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Zürcher KI-Forschung zieht Wirtschaft magisch an

Als Partner des ETH AI Center in Zürich geniessen Unternehmen unmittelbare Nähe zum Talentpool und dem Puls der Forschung rund um Künstliche Intelligenz (KI). Das hat bereits Akteure wie Zalando, Ernst & Young oder Viseca überzeugt, Teil dieses dynamischen Ökosystems werden.

Klaus Fuchs, Direktor der Industriekollaborationen des ETH AI Centers.
Klaus Fuchs, Direktor der Industriekollaborationen des ETH AI Centers. Bild: ETH AI Center

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, alle Wirtschaftsbereiche zu revolutionieren. Und immer mehr Unternehmen erhoffen sich von neuesten KI-Erkenntnissen einen entscheidenden Markt-Vorteil. So war das Interesse an Partnerschaften von Anfang an gross, als die renommierte Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) im Herbst 2020 das ETH AI Center gründete. Mit über hundert beteiligten Professuren aus 16 Fachbereichen ist es eines der grössten KI-Zentren seiner Art, an dem interdisziplinär Grundlagen erforscht und Anwendungen entwickelt werden. Inzwischen sind mehr als 20 Unternehmen Partner des Zentrums – darunter Schwergewichte wie Zalando, Ernst & Young oder auch zahlreiche mittelständische Unternehmen und Start-ups. Das Besondere: Der gesellschaftliche Nutzen der Forschung und der Ökosystemgedanke stehen stets im Vordergrund. Dieser Grundsatz gilt auch für sogenannte Corporate Partners.

Wirtschaft und Akademie finden zusammen

„Unternehmen passen nur dann als Partner zu uns, wenn sie selbst forschen möchten und die Wissenschaftswelt verstehen. Wir wollen Synergien schaffen“, sagt Klaus Fuchs, der Direktor der Industriekollaborationen des Zentrums. Generell funktioniert eine Partnerschaft auf Basis des Dialogs. Einerseits kommen Unternehmen in Kontakt mit den hoch qualifizierten KI-Fachleuten. Andererseits nehmen sie an Veranstaltungen zu KI-Fragestellungen teil. Dabei finden sich im besten Fall Unternehmen, die ein spezielles Thema gemeinsam mit ETH-Forschenden vertieft bearbeiten wollen. In Frage kommt hierfür etwa ein gefördertes Innosuisse-Projekt, das dazu vier Jahre Zeit gibt. Laut Klaus Fuchs wurden allein 2021 vier dieser Art angestossen.  

KI-Wissen wertet den Standort Greater Zurich Area auf

An Talenten und Erkenntnisaustausch interessiert sind klassischerweise Beratungshäuser aus aller Welt – Ernst & Young war einer der ersten Partner. Doch auch Internetgrössen wie den deutschen Modehändler Zalando zieht das KI-Know-how aus der Greater Zurich Area an. 2020 hat Zalando die ETH-Ausgründung Fision übernommen; dessen Team arbeitet an 3D-Modellen von Körpern und Kleidungsstücken auf dem Weg hin zu einer virtuellen Umkleidekabine. Nun baut Zalando in Zürich ein Technologiezentrum mit über hundert Fachleuten auf und ist Partner des ETH AI Centers. „Solange wir in KI viel zu bieten haben, sind Unternehmen motiviert, am Standort Zürich physisch Teil des Ökosystems zu werden“, sagt Fuchs. Das gilt auch für einen weiteren internationalen Partner des Zentrums: Der US-Fitnessgerät-Hersteller Nautilus hat 2021 mit Vay ebenso eine ETH-Ausgründung gekauft. Vay bearbeitet weiterhin von Zürich aus das Thema intelligenter Bewegungsanalysen.

Datenaustausch braucht Vertrauen

Ein wichtiger Pfeiler für das Zentrum sind etablierte Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum Zürich. So ist schon früh das Handelsunternehmen Markant aus Pfäffikon SZ dabei und treibt Innovationen im Bereich der Computer Vision voran. Aus dem Finanzbereich ist etwa das Schweizer Zahlkarten Unternehmen Viseca eine Partnerschaft eingegangen, sowie der dazugehörige Fintech-Spezialist Contovista. Letzterer stellt der ETH auch anonymisierte Daten zur Verfügung. Für die Entwicklung von KI-Lösungen sind reale Daten essentiell. Klaus Fuchs betont: „Wer sie uns zur Verfügung stellt, legt grössten Wert auf Vertrauenswürdigkeit. Unser Vorteil gegenüber Partnern ist, dass wir diese per Definition unseres Zentrums zusichern.“

Von Yvonne von Hunnius

Diese Erfolgsgeschichte wurde erstmals von der Greater Zurich Area AG (GZA) veröffentlicht. 

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