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Steigende Nachfrage nach Schokoladenprodukten in Indonesien

Im Jahr 2017 lag der indonesische Pro-Kopf-Konsum von Schokolade bei 0,4 Kilogramm. Das ist zwar eher wenig, doch die Nachfrage steigt um jährlich 10 %. Hauptfaktoren für diese Entwicklung sind die wachsende Mittelschicht und ein Wandel des Verbraucherverhaltens. Die Preissensibilität sinkt, gleichzeitig gewinnen Qualität und Geschmack an Bedeutung. Verschaffen Sie sich einen Überblick über den indonesischen Schokoladenmarkt und erfahren Sie, welche Chancen sich für Schweizer Unternehmen ergeben.

Schokoladenprodukte Indonesien

Die rasche Expansion von Verbrauchermärkten in ländlichen Gebieten hat die gleichmässige Verbreitung von Schokoladenprodukten in diesen weniger gut erschlossenen Regionen begünstigt. Schokolade ist mit einem Marktwert von 776 Millionen US-Dollar nach Backwaren, Keksen und Bonbons einer der absoluten Lieblingssnacks indonesischer Verbraucher.

Zunehmende Schokoladenexporte aus der Schweiz

Im Jahr 2017 importierte Indonesien Schokoladen- und Kakaoprodukte im Wert von 88 Millionen US-Dollar. Die meisten Produkte stammen aus Indien, mit einem Anteil von 25 % und einem Wert von rund 22 Millionen US-Dollar, gefolgt von Malaysia (21,4 %), Singapur (9 %) und Australien (8 %). Trotz eines leichten Importrückgangs sind Lieferungen aus der Schweiz jüngst gestiegen und machen 3 % des gesamten Importwerts aus. Die bedeutendsten Güter sind hierbei Schokoladenprodukte in Behältnissen oder Primärverpackungen.

Überblick über den indonesischen Schokoladenmarkt

Der Schokoladenmarkt Indonesiens wird von den beiden grossen lokalen Herstellern Petra Foods und Mayora Indonesia dominiert, die zusammen über einen Marktanteil von knapp 80 % verfügen. Den Rest teilen sich multinationale Unternehmen wie Mondelēz International (Cadbury und Toblerone), Mars (Snickers und Dove), Ferrero, Nestlé (KitKat), Lindt und Hershey. Petra Foods führt den Markt mit seinem starken Portfolio an, das die Schokoriegel Silver Queen (mit 65 % grösster Wertanteil, siehe Grafik 2), die Marke Delfi und die Schokoladenstreusel Ceres umfasst. Die starke Position von Mayora Food rührt von seinen beliebten Schokoladensticks Choki Choki. Ein erschwinglicher Preis und die Präsenz der Produkte in den meisten Verbrauchermärkten verschaffen den lokalen Marken einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren internationalen Konkurrenten. Verbraucher, für die Qualität und Geschmack an erster Stelle stehen, bevorzugen aber dennoch importierte Schokolade.

Vertriebskanäle für Schokolade: Supermärkte, Hotels und Restaurants

Im Grossen und Ganzen bleiben moderne Einzelhändler wie Super- und Hypermärkte ein wichtiger Vertriebskanal für importierte Schokoladenprodukte. Die vier grössten Akteure im Hypermarkt-Segment sind Transmart Carrefour (110 Filialen), Giant (166 Filialen), Hypermart (113 Filialen) und Lotte Mart (46 Filialen). Im Supermarkt-Segment sind Hero (32 Filialen), Super Indo (157 Filialen), Ranch Market (14 Filialen), FoodHall (26 Filialen) und Foodmart (40 Filialen) führend. Gleichzeitig sind Verbrauchermärkte wie Indomaret (14’000 Filialen) und Alfamart (10’000 Filialen) stetig gewachsen – als rentabler Kanal zur Versorgung von Endkunden in weniger gut erschlossenen Regionen. Denn verzehrfertige Schokoladenerzeugnisse in Form von Tafeln, Cremes und Riegeln wie Toblerone, KitKat und Snickers sind die importierten Schokoladenprodukte, die in den Verbrauchermärkten jederzeit erhältlich sind. Zudem kurbelt auch die steigende Zahl von Hotels (rund 2’300) und Restaurants (mehr als 100’000) die Schokoladennachfrage an, weil sie viele verschiedene Kuchen auf Schokoladenbasis herstellen. Für die Einfuhr, die Registrierung und den Vertrieb der Produkte sind lokale Vertreiber und Importeure erforderlich.

Wissenswertes über den regulatorischen Rahmen

Vor dem Markteintritt benötigen alle Lebensmittel in Verkaufsverpackungen eine Registrierungsnummer der indonesischen National Agency for Drug and Food Control (BPOM). Die Registrierung kann über eine Online-Plattform vorgenommen werden. Es müssen administrative und technische Anforderungen erfüllt werden, wozu unter anderem Rechtsdokumente des Importeurs, Ernennungsschreiben, Verkaufsurkunde, Analysezertifikat und weitere Unterlagen eingereicht werden müssen. Das Bewertungsverfahren bis zur Ausstellung der Registrierungsnummer dauert bis zu sechs Monate, je nach Risikograd und Vollständigkeit der Dokumente. Die Registrierungsgebühr für Schokoladenprodukte beträgt 33 US-Dollar und die Lizenz ist fünf Jahre lang gültig. Des Weiteren sollte zu Zollabfertigungszwecken eine Einfuhrgenehmigung (SKI) eingeholt werden. Schokoladenimporte unterliegen einem Gesamtsteuersatz von 17,5 %, wovon 5 % auf den Einfuhrzoll, 10 % auf die Mehrwertsteuer und 2,5 % auf die Einfuhrsteuer entfallen. Bei nicht gefüllter Schokolade findet ein höherer Einfuhrzoll von 20 % Anwendung. Angesichts der erwarteten Durchsetzung des Halal-Gesetzes im Jahr 2019 sind Exporteure gut beraten, sich mit den entsprechenden Anforderungen vertraut zu machen.

Attraktive Möglichkeiten für Schweizer Hersteller

Nehmen Sie vom 24. bis 27. Juli 2019 an der Food & Hotel Indonesia in Jakarta teil und erforschen Sie den indonesischen Markt. Der Swiss Business Hub Indonesia ist mit einem mini SWISS Pavilion vertreten. Wenn Sie mehr erfahren möchten, setzen Sie sich bitte mit unserer Senior Consultant für Südostasien Angela di Rosa in Verbindung.

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