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Wachsender Markt für Milchprodukte in Indonesien

In den vergangenen vier Jahren ist die Nachfrage nach Milchprodukten in Indonesien erheblich gestiegen. Das Land verfügte 2017 über einen Pro-Kopf-Milchkonsum von 11,8 Litern und verzeichnet seit 2015 einen stetigen Nachfrageanstieg von jährlich 5 % – ein Trend, der voraussichtlich anhalten wird.

Milchprodukte

Steigender Konsum von Milchprodukten

Unter den wichtigsten Faktoren für diese Entwicklung sind die wachsende Mittelschicht, höhere verfügbare Haushaltseinkommen, die zunehmende Vorliebe für westliche Ernährungsgewohnheiten und das immer grössere Gesundheitsbewusstsein indonesischer Verbraucher.

Aufgrund der begrenzten lokalen Kapazitäten für die Milchproduktion ist Indonesien weiterhin stark auf Milchimporte angewiesen. Im Jahr 2017 importierte das Land 39’504 Tonnen Milchprodukte (74 % der Gesamtnachfrage) im Wert von 973 Millionen US-Dollar. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies ein Wachstum von 26 %, wobei Kondensmilch und Sahne die wichtigsten Importprodukte darstellten. Die importierten Milchprodukte kamen vornehmlich aus Neuseeland, mit einem Wert von 340 Millionen US-Dollar bzw. 35,22 % der Gesamtimporte, gefolgt von Australien (13,72 %), den USA (12,1 %), Frankreich (11,28 %) und Belgien (7,67 %). Der Importwert der Schweizer Milchexporte erreichte 631’000 US-Dollar (0,06 % der Gesamtimporte). Die bedeutendsten Produkte waren Buttermilch und Joghurt.

Die Hauptakteure auf dem Markt für Milchprodukte

Laut Euromonitor wird der indonesische Markt für Milchprodukte von vier Hauptakteuren dominiert: PT Frisian Flag (Niederlande), Nestlé (Schweiz), PT Ultrajaya (lokal) und PT Indolakto (lokal). Allerdings hat der Wettbewerb mit dem Markteintritt mehrerer neuer Akteure in den letzten Jahren zugenommen, darunter Fonterra Indonesia, Kalbe Morinaga, Nutrifood Indonesia, Danone Dairy Indonesia (Frankreich), Sari Husada, Greenfields Indonesia (Neuseeland) und ABC Dairy Indonesia. Das Segment Trinkmilch (H-Milch) dominiert PT Ultrajaya mit seiner Marke Ultra Milk zu 40,60 %, während Frisian Flag im Bereich Kondensmilch führend ist. Im Joghurt-Segment steht PT Yakult Indonesia (Japan) an der Spitze und verfügt mit seiner Marke Yakult über einen Marktanteil von über 70 %. Mit einem Anteil von 79 % kontrolliert PT Kraft Ultrajaya Indonesia den Käsemarkt.

Hypermärkte, Restaurants und Hotels als Hauptvertriebskanäle

Im Allgemeinen erreichen importierte Produkte die Endkunden über Lebensmitteleinzelhändler wie Hyper- und Supermärkte. Die wichtigsten Akteure im Hypermarkt-Segment waren 2017 Hypermart (113 Standorte), Transmart Carrefour (110 Standorte), Giant (166 Standorte) und Lotte Mart (46 Standorte). Im Supermarkt-Segment sind Super Indo (157 Standorte), Foodmart (40 Standorte), Hero (32 Standorte), FoodHall (26 Standorte) und Ranch Market (14 Standorte) unter den bekanntesten Einzelhändlern. Weitere wichtige Vertriebskanäle sind 4- bis 5-Sterne-Hotelketten und erstklassige Restaurants (HORECA). Diese Foodservice-Anbieter haben einen hohen Bedarf an westlichen Premium-Lebensmitteln und treiben damit die Nachfrage nach importierten Produkten an. Im Jahr 2016 (aktuellste verfügbare Statistik) gab es in Indonesien rund 2’387 Sterne-Hotels, 100’540 Fullservice-Restaurants sowie mehr als 6’000 Cafés und Bars. Hotel- und Restaurantketten beziehen ihre Lebensmittel hauptsächlich von Importeuren oder Vertreibern.

Regulatorischer Rahmen für den Eintritt in den indonesischen Milchmarkt

Um in den indonesischen Markt einzutreten, muss der Auftraggeber einen verlässlichen lokalen Partner finden, der sich um die Produktregistrierung sowie die Einfuhr und den Vertrieb der Lebensmittel kümmert. Importierte Milchprodukte in Verkaufsverpackungen müssen bei der indonesischen National Agency for Drug and Food Control (BPOM) registriert werden. Produkte in Grossverpackungen, die zur Weiterverarbeitung bestimmt sind, unterliegen unter Umständen keiner Registrierungspflicht. Um eine Registrierungsnummer zu erhalten, muss der Importeur das Produkt online registrieren und Verwaltungsdokumente (z. B. Ernennungsschreiben als Vertreiber, Freihandelszertifikat, GMP-Zertifikat usw.) und technische Dokumentation (z. B. Zutatenliste, Analysezertifikat, Etikettenangaben usw.) einreichen. Anschliessend durchläuft die gesamte Dokumentation das Bewertungsverfahren, das etwa eineinhalb bis sechs Monate dauert und 750’000 indonesische Rupiah (rund 50 US-Dollar) kostet. Allerdings steht für die Online-Registrierung auch ein Expressdienst zur Verfügung. Importeure mit positiver Bilanz (z. B. keine Ablehnung bei den letzten fünf Registrierungsanträgen) profitieren von einer kürzeren Registrierungszeit von höchstens zehn Werktagen. Die Registrierungsnummer ist fünf Jahre lang gültig und kann frühestens zwölf Monate und spätestens zehn Tage vor Ablauf der Frist verlängert werden.

Zudem ist bei Importen von Milchprodukten ein Empfehlungsschreiben des Ministry of Agriculture (MOA) erforderlich und die Produkte sollten von einem öffentlich bestellten Gutachter technisch geprüft werden. Vor dem Export nach Indonesien müssen Exporteure bzw. Markeninhaber beim MOA ein «Establishment Approval» (Niederlassungserlaubnis) beantragen.

Einfuhrgenehmigung, Steuern und Zollbestimmungen

Für die Zollabfertigung benötigt der Importeur eine Einfuhrgenehmigung (SKI – Surat Keterangan Import). Indonesien erhebt auf Milchprodukte durchschnittlich 5 % Einfuhrzoll. Fermentierte Milchprodukte stellen eine Ausnahme dar, hier liegt die Besteuerung bei 5–10 %. Zusätzlich fallen 10 % Mehrwertsteuer auf Importe an. Der Auftraggeber muss ferner über die Halal-Zertifizierungsanforderungen Kenntnis haben, die noch 2019 in Kraft treten sollen. Lebensmittel- und Getränkeprodukten wird im Umsetzungszeitplan höchste Priorität eingeräumt. Lebensmittel, die als nicht halal zertifiziert wurden, müssen mit einer Abbildung oder einem schriftlichen Hinweis als solche gekennzeichnet sein.

 

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