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Usbekistan öffnet den Markt für Schweizer Unternehmen

Neue Reformen und neue Liberalisierungen: Das lange abgeschottete Usbekistan senkt Handelsschranken, baut die Bürokratie ab und schafft attraktive Bedingungen für den Import von ausländischen Gütern und Dienstleistungen. Vor allem für Schweizer Unternehmen aus der Infrastruktur-, Energie, Food- und Textilbranche kann sich eine genauere Analyse des usbekischen Marktes lohnen.

Die usbekischen Hauptstadt Taschkent ist ein Industrie- und Kulturzentrum mit verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten
Die usbekischen Hauptstadt Taschkent ist ein Industrie- und Kulturzentrum mit verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten

Die Marktöffnung im zentralasiatischen Land hängt stark mit dem ersten Regierungswechsel seit 27 Jahren zusammen. Seit Dezember 2016 ist der neu gewählte Präsident Shavkat Mirziyoyev an der Macht und stösst zahlreiche Reformen an. Die Regierung will mit ausländischen Investitionen das Land voranbringen, Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung schaffen und damit die Abwanderung verhindern.

Liberalisierung bei Währungswechsel 

Einer der grössten abgebauten Hürden betrifft den Währungswechsel. Unternehmen können bei Banken nun ohne Beschränkungen die Landeswährung Sum tauschen und diese für die Zahlung von Transaktionen verwenden. Vor dieser Reform blieben ausländische Unternehmen oft auf dem in Usbekistan erwirtschafteten Geld sitzen, da der Wechsel beschränkt und die Währung ausserhalb des Landes praktisch wertlos war. Bessere Rahmenbedingungen sind auch bei den Import- und Exportsteuern entstanden, welche aufgehoben wurden. Gleichzeitig hat Usbekistan mehrere Special Economic Zones geschaffen - Zonen, in welche sich ausländische Unternehmen einmieten können.

Unter anderem mit diesen Massnahmen will die Regierung die Wertschöpfungskette innerhalb des Landes stärken, denn noch immer ist die usbekische Wirtschaft stark von Importen abhängig. In diversen Branchen besteht somit ein enormer Nachholbedarf.

Branchen mit grossem Potenzial

Für Schweizer Unternehmen können vor allem die Sektoren Infrastruktur, Energie, Food Processing und Textil vielversprechend sein:

  • Infrastruktur: Unter anderem in den Bereichen Energieversorgung, Strassenbau, Bahnlinien und Wasseraufbereitung besteht Nachholbedarf. Usbekistan ist ein wasserreiches Land, dennoch kann bis heute nicht jeder Bürger sauberes Wasser trinken.
  • Energie: Usbekistan ist an erneuerbaren Energien interessiert, insbesondere in den Bereichen Wasser- und Sonnenergie. Um diese Projekte voranzutreiben, braucht es grosse Investitionen seitens des Staates. Schweizer Unternehmen können sich bereits jetzt als sogenannte «Early Movers» in Usbekistan positionieren.
  • Food Processing: Das Ziel der usbekischen Regierung ist, den Anbau sowie die Verarbeitung von Lebensmitteln quantitativ und qualitativ zu verbessern, um eigene Produkte (wie Milch oder Fleisch) für den lokalen Markt zu stärken. 
  • Textilindustrie: Usbekistan gehört zu den grössten Baumwollproduzenten weltweit. Auch in dieser Branche will die Regierung die Produktion quantitativ und qualitativ verbessern und weiter ausbauen.

Michael Kühn, Berater für die CIS-Staaten bei S-GE ist überzeugt, dass Schweizer Unternehmen mit ihrem Know-how vielversprechende Möglichkeiten in Usbekistan haben, nicht nur in den erwähnten Sektoren: «Auch in der chemischen und pharmazeutischen Industrie können sich Geschäftsmöglichkeiten ergeben.»

Erfolgreiche Schweizer Unternehmen in Usbekistan

Verschiedene Schweizer Unternehmen konnten sich in dem Land mit 32 Millionen Einwohnern bereits erfolgreich etablieren: Beispielsweise die Tessiner Firma Casale baut in Usbekistan ein Werk für die Produktion von Salpetersäure und wird dieses in Betrieb nehmen. Das Projekt ist Teil des staatlichen Programms für die Modernisierung der Industrieproduktion. Das Winterthurer Unternehmen Rieter Maschinenfabrik AG entwickelt und produziert Maschinen und Systeme für die Textilverarbeitung und ist damit erfolgreich in Usbekistan tätig.

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Bei Fragen zum usbekischen Markt steht Ihnen Michael Kühn, Senior Consultant Russia, CIS and Nordic Countries, gerne zur Verfügung. E-Mail  

Geschäftsmöglichkeiten in Zentralasien

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