Aktuell

BLACKSOCKS SA: Selbst das innovativste Geschäftsmodell muss sich konstant neu erfinden

Samy Liechti lancierte mit BLACKSOCKS SA das erste Abo-Modell und gilt daher als E-Commerce-Pionier. Das Unternehmen ist sich der sich rasch verändernden Zeit bewusst und stellt sich darauf ein. Das Ziel ist, Kundennähe und Digitalisierung zu verbinden.

Der E-Commerce-Pionier Samy Liechti führt BLACKSOCKS seit Beginn.
Der E-Commerce-Pionier Samy Liechti führt BLACKSOCKS seit Beginn.

Welche Rolle spielt der Export in Ihrer Strategie?

Export wird immer wichtiger. Mittlerweile gehen rund 40% unserer Socken, Unterwäsche und Hemden ins Ausland. In den letzten Jahren sind wir trotz schwierigem Währungsumfeld nur dank dem Export gewachsen. Im letzten Jahr sind auch USA und Deutschland, unsere stärksten Exportmärkte, gewachsen.

Was ist Ihr Geschäftsmodell?

Wir vereinfachen die Schnittstelle zwischen Mann und Socken mit Internettechnologie. So haben wir mit dem Socken-Abo das erste Abo-Modell der Welt ins Internet gebracht und viele sind uns gefolgt.

Welches Kundenbedürfnis erfüllt Ihr Unternehmen?

Männer wollen qualitativ gute Produkte und sind bereit, dafür etwas zu bezahlen. Sie legen aber auch Wert auf Bequemlichkeit. Genau das bieten wir für Socken und Herrenunterwäsche an. Zudem sind unsere Produkte über lange Zeiträume verfügbar, sodass der Mann nicht immer wieder von Neuem eine Kaufentscheidung fällen muss.

Wie richten Sie Ihr Geschäftsmodell auf dieses Kundenbedürfnis aus?

Da wir unsere Produkte direkt an Endkunden vertreiben, sind wir tagtäglich mit Ihnen in Kontakt. So erfahren wir viel über deren Sorgen und Bedürfnisse. Die grosse Kunst ist es, diese Informationen zu filtern und dann zu abstrahieren. Zudem haben wir viele Verhaltensdaten von Kunden, die wir regelmässig und systematisch auswerten. So schaffen wir es, aus Informationen und Daten Wissen über unsere Kunden zu ziehen, welches wir zur Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodelles nutzen.

Mussten Sie schon mal ein Exportvorhaben abbrechen? Wenn ja, warum? Welche Lehren haben Sie daraus gezogen?

Ein Exportvorhaben abgebrochen haben wir noch nie, da wir kleine Mengen – in der Regel 3 bis 10 Paar Socken aufs Mal – exportieren. Wir haben aber in den letzten 5 Jahren mehrfach das Prozedere insbesondere für die EU komplett umstellen müssen, da regemässig Kundenbestellungen am Zoll hängengeblieben sind.

Welche globalen Trends beeinflussen Sie in der Ausrichtung Ihres Geschäftsmodells am meisten?

Wir sind seit 1999 ausschliesslich digital. So haben wir viele Trends kommen und gehen sehen. Uns beschäftigt zurzeit die «casualization» der Geschäftsmänner, also der Trend zu lockerer oder weniger formeller Kleidung, und natürlich weiterhin die Digitalisierung.

Wie wirkt sich die digitale Transformation auf Kundenseite aus?

Gerne gebe ich Ihnen ein aktuelles Bespiel. Wir lancieren Ende April einen Bestellknopf, welchen wir MORE Button nennen. Dieser ermöglicht es unseren Kunden, per Doppelklick und ohne Check Out, mehr vom gleichen zu bestellen. Wer keinen physischen Knopf will, kann einen virtuellen Knopf in der App oder auf der Webpage nutzen. Hier reagieren wir auf den Trend weg von der Nutzung der Desktop-Rechner, hin zu mobilen Geräten und der Vernetzung des Zuhause.

Welchen Einfluss hat die digitale Transformation auf den Gesamtbetrieb, sei es bei der Rekrutierung neuer Arbeitskräfte, den Anforderungen an das bestehende Personal oder der Datenanalyse?

Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter ist in den letzten Jahren sicherlich um 10 Jahre gefallen. Heute bin ich der einzige, der ohne Computer, Internet und Mobiltelefon aufgewachsen ist.

Welches Thema wird Ihr Geschäft im 2018 am meisten beschäftigen?

Wie schaffen wir es trotz Digitalisierung und Kunden in 127 Ländern, die Nähe zum Kunden nicht zu verlieren, und wie bleiben wir auch nach 18 Jahren relevant, tagein und tagaus.

 

Geschäftsmodelle neu denken

Diskussionsstoff zum Thema finden Sie in unserem Dossier und in unserem monatlich erscheinenden Newsletter (hier abonnieren).
Am Aussenwirtschaftsforum am 18. Mai 2017 haben Sie ausserdem die Gelegenheit, sich mit anderen Schweizer KMU auszutauschen und sich von Vorreitern wie Burckhardt Compression (zum Interview) beim Executive Talk inspirieren zu lassen. Zu Programm und Anmeldung

Über BLACKSOCKS SA

Für immer von Socken-Sorgen befreit – mit diesem Gedanken revolutionierte Samy Liechti, Gründer von BLACKSOCKS und Erfinder des Socken-Abos, bereits vor 18 Jahren das E-Commerce-Business. Heute beliefert BLACKSOCKS mehr als 150’000 Kunden in 127 Ländern rund um die Welt mit Socken-Klassikern wie Wadensocken und Kniestrümpfen sowie Herren-Basics wie Hemden, T-Shirts und Unterhosen. Der Abonnent erhält die Modelle seiner Wahl direkt nach Hause; bequem und zeitgemäss. Und wie alle Socken von BLACKSOCKS werden auch die farbenfrohen Funky Socks in einer traditionsreichen italienischen Sockenmanufaktur hergestellt.

Über Samy Liechti

Samy Liechti hat 1999 mit dem damaligen Geschäftspartner Marcel Roth BLACKSOCKS gegründet um das Socken-Abo zu lancieren. Der Betriebswirtschafter führt das Unternehmen seit Beginn. Liechti gilt als Internet-Pionier und kann auf 18 Jahre E-Commerce Erfahrung zurückblicken.

Links

Teilen

Official program