Mit der neuen Coughvid App, entwickelt von fünf Wissenschaftlern des Embedded Systems Laboratory (ESL) der EPFL, kann man das Hustgeräusch mit dem Smartphone aufnehmen und ermitteln, ob eine COVID-19-Infektion vorliegen könnte. «Laut Weltgesundheitsorganisation weisen 67,7 % der Infizierten einen unproduktiven, trockenen Husten auf, anders als bei einer Erkältung oder Allergie, bei der in der Regel Schleim produziert wird», sagt David Atienza, Professor an der EPFL School of Engineering.
Sobald die App verfügbar ist, kann der Anwender sie einfach auf seinem Smartphone installieren und sein Hustgeräusch aufnehmen – das Ergebnis wird sofort angezeigt. «Wir wollten ein zuverlässiges, leicht zu bedienendes System entwickeln, das für die breite Anwendung geeignet ist», so Atienza weiter. «Es ist eine Alternative zu herkömmlichen Tests.» Die App ist nicht nur einfach anzuwenden, sondern bietet ausserdem den Vorteil, dass die Methode nicht-invasiv, frei zugänglich und anonym ist. «Die App kann eine Genauigkeitsrate von bis zu 70 % erreichen, wenn ausreichend Daten von einem möglichst breiten Patientenspektrum gesammelt und zur Analyse herangezogen werden.»
Das oberste Ziel des in der Waadt ansässigen Teams ist daher, so viele Daten wie möglich zu sammeln. Auf diese Weise kann die App «trainiert» werden, zwischen den Hustgeräuschen von Personen mit COVID-19, gesunden Personen und Personen mit anderen Atemwegserkrankungen zu unterscheiden. Die App wird auf den Markt kommen, sobald ausreichende Daten vorliegen. Bis dahin können Covid-19-Patienten, die die Entwicklungsarbeit unterstützen möchten, ihr Hustgeräusch mit der Coughvid Mobile App aufnehmen.