Exportwissen

So gelingt unabhängigen Stromerzeugern der Markteintritt in Südafrika

Südafrika leidet unter häufigen Stromausfällen und seit 2007 kommt regelmässig zu Lastabsenkungen. Bis 2030 wird das Land umweltfreundliche Energiequellen benötigen, um seine heutigen Kohlekraftwerke stilllegen zu können. Dies eröffnet interessante Möglichkeiten für Schweizer Unternehmen. Wie können diese Informationen über Vorlaufzeiten erhalten und in den südafrikanischen Stromerzeugungsmarkt einsteigen?

So gelingt unabhängigen Stromerzeugern der Markteintritt in Südafrika

Die höchst unzuverlässigen alternden Kohlekraftwerke des Landes sollen nach und nach vom Netz gehen. Bis 2030 sollen rund 10’500 MW stillgelegt und durch umweltfreundlichere Energiequellen ersetzt werden. Der diesbezügliche Energieplan IRP (Integrated Resource Plan) legt dabei den Schwerpunkt auf erneuerbare Energien und Gas. Der neueste IRP 2019 kann von der unten angegebenen Website heruntergeladen werden. Das Energieministerium hat ein Programm zur Beschaffung von Versorgungskapazität bei unabhängigen Stromerzeugern (Independent Power Producers, IPPs) aufgelegt, um die wegfallende Erzeugungsleistung zu ersetzen. Exporteure können Informationen zu den Vorlaufzeiten erhalten, die das Energieministerium in seinen Beschaffungsprogrammen vorsieht, und so erfahren, welche Produkte und Komponenten in diesen Projekten benötigt werden und wie gross der Marktbedarf ist.

Der Stromerzeugungssektor in Südafrika

In Südafrika ist der Stromerzeugungsmarkt stark reguliert. Doch es finden schrittweise Veränderungen statt, um den Markt für IPPs zu öffnen (siehe PDF-Datei zu einigen der jüngsten Gesetzesänderungen von der Anwaltskanzlei WWB, als Download von der NERSA-Website: www.nersa.org.za). Doch es bestehen weiterhin erhebliche Einschränkungen des Marktzugangs für private IPPs.

Es gibt zwei Wege für den Einstieg in den Stromerzeugungsmarkt in Südafrika:

  • über die vom Energieministerium im Rahmen des IRP betriebenen IPP-Programme
  • in direkter Zusammenarbeit mit Privatunternehmen, die eine zuverlässige Stromversorgung benötigen und stark unter Netzabschaltungen leiden.

 

Das Programm zur Beschaffung von Kapazität bei unabhängigen Stromerzeugern: Wie funktioniert es?

Die IPP-Programme bilden derzeit die beste Möglichkeit des Marktzugangs für IPPs in Zusammenhang mit Grossprojekten zur Stromerzeugung. Diese Programme basieren auf von der Regierung geförderten Stromlieferverträgen (Power Purchase Agreements, PPA), die Projektfinanzierung und Lizenzvergabe erleichtern (siehe Link zu bereits vom Energieministerium ausgeführten Beschaffungsprogrammen www.energy.gov.za). Die am 22. Dezember 2020 beendeten jüngsten Ausschreibungen über Stromlieferungen im Rahmen des RMIPPPP umfassten die Bereitstellung von 2’000 MW Notstromkapazität durch IPP. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Link zu diesem Beschaffungsprojekt hier.

Südafrikas Pläne zur starken Reduzierung seines CO2-Abdrucks eröffnen Möglichkeiten

Südafrika ist sich durchaus bewusst, dass es seine sehr hohe CO2-Emission pro Kopf drastisch senken muss. So sieht der IRP des Energieministeriums die Beschaffung von weiteren 11’800 MW in den nächsten 10 bis 15 Jahren vor, was zahlreiche Gelegenheiten für Exporteure von Komponenten und Systemen im Stromerzeugungssektor mit sich bringen dürfte.

Exporteure können auf verschiedenen Ebenen in den Markt eintreten:

  • Durch direkte Angebotsabgabe bei IPP-Programmen als unabhängiger Stromerzeuger.
  • Durch direkte Kontaktaufnahme mit Technikfirmen vor Ort, die IPPs bei der Ausschreibungsteilnahme unterstützen – diese Unternehmen können Informationen zu für die Angebotsabgabe geeigneten technischen Lösungen liefern. Viele Privatkunden wenden sich mit ihrem Bedarf an Versorgungslösungen ebenfalls an diese Firmen, weshalb diese eine gute Quelle für Marktinformationen sind.
  • In den letzten 7 Jahren entstanden zahlreiche kleine Anbieter regenerativer Kraftwerke (Solar-/PV- und Windanlagen), die «smarte» Lösungen für ihre Kunden aus dem Privatsektor bieten, oft unter Nutzung hybrider Lösungen.
  • Der Übergang zu einem hohen Anteil nicht grundlastfähiger Erzeugung hat den Markt für grosse Energiespeicheranlagen geöffnet. Länder, die über die entsprechende moderne Technologie verfügen, sind optimal für den Export nach Südafrika in den kommenden 10 Jahren positioniert.

Exporteure können sich an Privatunternehmen wenden, deren Geschäft stark von einer stabilen Stromversorgung abhängt, wie Bergbauindustrie, Landwirtschaft und Fertigung. Viele Kunden erwägen interne Projekte zur autonomen Stromerzeugung vor Ort für den eigenen Bedarf. Das Wachstum dieser Branche hat sich zwar durch den globalen Konjunktureinbruch infolge der Covid-19-Pandemie verlangsamt, doch sie ist weiterhin ein wichtiger Sektor in Südafrika. Die zunehmende Digitalisierung industrieller Systeme erhöht den Bedarf für eine zuverlässige Stromversorgung und wurde durch die Netzabschaltungen stark beeinträchtigt. Kunden sind daher auf der Suche nach «hausinternen» Lösungen. Bei Projekten zur privaten Stromerzeugung kommt es darauf an, die regulatorischen Anforderungen für die Einholung von Genehmigungen zu erfüllen.

S-GE kann Sie beim Eintritt in den südafrikanischen Stromerzeugungssektor unterstützen

Wir besitzen ein Netzwerk aus vertrauenswürdigen Rechts- und Technikexperten, die Ihnen bei der Nutzung der oben genannten Möglichkeiten behilflich sein können. Wenden Sie sich an unseren Senior Consultant für Afrika, um über Ihr Internationalisierungsprojekt zu sprechen.

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