Carbon ist fester als Stahl, aber fünfmal leichter, heisst es in einem Artikel der ETH. Daher ist das Material beispielsweise im Flugzeugbau, aber auch bei Prothesen oder Implantaten sehr gefragt. Das aufwendige Herstellungsverfahren treibt jedoch die Preise hoch. Bei dem 3D-Druck-Verfahren von 9T Labs müssen die Bauteile jetzt nicht mehr aufwendig über eine Fertigung von Negativformen hergestellt werden. Stattdessen werden die Bauteile mit Hilfe einer Software konstruiert und anschliessend vom 3D-Drucker realisiert.
„Wir verbinden die Vorteile der 3D-Druck-Technologie mit den Vorzügen des Carbons“, wird Giovanni Cavolina in dem Artikel zitiert, einer der Gründer von 9T Labs. Dadurch können nicht nur die Produktionskosten gesenkt werden. Zudem ist mittels des 3D-Drucks auch die Herstellung sehr komplexer Formen möglich. Und schliesslich fallen bei dem 3D-Druck-Verfahren weniger Materialabfälle ein.
Die Firmengründer Cavolina, Martin Eichenhofer und Chester Houwink haben im Januar eine Aktiengesellschaft gegründet. Bei Investoren konnten 300.000 Franken eingeworben werden. zudem wurde 9T Labs in ein Förderprogramm der europäischen Weltraumbehörde aufgenommen. „Für unsere gedruckten Carbonteile gibt es sehr viele Anwendungsbereiche und das Interesse der Industrie ist gross“, heisst es von Eichenhofer.
Aktuell entwickelt 9T Labs den Prototypen des Carbon-3D-Druckers noch weiter. Ab Anfang Jahr soll das Drucksystem in den Betatest übergehen. „Uns ist es wichtig, nicht am Markt vorbei zu entwickeln. Deshalb möchten wir möglichst schnell ein Produkt auf den Markt bringen, um damit Feedback generieren zu können“, so Cavolina. Bei dem weiteren Weg sollen auch neue Mitarbeitende helfen. Aktuell arbeiten acht Personen für 9T Labs. „Im Laufe des Jahres sollen weitere vier dazu kommen“, schreibt die ETH.
