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Zürcher Entwicklung soll Bildschirme verbessern

Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich haben eine Leuchtdiode entwickelt, die ultrareines grünes Licht erzeugt. Sie könnte die Farbqualität von Bildschirmen steigern. Zudem ist die Herstellung vergleichsweise unkompliziert.

ETH grün
Bild: Sudhir Kumar, Jakub Jagielski

Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Zürich, Südkorea und Taiwan um Chih-Jen Shih, Professor für Technische Chemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), ist ein Durchbruch bei der Farbdarstellung gelungen. „Ein so reines grünes Licht wie wir kann zurzeit niemand sonst erzeugen“, wird Shih in der entsprechenden Mitteilung der ETH zitiert. Die von den Forschern entwickelte Leuchtdiode (LED) deckt 97 bis 99 Prozent des geltenden internationalen Standards für ultrahochaufgelöste Bildschirme ab. Heute auf dem Markt erhältliche Bildschirme dagegen kommen bei der Gründarstellung nicht über 80 Prozent hinaus. Das ultrareine Grün aus Zürich könnte die Bildschirme der Zukunft also deutlich verbessern. 

Aber auch das Verfahren zur Herstellung der Leuchtdiode ist eine Innovation. Leuchtdioden, die reines Licht ausstrahlen, müssen bisher in Hochtemperaturprozessen erzeugt werden. Die ultradünne und biegsame LED aus Zürich dagegen lässt sich „mit einfachen Prozessen bei Raumtemperatur herstellen“, heisst es in der Mitteilung. Ihr Halbleiterkristall besteht zudem nicht aus Indiumgalliumnitrid, sondern aus einem nur 4,8 Nanometer dünnen Perowskitkristal. 

Bis zum industriellen Einsatz ist es jedoch noch ein weiter Weg. Dafür muss zunächst die Effizienz der neuen Leuchtdiode von derzeit 3 auf mindestens 6 bis 7 Prozent gesteigert werden. Auch beträgt die Lebensdauer des ersten Zürcher Prototyps nur wenige Stunden. In Bildschirmen müssten die LED jedoch jahrelang funktionieren. 

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