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Bossard treibt die Industrie 4.0 voran

Die Bossard Gruppe aus dem Wirtschaftsraum Zürich ist Spezialistin für Verbindungstechnik und smarte Systeme zur Steigerung der Produktivität. Bossards SmartBin gilt als Meilenstein der Industrie 4.0 – dahinter steckt clevere Automatisierung, die die Beschaffungskosten erheblich senkt.

Mit SmartBin können die Beschaffungskosten um bis zu 70 Prozent reduziert werden gemäss Bossard-CTO Urs Güttinger.
Mit SmartBin können die Beschaffungskosten um bis zu 70 Prozent reduziert werden gemäss Bossard-CTO Urs Güttinger. Bild: Bossard

Eine Schraube ist so viel mehr als nur eine Schraube – das wird ersichtlich, wenn man sich mit der Bossard Gruppe aus Zug beschäftigt. Das Traditionsunternehmen mit Gründungsjahr 1831 ist gerade auch aufgrund seiner Innovationskraft international führend in der Verbindungstechnik. Es hat 85 Standorte in 32 Ländern und setzt auf den logistisch optimal gelegenen Hauptsitz in der Greater Zurich Area: Hier befindet sich das grösste Bossard-Lager. 8000 Tonnen Material – Schrauben, Muttern und andere Verbindungselemente – sind dort gelagert, mehr als 50 Tonnen werden täglich an Kunden in der Schweiz und Europa ausgeliefert.

Doch die Hardware macht nur rund 15 Prozent einer Verbindung aus. 85 Prozent der Kosten resultieren aus Tätigkeiten wie Gestaltung, Auswahl, Beschaffung, Lagerung, Logistik, Qualitätskontrolle und Montage. Bossard liefert nicht nur Verbindungselemente, sondern unterstützt seine Kunden auch dabei, die Montage oder Beschaffung smarter und somit kostengünstiger zu gestalten. Dabei setzt Bossard auf Strategien der Smart Factory. Laut Bossards Chief Technology Officer Urs Güttinger ist deshalb auch der Pool an innovativen Fachkräften im Wirtschaftsraum Zürich ein zentraler Erfolgsfaktor.

Intelligente Systeme reduzieren Kosten bis zu 70 Prozent

Allein in der Schweiz vertrauen 300 Unternehmen auf die Bossard-Innovation SmartBin, weltweit sind es deutlich über tausend. Das erstmalig 1998 eingeführte System gilt als Meilenstein der Industrie 4.0 und wurde seitdem beständig weiterentwickelt. Der Vorteil: Wer mit SmartBin arbeitet, muss sich nicht mehr um die Beschaffung einzelner C-Teile kümmern. Denn das System löst vollautomatisch eine Bestellung aus, wenn sich der Vorrat dem Ende zuneigt. „Mit SmartBin kann ein Kunde die Beschaffungskosten zwischen 50 und 70 Prozent reduzieren“, erklärt Urs Güttinger.

Bossard-Dienstleistungen gehen aber noch weiter: Das Unternehmen bietet zum Beispiel einen sogenannten Line Walk aus dem Bereich Assembly Technology Expert Services. Dabei analysieren die Bossard-Spezialisten die Montageschritte des jeweiligen Kunden und liefern das Engineering, um den Montageprozess der Verbindungselemente effizienter aufzugleisen. Mit digitalen Arbeitsinstruktionen der Smart Factory Assembly werden etwa Montageprozesse vereinfacht und die Qualität gesteigert. Grosse Namen profitieren von Bossards Know-how: Tesla, Stadler Rail, Siemens, Roche oder auch Komax.

Greater Zurich Area ist attraktiv für Fachkräfte

Dazu braucht Bossard die besten Fachkräfte. Der Rekrutierung helfen nicht nur das Kundenportfolio oder innovative Arbeitsprozesse. Auch der zentral gelegene Standort im Wirtschaftsraum Zürich macht Bossard laut CTO Güttinger für sehr gut ausgebildete Mitarbeitende attraktiv. Das Unternehmen rekrutiert auch aktiv in der Region. „Hier finden wir die besten Talente. Wir sind mit Workshops oder Vorlesungen an verschiedenen Hochschulen präsent und können so Studierende für uns gewinnen“, sagt Urs Güttinger.

Überhaupt ist das Ökosystem im Wirtschaftsraum Zürich für die Bossard Gruppe essenziell. Denn das Handels- und Dienstleistungsunternehmen führt keine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Die Innovationen erfolgen im Rahmen eines dezentralen Bottom-up-Ansatzes: Die Mitarbeitenden bringen innovative Ideen ein und setzen diese mit Forschungspartnern, Software-Entwicklern oder anderen Spezialisten um. Etwa in IT-Fragen besteht eine langjährige Kooperation mit der Softwarefirma Ergon Informatik aus Zürich. Aktuell arbeitet Bossard auch mit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) an einer Erweiterung der Real Time Manufacturing Services. Dabei wird die vollständige Digitalisierung vorangetrieben – vom Angebot über die Herstellung bis zur Auslieferung von kundenspezifischen Teilen. Das wichtigste Gütesiegel für die Bossard Gruppe bleibt gemäss CTO Güttinger aber die Schweizer Qualität: „Weltweit schätzen die Kunden unsere typischen Schweizer Werte wie Zuverlässigkeit und Innovation.“


Von Adriana Marti-Gubler

Diese Erfolgsgeschichte wurde erstmals von der Greater Zurich Area AG (GZA) veröffentlicht.

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