Logistik und Verzollung hängen zusammen: DDP versus DAP
Um ein besseres Grundverständnis zu schaffen, möchte ich zuerst noch auf den Begriff „Incoterms“ eingehen. Der Begriff ist aus dem traditionellen Handel bekannt: Incoterms definieren die Spielregeln, respektive die Zahlungs- und Liefermodalitäten im internationalen Geschäft. Es existieren momentan elf verschiedene Incoterms (Incoterms 2020). Zwei der Incoterms sind für den E-Commerce von Bedeutung: DDP und DAP.
DAP steht für Delivery at Place: Was bedeutet das?
Bei einer Lieferung auf Basis DAP ist der Verkäufer für die Lieferung der Ware inklusive Transportkosten bis zum benannten Bestimmungsort beim Käufer zuständig. Ausdrücklich ausgenommen sind die Kosten für die Durchführung sämtlicher erforderlicher Einfuhrformalitäten. Diese werden vom Käufer getragen. Daher sind sämtliche Abgaben, die im Zusammenhang mit der Einfuhr im Bestimmungsland stehen, durch den Käufer, respektive den Empfänger zu entrichten.
Was bedeutet das für den ausländischen Kunden? Wenn die Mehrwertsteuer und/oder der Zoll über den Freigrenzen liegen, müssen sämtliche Abgaben bei Entgegennahme der Sendung an der Haustüre bezahlt werden. Ist der Empfänger bei der Zustellung nicht anwesend oder der ausstehende Betrag kann nicht beglichen werden, wird eine Abholungseinladung der Sendung hinterlassen.
Achtung: Wenn Sie das Incoterm DAP bei der Bestellung im Onlineshop nicht klar kommunizieren, können Sie Ihre Kunden durch die Zollabgaben verärgern.
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DDP - Delivered Duty Paid
Bei einer Lieferung auf Basis DDP (Delivered Duty Paid / Geliefert verzollt) muss der Verkäufer die Ware auf eigene Kosten und Gefahr bis zu einem Bestimmungsort im Importland liefern und dabei alle anfallenden Formalitäten erledigen, sowie neben allen Kosten auch alle Einfuhrabgaben tragen. DDP entspricht inhaltlich DAP, plus Zoll- und Steuerabwicklung. Was bedeutet das für den ausländischen Kunden? Er muss beim Empfang der Sendung nichts mehr bezahlen, die Ware wird wie eine nationale Lieferung zugestellt. Bei dieser Variante lässt der Versender die Ware von einem Partner, wie zum Beispiel Asendia, in der EU verzollen. Danach fallen keine weiteren Zölle oder Mehrwertsteuer mehr an.
Über Asendia
Im Bereich E-Commerce greifen wir in ausgewählten Bereichen auf das Know-how von Experten zurück. Der Autor dieses Artikels, Fabian Baumberger, ist bei Asendia für E-Commerce Solutions zuständig. Asendia ist ein Joint Venture zwischen der französischen La Poste und der Schweizerischen Post und bietet standardisierte und speziell individuelle Versandlösungen für Werbesendungen, Geschäftskorrespondenz, Kleinwaren sowie Zeitungen an.