Derzeit leiden etwa 1,7 Milliarden Menschen, das heisst 23 Prozent der Weltbevölkerung, an einer latenten Tuberkulose-Infektion. Diese Personengruppe ist jederzeit dem Risiko ausgesetzt, eine aktive Erkrankung zu entwickeln. Damit stellt die Bekämpfung der Erkrankung eine gewaltige Herausforderung für die menschliche Gesundheit dar. Allein im Jahr 2017 starben 1,6 Millionen Menschen an Tuberkulose, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Laut einer Medienmitteilung hat BioVersys jetzt einen Zuschuss von 6,92 Millionen Euro für Forschungsarbeiten an einem neuartigen Präparat zu Bekämpfung von Tuberkulose erhalten. Dieser Zuschuss wurde von der Innovative Medicines Initiative (IMI) gewährt. Diese wird gemeinsam von der Europäischen Union und der europäischen Pharmaindustrie finanziert, um Universitäten, Forschungseinrichtungen, Patientenorganisationen sowie kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen. BioVersys kooperiert bei diesem Vorhaben gemeinsam mit GSK, dem Institut Pasteur de Lille und der Universität Lille.
Das Präparat soll zukünftig das gängige Tuberkulose-Medikament Ethionamid (ETH) ergänzen. Dieses wird laut WHO, insbesondere bei multiresistenten Erregern, als entscheidende Säule der Tuberkulose-Behandlung gesehen. Durch die Kombination mit TRIC-TB liessen sich die Dosis von ETH und die damit verbunden Nebenwirkungen reduzieren. Weiterhin verspricht die neue Substanz, bestehende Resistenzmechanismen zu überwinden und ein breiteres Wirkungsspektrum zu erzielen.