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Grösstes Stadterneuerungsprojekt Europas stellt Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt

In das Projekt «Madrid Nuevo Norte» zur Erneuerung der nördlichen Stadtbezirke Madrids fliessen Investitionen in Höhe von mehr als acht Milliarden Euro. Im Mittelpunkt des Sanierungsvorhabens stehen der Ausbau des städtischen Schienentransports und Nachhaltigkeit. Welche Chancen bieten sich für Schweizer KMU?

Madrid Nuevo Norte

Ziel der Initiative «Madrid Nuevo Norte» ist, den nördlichen Teil der Stadt und seinen Bahnhof im Rahmen eines städtischen Erneuerungs- und Gestaltungsprojekts, das bisher als eines der umfangreichsten in Europa gilt, auf einer Gesamtfläche von 300 Hektar neu zu erfinden. Mit einem Investitionsvolumen von 7,3 Milliarden Euro sollen mehr als 2,3 Millionen Quadratmeter Hauptstadtlandschaft neu gestaltet werden.

«Madrid Nuevo Norte» umfasst den Neubau von 348 Bürogebäuden, darunter drei Wolkenkratzer, mit einer zusätzlichen Bürofläche von 1,5 Millionen Quadratmetern. Ein weiterer Kernaspekt des Projekts ist der Wohnungsbau. Geplant sind 10’500 neue Wohnungen (20 % davon im Rahmen von Programmen zur Schaffung erschwinglichen Wohnraums) sowie drei U-Bahn-Stationen, Einkaufszonen und Parkanlagen. Drei neue Wolkenkratzer (785’000 Quadratmeter), Einkaufsflächen, Grünflächen (400’000 Quadratmeter) und öffentliche Einrichtungen (250’000 Quadratmeter) wie Schulen, Gesundheits-, Sport- und Bürgerzentren werden den nördlichen Bezirk zum neuen Geschäfts- und Gewebezentrum der spanischen Hauptstadt machen. Die Entwicklung dieses neuen zentralen Geschäftsviertels zielt ganz klar darauf ab, die geschäftliche und kommerzielle Wettbewerbsfähigkeit Madrids auf der Weltbühne zu verbessern.

Heilung einer «offenen Wunde» in der städtischen Landschaft: der Bahnhof Chamartín

Obwohl die Projektfläche Madrid Nuevo Norte von relativ gut ausgebauten Infrastrukturen umgeben ist, umfasst sie ein riesiges, ungenutztes Gebiet, das sich von Norden nach Süden über 5,5 Kilometer und von Osten nach Westen über 1 Kilometer erstreckt. Vernachlässigte Stadtbezirke neu zu beleben, ist für den Erfolg von Städten überall auf der Welt eine entscheidende Massnahme. Das Gebiet, das durch das bestehende Schienensystem vom und zum Bahnhof Chamartín geprägt ist und lange Zeit als klaffende Wunde im städtischen Gefüge galt, soll aufgewertet und zu einem blühenden nachhaltigen Wohn- und Geschäftsviertel umgestaltet werden.

Der neue Bahnhof und Verkehrsknotenpunkt Charmartín ist Dreh- und Angelpunkt des Projekts, das einem sogenannten Transit-Oriented Development-Ansatz (TOD) folgt, der das Stadtbild an einschneidende Veränderungen im Mobilitätsverhalten anpassen soll. Chamartín wird ein suburbaner Verkehrsknotenpunkt, der das bestehende städtische Verkehrsnetz – Bus, Metro und «Cercanías»-Nahverkehrszüge – nahtlos in das Hochgeschwindigkeitsnetz (AVE) integriert, das Madrid mit dem Rest Spaniens verbindet. Der Madrider Flughafen Barajas ist nur eine 15-minütige Zugfahrt entfernt und bietet hervorragende Verbindungen nach Europa und in den Rest der Welt.

Madrid Nuevo Norte: Lebensqualität und Nachhaltigkeit

Die Schaffung eines blühenden, belebten öffentlichen Raums ist ein wichtiger Teil der Vision. Dies soll erreicht werden durch aktiv nutzbare Verkehrs- und Freizeitbereiche einschliesslich Fuss- und Radwegen sowie einer Reihe von Parks und Spielplätzen, die in das Umfeld eingebettet sind. Wohngebäude, Bürotürme, Einzelhandels- und Freizeitflächen säumen eine zentrale, grüne Achse aus Parkanlagen, Spielplätzen und Gärten, die das Gebiet mit dem ehemaligen Jagdrevier El Pardo im Norden der Stadt verbindet.

Intelligente Gebäude und Energieeffizienz im Sinne des LEED v4.1-Plans für Städte und Gemeinden und des BREEAM ES Urbanism 2020-Konzepts werden die Bauprojekte von Madrid Nuevo Norte dominieren. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit ist auch Mobilität ein wichtiger Kernaspekt. Das Ziel ist auf zu 80 % nachhaltigen Transport festgelegt. Gefördert werden soll die Mobilität zu Fuss, mit dem Fahrrad, dem Bus, der U-Bahn, dem Zug oder dem Hochgeschwindigkeitszug (AVE).

Nuevo Norte: schon jetzt ein Impulsgeber für die Entwicklung der Stadt Madrid

Madrid Nuevo Norte grenzt an den Geschäftsbezirk «Cuatro Torres Business Area» (CTBA), in dem die vier höchsten Wolkenkratzer der Stadt stehen. Der fünfte Wolkenkratzer, Torre Caleido, wird 181 Meter hoch sein und voraussichtlich noch 2021 fertiggestellt werden. Das Gebäude wird das niedrigste unter den fünfen sein und sich in seinem Design völlig von seinen Gefährten unterscheiden. Es gleicht einem «umgekehrten T», dessen untere Ebene sich über eine Länge von 370 Metern erstreckt. Mehr als 300 Millionen Euro wurden bereits in die Projektentwicklung investiert. Der 38-stöckige Büroturm wird Standort des ersten vertikalen Universitätscampus in Madrid sein, der IE University. Er wird ausserdem ein medizinisches Zentrum für Präventiv- und Sportmedizin beherbergen, betrieben von der Grupo Hospitalario Quirón, sowie eine Sportarena, einen Gewerbebereich und einen grossen Park. Der Torre Caleido erfüllt die nachhaltigen Prinzipien der «Blue Architecture» und wird nach Fertigstellung die LEED-Gold-Zertifizierung erhalten.

Die Stadt Madrid führt ausserdem eine grossangelegte Umgestaltung ihres grössten Krankenhauses, des Hospital Universitario La Paz, durch. Die Bauarbeiten begannen bereits im Jahr 2020. Das Projekt wird die bestehende Fläche des Krankenhauses um 25 % bzw. 50’000 Quadratmeter erweitern, verteilt auf vier neue Gebäude und ein Hotel für Angehörige der Patienten. Die Arbeiten werden voraussichtlich 2030 abgeschlossen sein. Bis dahin soll der Klinikbetrieb unterbrechungsfrei weiterlaufen. Die Stadt Madrid wird für die Sanierung von «La Paz» 500 Millionen Euro aufwenden.

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