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Schweizer Unternehmen erwarten 2020 keine Aufwertung des Euros

Devisenkurse: Erwartungen und Währungsabsicherung von Firmenkunden

Ein Grossteil der Schweizer Unternehmen ist im Aussenhandel tätig, Währungsrisiken gehören für sie zum Geschäftsalltag. Mit welchen Devisenkursen Firmenkunden für 2020 rechnen und in welchem Umfang sie auf Währungsabsicherung zurückgreifen zeigt die Studie der Credit Suisse zur Devisenkursentwicklung.

Devisenumfrage

 

Währungsrisiken beschäftigen Schweizer Unternehmen

Währungsrisiken abzusichern sei für viele Schweizer Unternehmen unabdingbar, sagt Leif Woodtly, Leiter FX Sales der Credit Suisse. Und das bleibt nicht unbegründet. Zum vierten Mal in Folge befragte die Credit Suisse Firmenkunden zu ihrer Einschätzung bezüglich der Wirtschafts- und Wechselkursentwicklungen im neuen Jahr.

1280 Unternehmen – darunter Exporteure und Importeure sowie Firmen, die sich ausschliesslich auf den Binnenmarkt fokussieren – nahmen im vergangenen Jahr an der Umfrage teil. Dies entspricht einem neuen Rekord. Die Ergebnisse der Befragung fasst die Credit Suisse in ihrer Studie zur Devisenkursentwicklung 2020 zusammen. Es zeigt sich: ein beachtlicher Anteil der befragten Unternehmen sichert sich gegen Währungsrisiken ab.

Devisenumfrage 2020 – Einschätzung zur Devisenkursentwicklung

Die Credit Suisse Studie zur Entwicklung der Devisenkurse und Handhabung der Währungsrisiken gibt einen Überblick, mit welchen Wechselkursen Schweizer Unternehmen rechnen und in welchem Umfang sie diese absichern. Einschätzungen der Experten zu Fremdwährungsrisiken und Weltwirtschaft sowie spannende Einblicke in die Geschäftstätigkeiten dreier Kunden ergänzen den umfassenden Bericht.

 Zur Studie über die Entwicklung der Devisenkurse

Privater Konsum stützt Schweizer Wirtschaft

Gut 52 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine stabile Entwicklung der Schweizer Wirtschaft im Jahr 2020. Dies, nachdem sie in den letzten Jahren unter der Industrieschwäche in Europa gelitten hat. Gemäss Prognosen der Credit Suisse dürfte die Schweizer Wirtschaft im neuen Jahr gar wieder eine höhere Wachstumsrate verzeichnen. Das ist hauptsächlich der Stärke des privaten Konsums, dem Haupttreiber der konjunkturellen Entwicklung, zu verdanken.

Devisenkurse dürften sich unterschiedlich entwickeln

Auch in der Eurozone dürften sich die Spannungen des vergangenen Jahres legen. Die Umfrageteilnehmenden erwägen indes keine Aufwertung des Euros und prognostizieren einen sich stabilisierenden Euro-Franken-Kurs bei 1.09 bis Ende 2020 (CS-Prognose: 1.15). Zugleich rechnen die befragten Unternehmen mit einem fast unveränderten US-Dollar, der sich laut ihren Erwartungen bis Ende des Jahres bei einem Wechselkurs von 0.99 (CS-Prognose: 1.00) halten dürfte. Demgegenüber schätzen sie die Kurs­entwicklung beim britischen Pfund deutlich volatiler ein.

Schweizer Unternehmen sichern Währungsrisiken ab

Der Umgang mit Währungsrisiken ist für die Unternehmen in der Schweiz eine grosse Herausforderung. Dies tritt in der Befragung deutlich hervor. «Kursschwankungen können einen signifikanten Einfluss auf die Konzernzahlen haben», sagt Alain Hasler, CFO bei Scott Sports. Im Vergleich zu den Prognosen der Teilnehmenden für den Euro-Franken-Kurs zeigt sich bei der Budgetierung insbesondere bei den import­orientierten Unternehmen eine sichtbare Differenz – und somit eine bewusste Vorsicht. Diese setzen zur Berechnung des Budgets eher einen etwas stärkeren Euro an.

Rund 43 Prozent der befragten Firmenkunden sichern sich aktiv gegen Währungs­risiken ab. Als erstaunlich erweist sich, dass auch rund 40 Prozent der rein binnen­markt­orientierten Unternehmen Hedging betreiben. Durchschnittlich sichern sie über 60 Prozent ihrer Währungsrisiken ab. Wichtig, findet auch Beat Walser, erfahrener Unternehmer und zuletzt als Verwaltungsratspräsident bei der Travel Trade Service Ltd. tätig: «Wechselkursrisiken sollten zu 50 bis 70 Prozent abgedeckt werden». Beide Unternehmen, sowohl Scott Sports wie auch die TTS-Gruppe, sind in der Studie porträtiert.

Währungsabsicherung bleibt auch zukünftig zentral

Das richtige Währungsmanagement dürfte auch zukünftig ein zentrales Thema für Schweizer Unternehmen bleiben. Denn die Volatilität der Finanzmärkte und die politischen sowie geopolitischen Unsicherheiten verlangen weiterhin nach einer konsequenten Absicherung. Wie sich Unternehmen gegen schwankende Devisenkurse absichern können und welche Strategien im Hedging besonders interessant sind, geben die Credit Suisse Experten in der Studie preis.

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