestehen. Wie Schweizer KMU erfolgreich zwischen Freihandelsabkommen, WTO-Regeln und Marktzugangshürden navigieren können, erfahren Sie am Aussenwirtschaftsforum am 26. April 2018 in der Messe Zürich. Jetzt anmelden.

Überlegene Produkte, Konzentration auf Kundennutzen und Ausbildung der Mitarbeitenden

Neben der Anwendung von Freihandelsabkommen sollten Schweizer KMU auch in Zeiten von zunehmendem Protektionismus auf ihre Stärken setzen: Top-Produkte oder -Dienstleistungen, die totale Konzentration auf den Kundennutzen und gut ausgebildete Mitarbeitende. Damit heben sich Swiss Champions (vgl. Studie Swiss Champions 2017 von PwC) weltweit ab, finden neue Absatzmärkte für ihre Nischenprodukte und etablieren sich als Marktführer.

PwC

Der Zweck von PwC ist es, das Vertrauen in der Gesellschaft weiter auszubauen und wichtige Probleme zu lösen. PwC ist ein Netzwerk von Mitgliedsfirmen in 157 Ländern mit über 223’000 Mitarbeitenden. Diese setzen sich dafür ein, mit Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Rechts- und Steuerberatung sowie Wirtschaftsberatung einen Mehrwert für die Wirtschaft und insbesondere für die Unternehmen zu bieten. Bei PwC Schweiz arbeiten daran über 3’000 Mitarbeitende und Partner an 14 verschiedenen Standorten in der Schweiz und an einem Standort im Fürstentum Liechtenstein.

 

Weitere Artikel zum Thema Freihandel und Protektionismus aus dem CEO-Breakfast von S-GE

Peter Gisler, Direktor von SERV: «Wir spüren protektionistische Massnahmen bei grossen Infrastrukturprojekten im Ausland»

Dieter Gosteli, Leiter Corporates bei AXA: «Protektionismus schadet der Konkurrenzfähigkeit»

Ghislain de Kerviler, Geschäftsführer von International SOS in der Schweiz: «Schweizer KMU brauchen im internationalen Handel mehr Mut» (coming soon)

Dave Gleixner, Mitglied der Geschäftsleitung bei Data Quest: «Durch die Globalisierung bekommen wir ganz neue Chancen»

Dossier «International wachsen zwischen Globalisierung und Protektionismus

Aussenwirtschaftsforum vom 26. April in der Messe Zürich

Treffen Sie PwC am diesjährigen Aussenwirtschaftsforum am 26. April 2018 in der Messe Zürich und diskutieren Sie mit weiteren spannenden Experten, KMU und Referenten zu Freihandelsabkommen und Handelshürden im Export.

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