Global Opportunities

Möglichkeiten für regionale Hubs im Cleantech-Sektor Südafrikas

Der Cleantech-Sektor gewinnt nicht nur Jahr für Jahr an Bedeutung, in Südafrika verzeichnet er auch ein kontinuierliches Wachstum. Erfahren Sie hier, welche 5 Subsektoren in Südafrika besonders gefragt sind und Schweizer Unternehmen neue, interessante Exportmöglichkeiten bieten.

solar panels

Der Cleantech-Sektor bietet vor allem im Bereich des Westlichen und Östlichen Kaps eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Privatsektor, Gemeinden und Städten.

Die Sonderwirtschaftszone (SWZ) Atlantis ist eine speziell eingerichtete Zone innerhalb des Cleantech-Ökosystems, die darauf ausgelegt ist, ausländische Unternehmen anzuziehen, um das Geschäft der Branche dort nicht nur für Südafrika allein, sondern auch für die gesamte umliegende Region zu koordinieren. Diese Bemühungen werden durch ein ausgeklügeltes Incentive-Paket unterstützt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der sozialen Inklusion sowie kohlenstoffarmen und ressourceneffizienten Projekten.

Südafrika leidet derzeit unter permanenten Stromausfällen und regelmässigen Lastabsenkungen. Seit 2007 kommt es immer wieder zur Abschaltung ganzer Teile des Stromnetzes. Die höchst unzuverlässigen alternden Kohlekraftwerke des Landes werden nach und nach vom Netz genommen. Bis 2030 sollen rund 10’500 MW stillgelegt und durch umweltfreundlichere Energiequellen ersetzt werden. Der diesbezügliche Energieplan IRP (Integrated Resource Plan) legt dabei den Schwerpunkt auf erneuerbare Energien und Gas. Das Energieministerium hat ein Programm zur Beschaffung von Versorgungskapazität bei unabhängigen Stromerzeugern (Independent Power Producers, IPPs) aufgelegt, um die wegfallende Erzeugungsleistung zu ersetzen. Exporteure können Informationen zu den Vorlaufzeiten erhalten, die das Energieministerium in seinen Beschaffungsprogrammen vorsieht, und so erfahren, welche Produkte und Komponenten in diesen Projekten benötigt werden und wie gross der Marktbedarf ist.

Angesichts der Notwendigkeit eines diversifizierteren Energiemix stehen Investitionen in eine Vielzahl unterschiedlicher Energiequellen an – gleichzeitig wird der Fokus auf Kohle als Energielieferant zurückgefahren.

Die 5 wichtigsten Cleantech-Subsektoren sind:

  1. Solarenergie
  2. Windtechnologie (Windturbinen)
  3. Energiegewinnung aus Abfall
  4. Gross angelegte Batteriespeicherlösungen
  5. Entsalzungstechnologie

Allein für das Jahr 2022 plant das Energieministerium die Bereitstellung von Energiespeichertechnologien für 513 MW. Dazu sollen 1’000 MW aus der Photovoltaik und weitere 1’600 MW aus der Windtechnologie kommen. Ausserdem will der Privatsektor im selben Zeitraum zusätzliche 500 MW durch dezentrale Stromerzeugung beitragen.

Am 25. September 2020 unterzeichnete das Energieministerium eine Section 34-Mitteilung, in der genau festgelegt ist, wie die Regierung vorgehen will, um die im IRP-Plan genannten Punkte umzusetzen.

Der lokale Markt rechnet in den kommenden Wochen mit einer Ausschreibung des IPP Office im Rahmen des Renewable Energy Power Produce Procurement Programme (REIPPPP). Sobald diese veröffentlicht wurde, werden IPP-Bieter mit der Ausarbeitung ihrer Projekte beginnen, um die entsprechenden Versorgungslücken im IRP zu füllen. Es gibt ausserdem eine Local Content Policy, die vorgibt, dass ein bestimmter Prozentsatz der Projekte lokal vergeben werden muss.

Zudem haben finanziell leistungsfähige Kommunen die Möglichkeit, Strom jetzt selbstständig aus dem Privatsektor zu beziehen. Dies eröffnet eine weitere Absatzmöglichkeit für in IPP-Projekten verwendete Fertigkomponenten, über die anschliessend Kommunen mit Strom versorgt werden.

All diese Initiativen der südafrikanischen Regierung lassen darauf schliessen, dass sich hier in Zukunft Absatzmöglichkeiten für bestimmte Komponenten ergeben werden, z. B. für Grosskomponenten für den Bau von Windturbinen, Batteriespeichereinheiten, PV-Lösungen sowie Lösungen zur Energiegewinnung aus Abfall.

Die aktuellen und anhaltenden Probleme mit Wassermangel, Dürren und einem Einwohnerzustrom in Gegenden mit geringen Speicherkapazitäten für Wasser machen deutlich, wie wichtig ein besserer Einsatz von Wasserlösungen, Entsalzungsanlagen und die Erkennung von Lecks sowie anderer Ursachen für Wasserverlust in diesen Regionen sind.

Teilen

Official program