Lateinamerika macht 13,2 % des Weltmarkts für Kosmetik- und Hygieneartikel aus. Die Region soll bis 2021 um durchschnittlich 3,6 % pro Jahr wachsen und liegt damit vor dem geschätzten weltweiten Branchenwachstum von 2,6 %. Der lokale Konsum von Kosmetikprodukten in Kolumbien erreichte im Jahr 2018 3’000 Millionen US-Dollar. Mit dieser Zahl liegt das Land vor Ländern wie Peru (2’242 Millionen US-Dollar) und Ecuador (1’272 Millionen US-Dollar).
Zugang zu einem Markt mit knapp 1,5 Milliarden Konsumenten
Von Kolumbien aus können knapp 1,5 Milliarden Konsumenten erreicht werden – dank seiner geografischen Lage und Freihandelsabkommen mit Ländern der Andengemeinschaft, NAFTA, Mercosur, den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union, EFTA, dem Nördlichen Dreieck und Kanada.
Qualifizierte Arbeitskräfte und grosse Artenvielfalt
Für Forschung und Produktion stehen qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung – Arbeitgeber können in der Branche für Kosmetik- und Hygieneartikel auf über 140’000 Fachkräfte und Techniker zurückgreifen. Zudem ist Kolumbien führend im Bereich der Artenvielfalt. Auf nur 0,7 % der weltweiten kontinentalen Landmasse beheimatet es knapp 10 % der globalen biologischen Vielfalt. Das Land verfügt über die höchste Artenvielfalt pro Quadratmeter.
Multinationale Unternehmen fördern nachhaltiges Branchenwachstum
Viele bedeutende multinationale Unternehmen, darunter Kimberly-Clark, Belcorp, Henkel, Procter & Gamble, Avon, Unilever und Yanbal, verfügen über Niederlassungen in Kolumbien und haben in Distributions-, Innovations- und Entwicklungszentren sowie Produktionsanlagen investiert. Diese Investitionen führten zu einer Produktion mit hoher Wertschöpfung und dürften auch weiterhin für nachhaltiges Branchenwachstum sorgen.
Möglichkeiten für Schweizer Unternehmen in Produktions-, F+E- und Logistikzentren
- Männer gewinnen als Zielgruppe zunehmend an Bedeutung, da sie immer mehr Wert auf ihr Äusseres legen. Dies gilt besonders für jüngere Männer. Da diese Zielgruppe ein solch grosses Konsumpotenzial bietet, werden zielgerichtete Investitionen getätigt (Marketing, Werbung und Schulung). Der kolumbianische Markt für Männer ist allerdings auf Innovationen angewiesen, weil noch viel Raum für Wachstum besteht.
- Ein weiterer Fokusbereich sind Jugendliche: Erstens sind sie bei Gesundheits- und Kosmetikprodukten offen für Konsum und Innovationen, zweitens sind sie zukünftige Kunden, die bald mit der Verwendung von Produkten für konkrete Probleme wie Akne oder ölige Haut beginnen und die Marken daher für sich gewinnen können. Die Herausforderung in diesem Bevölkerungssegment ist die zunehmende Tendenz, ein Produkt zu verwenden und es anschliessend immer wieder zu kaufen. Zur Ansprache dieser Zielgruppe bietet die Entwicklung von Mehrzweck- und Rasierprodukten eine grosse Chance.
- Eine weitere wichtige Gruppe in Kolumbien, die hervorgehoben werden sollte, sind Alleinstehende. Hier besteht die Chance in Artikeln zur Beruhigung der Haut nach dem Rasieren, Sonnenschutz und Spezialprodukten. Auch Männer über 45 legen inzwischen grösseren Wert auf ihr Äusseres und kaufen Anti-Aging-Cremes, ohne sich vor der Reaktion ihrer Freunde zu fürchten. Auf der Suche nach einer besseren Lebensqualität und mehr Spezialprodukten nimmt der Konsum zu und Barrieren werden abgebaut.