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Mit der C Series setzt Swiss auf Innovation

Swiss steckt enorme Summen in die Erneuerung ihrer Flotte, 6 Milliarden CHF bis 2018. Allein die neuen CS100/CS300 von Bombardier schlagen mit rund 2 Milliarden CHF zu Buche. Dabei setzt Swiss mit dem neu entwickelten Flugzeug voll auf die Karte Innovation. Zu Recht, wie erste Erfahrungen zeigen.

Mit der C Series setzt Swiss auf Innovation

Wann immer eine Airline einen Flugzeugtyp ablösen muss, sieht sie sich mit einer Grundsatzfrage konfrontiert: Soll sie ein bewährtes Flugzeug kaufen, das zwar punktuell verbessert werden kann, aber technologisch trotz allem bereits alt ist? Oder setzt sie auf den Kauf eines völlig neu entwickelten Flugzeugs, mit allen Risiken, die ein solcher Sprung ins kalte Wasser mit sich bringen kann? Als bei Swiss die Überlegungen zum Ersatz der teilweise über 20-jährigen Avro RJ100-Flotte begannen, wurde schnell klar, dass kein Flugzeug „ab Stange“ die Anforderungen erfüllte. Deshalb wagten die Swiss-Verantwortlichen den Schritt nach vorn.

Komplexe Evaluation

Bei der Wahl des neuen Flugzeugtyps waren viele Aspekte zu berücksichtigen. Wie viele Sitze bzw. Kurzstreckenflugzeuge sind nötig, um die gewünschten Verbindungen anbieten und die Langstreckenflüge optimal mit Transitpassagieren füllen zu können? Ist das neue Flugzeug wirtschaftlich genug, um in einem Markt mit sinkenden Margen zu bestehen? Entspricht es den neusten Anforderungen in Bezug auf Kundenbedürfnisse und Umweltverträglichkeit? Wie ist die Zusammenarbeit mit dem gewählten Hersteller? Wie die Lieferzeit?

Swiss fand die passenden Antworten beim kanadischen Hersteller Bombardier und bestellte 30 C Series-Flugzeuge: Die ersten zehn vom Typ CS100 mit 125 Sitzen, die folgenden 15 vom Typ CS300 mit 145 Sitzen. Ob Swiss bei den letzten fünf CS100 die Option zur Umwandlung in CS300 ausübt, steht noch aus. Für Peter Koch, Flottenchef C Series, ist der Entscheid für die C Series eine Investition in die Zukunft: „Die C Series sichern uns für die nächsten 25 Jahre einen sehr hohen technischen Standard bezüglich Einsatzmöglichkeiten und Wartung. Zudem setzen die neuen Flugzeuge im Kurzstreckenverkehr wirtschaftlich und ökologisch neue Massstäbe.“

Mit dem Produkt mehr als zufrieden

Swiss ist weltweit der erste Betreiber der C Series, aktuell sind die ersten drei CS100 auf Strecke. Und die Bilanz kann sich sehen lassen. „Die Einführung der CS100 verläuft im Vergleich zu anderen neu entwickelten Flugzeugtypen wie der Boeing 787 oder dem Airbus A380 um Welten besser. Klar gibt es noch Anfangsprobleme, aber das ist normal“, fasst ein zufriedener Koch zusammen. „Das Flugzeug generiert zwar noch Arbeit, aber keine grauen Haare mehr!“

Von Beginn weg hat sich gezeigt: Die CS100 ist technisch sehr zuverlässig. In Sachen Umweltverträglichkeit ermöglicht sie einen Quantensprung: 20% geringerer Treibstoffverbrauch, 20% reduzierter CO2-Ausstoss und 50% geringerer Stickoxid-Ausstoss im Vergleich zu vergleichbaren Flugzeugen. Die CS100 ist, wichtig auch für Flughafenanwohner, dank einer Lärmreduktion von 10 bis 15 Dezibel praktisch nur noch halb so laut. Und die um 25% geringeren Kosten pro Sitzplatz machen sie fit für den Einsatz im hart umkämpften Europaverkehr.

Auf dem Magen liegen Koch indes die aktuellen Lieferverzögerungen. Diese sind auf Produktionsengpässe beim Triebwerkhersteller zurückzuführen. Dennoch rechnet Swiss weiter mit der Übernahme aller 30 bestellten Flugzeuge bis Ende 2018. Die Airline fliegt mit der C Series laufend neue Destinationen an, ab dem 1. Quartal 2017 ist auch London City geplant.

Auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten

Nicht nur der Flottenchef ist mit dem neuen Flugzeug zufrieden, auch die Kundenverantwortlichen schwärmen. Gregor Koncjlia, Head of Business Sales Schweiz: „Das Flugzeug bietet ein neues, hochstehendes Flugerlebnis und passt somit bestens zum Qualitätsanspruch, dem die Marke SWISS verpflichtet ist. Die Kabine vermittelt im Europaverkehr nahezu Langstreckengefühl.“

Kundenfeedbacks bestätigen das positive Bild. Besonderes Lob erhalten die ergonomischen Sitze mit merklich mehr Bein- und Kniefreiheit sowie der grosszügige Stauraum für das Handgepäck. Auch die grossen Fenster, welche die Kabine hell und geräumig wirken lassen, finden Anklang. Die neuen Flugzeuge von Bombardier verfügen somit über zahlreiche positive Differenzierungsmerkmale. Für Koch und Koncjlia steht daher fest: Die C Series hat das Potenzial, Publikumsliebling zu werden.

Drei Fragen an Peter Koch, Swiss, Flottenchef C Series:

Herr Koch, was genau macht ein Flottenchef?

Er ist Personalchef aller Piloten einer Flotte. Bei der C Series werde ich für ca. 350 Piloten erster Ansprechpartner sein. Der Flottenchef ist zuständig für die Aus- und Weiterbildung, die Checks, für technische und operationelle Fragen oder Themen wie Flugverfahren.

Also ein Fulltime-Job?

Nicht ganz, 50% fliege ich noch als Captain auf der Strecke.

Ihr bisher schönstes Erlebnis als Flottenchef?

Der Überflug der ersten CS100 von Montreal nach Zürich. Ein Erlebnis, das unter die Haut ging – wohl das Highlight meiner Pilotenkarriere.

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