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Polnischer Dentalmarkt setzt auf hohe Qualität

Starke Dominanz des privaten Sektors und steigender Medizintourismus tragen dazu bei, dass Stomatologie zu den am schnellsten wachsenden Segmenten von medizinischen Dienstleistungen in Polen gehört. Schweizer Anbieter im Bereich Dentaltechnik können davon profitieren.

Polnischer Dentalmarkt setzt auf hohe Qualität
Polen ist ein attraktiver Markt für Dentalprodukte

Der Bedarf an zahnmedizinischen Dienstleistungen ist auf dem 38-Millionen-Markt sehr hoch. Nach Informationen des Gesundheitsministeriums betrifft Karies 98% der polnischen Gesellschaft und ca. 9 Mio. Personen benutzen Zahnprothesen. Gleichzeitig steigt die Popularität von Zahnimplantaten. Es wird geschätzt, dass jährlich ca. 100'000 Implantate eingesetzt werden.

Starke Entwicklung des privaten Sektors

Der wichtigste Trend auf dem Markt ist der Verzicht auf die Dienstleistungen des Nationalen Gesundheitsfonds und die Entscheidung für private Zahnarztpraxen. Der Grund dafür ist, dass die überwiegende Mehrheit der zahnärztlichen Standardverfahren nicht vom Staat erstattet wird. Die öffentlichen Ausgaben für die Zahnmedizin belaufen sich im aktuellen Jahr auf ca. 0.5 Milliarden Franken. Das ist nur ein Viertel des Betrages, den die Polen jedes Jahr aus eigener Tasche für Zahnbehandlungen ausgeben.

Insgesamt gibt es in Polen ca. 36'000 Zahnärzte. Die Anzahl der Praxen, die mit dem Nationalen Gesundheitsfond jährliche Verträge unterschreiben, beträgt zurzeit ca. 4'000 und sinkt durchschnittlich um ca. 100 pro Jahr. Gleichzeitig entwickelt sich der Bereich von privaten zahnärztlichen Dienstleistungen. Der Markt konsolidiert sich und es entstehen Ketten von Praxen, die komplexe Behandlungen anbieten können – bspw. Medicover Stomatologia, Luxmed Stomatologia oder Dent a Medical.

Zudem etabliert sich Polen seit dem EU-Betritt zu einem wichtigen Standort für Medizintourismus. Laut Angaben von PwC wächst der Medizintourismus in Mittel- und Osteuropa um etwa 12-15% jährlich. Fast 400'000 ausländische Patienten kommen jedes Jahr nach Polen, davon viele Deutsche, Briten und Skandinavier. Ein erheblicher Teil lässt sich in Zahnkliniken behandeln.

Investitionen in Ausrüstung

Zahnärzte können für die Modernisierung ihrer Praxen EU-Fördermittel beantragen. Die Mittel werden im Rahmen von regionalen Programmen zugeteilt, die sich an KMU richten. Zu den Voraussetzungen gehört vor allem die «Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Einführung von innovativen Dienstleistungen». Dies sollte es vereinfachen, neue Technologien und Therapien auf dem polnischen Markt einzuführen.

Die grösste gegenwärtige Investition im Bereich Zahnmedizin ist ein modernes Universitätszentrum für Zahnmedizin, welches aktuell in Warschau gebaut wird. Für das Zentrum sollen 149 Dentaleinheiten und andere Geräte angeschafft werden. Der Gesamtwert der geplanten Ausrüstung beträgt ca. 3 Mio. Franken. Auch die Medizinische Universität in Lublin kündigte den Bau eines neuen Zahnmedizinzentrums an. Die neue Einrichtung soll 2020 fertig gestellt werden. Das Zentrum wird mit 136 Dentaleinheiten ausgestattet werden.

Vermehrt Geschäftsmöglichkeiten für ausländische Anbieter

Aussenhandelszahlen weisen darauf hin, dass es auf dem Markt vermehrt Geschäftsmöglichkeiten für ausländischen Anbieter gibt. Laut dem polnischen Amt für Statistik wuchs 2017 der Wert von importierten Zahnbohrern um über 40% auf ca. 11 Mio. Franken, ein Drittel davon waren Geräte aus Deutschland. Importe der Kategorie «Instrumente und Vorrichtungen, die in der Zahnheilkunde verwendet werden, mit Ausnahme von Bohrern, Scheiben und Bürsten zur Verwendung in Zahnbohrern» betrugen 54 Mio. Franken, davon 6 Mio. Franken aus der Schweiz. Somit ist die Schweiz in dieser Produktgruppe der zweitgrösste Lieferant nach Deutschland. Die Kategorie «Andere Gegenstände der Zahnheilkunde als künstliche Zähne», unter die auch Implantate fallen, verzeichnete ein Wachstum der Importe um 30% auf 27 Mio. Franken. Diese Artikel werden vor allem aus den USA und Deutschland beschafft. Die Importe dieser Warengruppe aus der Schweiz, im Umfang von 2 Mio. Franken, stiegen 2017 um ein Viertel.

Promotion von Swiss Made Dentallösungen

Die wichtigste Veranstaltung im Dentalbereich in Polen ist die Messe KRAKDENT, die jährlich im Frühling in Krakau stattfindet. Knapp 450 Aussteller, davon ein Drittel aus dem Ausland, präsentierten 2018 ihre Lösungen vor insgesamt 16'000 Besuchern. Die Schweiz war mit 11 Marken präsent, die meistens von den lokalen Vertriebspartnern vertreten wurden.

Haben Sie mehr Fragen zum polnischen Dentalmarkt oder möchten Sie von den letzten Entwicklungen profitieren? Melden Sie sich für ein unverbindliches Gespräch mit unserer Beraterin für Osteuropa, Katalin Dreher-Hajnal an. 

Was bedeutet Swiss für polnischen Verbraucher? Die Antwort erhalten Sie in unserem Beitrag.

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