Global Opportunities

Olympische Winterspiele 2022 – Geschäftschancen für Schweizer KMU

Nachdem Peking den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2022 erhalten hat, legte die chinesische Zentralregierung nun einen ehrgeizigen Plan vor, der 300 Millionen chinesische Bürger in den Genuss des Wintersports bringen soll. Dieser Plan würde den Anteil Chinas an der globalen Wintersportindustrie von weniger als 2% auf 22% erhöhen. Die chinesische Regierung betont indessen das enorme wirtschaftliche Potenzial, das sich aus den olympischen Winterspielen 2022 ergibt. Das Ziel ist, durch die Förderung von Sportunternehmen, den Bau neuer Sportzentren und die Ausweitung des Sportmarkts für Verbraucherprodukte sowie einschlägige Services bis 2025 ein Branchenvolumen in Höhe von 800 Milliarden USD zu erreichen.

Bei den kommenden Olympischen Winterspielen 2022 wird das Schweizer Know-how im Berg- und Wintertechnologiesektor wegen des enormen Wachstumspotenzials der chinesischen Skiindustrie gefragt sein.
Bei den kommenden Olympischen Winterspielen 2022 wird das Schweizer Know-how im Berg- und Wintertechnologiesektor wegen des enormen Wachstumspotenzials der chinesischen Skiindustrie gefragt sein.

Der Skisport ist in China dank dem wachsendem Wohlstand im Aufwind und gewinnt als Familienaktivität zusehends an Popularität. Die Olympischen Spiele haben in der Branche einen regelrechten Bau- und Entwicklungsboom angestossen: Bis 2022 wird es in China voraussichtlich mehr als 1’000 Ski Resorts und 40 Millionen Wintersporttouristen geben.

Deutlich mehr Ski Resorts in China

Im Februar 2016 wurde bei der Asia Pacific Snow Conference im Rahmen der ISPO/ALPITEC Messe in Peking eine erste Studie zur chinesischen Skisportindustrie vorgestellt. Demzufolge wurden in China im Jahr 2015 108 Ski Resorts neu errichtet. Die Anzahl der Ski Resorts stieg damit auf 568 – dies entspricht einer Steigerung um 23,48% gegenüber dem Vorjahr.

Aus der Studie geht zudem hervor, dass in der Saison 2014/15 12,5 Millionen Chinesen ein Ski Resort besucht haben. Dies entspricht einer Steigerung um 21,36% gegenüber der Vorjahressaison 2013/14 (10,3 Millionen Besucher). Peking ist mit 23 Ski Resorts und 1,7 Millionen Besuchern in der Saison 2014/2015 das wichtigste Wintersportzentrum des Landes, gefolgt von den nordöstlichen Provinzen Heilongjiang und Jilin.

Skisportindustrie: langfristige Investitionsmöglichkeiten für chinesische Immobilienentwickler

Die Skisportindustrie gilt als kapitalintensive, langfristige Anlageoption, die jedoch über einen langen Zeitraum hinweg hohes Gewinnpotenzial bietet, da aufgrund der hohen Baukosten und der geografischen und klimatischen Einschränkungen kaum Konkurrenz zu befürchten ist. Führende chinesische Immobilienentwickler richten ihr Augenmerk inzwischen auf den Neubau von Ski Resorts. Die Vanke Group hat 40 Milliarden RMB in die Modernisierung des Songhuahu Ski Resorts in der Provinz Jilin investiert. Im Juli 2016 kündigte die Vanke Group eine strategische Partnerschaft zwischen den Ski Resorts Songhuahu und Beidahu an, die Besuchern ein noch aussergewöhnlicheres Skierlebnis bieten soll. Zu diesem Zweck sind umfangreiche Baumassnahmen an den bestehenden Einrichtungen geplant. Ein weiterer Immobiliengigant, die Dalian Wanda Group, hat mit einer Gesamtinvestition von 23 Milliarden RMB das internationale Resort Changbaishan als modernes Urlaubsziel für Skitouristen errichtet. Das Thaiwoo Ski Resort in Chongli soll für über 20 Milliarden RMB modernisiert werden. In der ersten Bauphase wurden bereits 28 Skipisten, 4 Lifte und 11 fliegende Teppiche installiert. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll das Thaiwoo Resort 200 Skipisten mit über 138 km Strecke, 45 Lifte und 21 fliegende Teppiche sein Eigen nennen. Auch ausländische Investoren haben die Region bereits für sich entdeckt. Genting Secret Garden (GSG) ist ein 6,5 Milliarden RMB schweres Investitionsprojekt der malaysischen Genting Group in Chongli/Zhangjiakou. Die Gruppe betreibt derzeit 30 Skipisten. In den kommenden Jahren soll das Skigebiet weiter ausgebaut werden. Bis 2021 wird GSG ca. 5’000 Mitarbeiter beschäftigen. Bis 2022 soll GSG 14 Lifte und ca. 90 Skipisten und Skiwanderwege mit mehr als 70 km Strecke betreiben.

Chancen für Schweizer KMU in Verbindung mit den Olympischen Winterspielen 2022

Schweizer Unternehmen aus dem Segment werden mit ihrer umfangreichen Erfahrung im Bereich der Berg- und Wintersporttechnologien vom Wachstumspotenzial der chinesischen Skisportindustrie profitieren können, das sich in Verbindung mit den Olympischen Winterspielen 2022 ergibt.

  • Die Schweiz gilt als eine der besten Ski-Destinationen der Welt und ist bekannt für ihr Know-how im Bereich der Wintersportinfrastruktur. Für Schweizer Ski Resorts und einschlägige Management-Gesellschaften bieten sich in China verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten, etwa an der Gesamtplanung von Resorts der Extraklasse oder an der Erschliessung von Skigebieten. Darüber hinaus benötigt China dringend Partner mit Erfahrung im operativen Management (Beispiel: Doppelnutzung eines Ski Resorts im Winter und im Sommer) sowie professionelle Ausbildungsprogramme für Skilehrer.
  • Im Hinblick auf die Infrastruktur sind die meisten Ski Resorts in China noch spärlich ausgestattet und verfügen oft nur über einen oder wenige fliegende Teppiche. Nur 122 der 568 Ski Resorts sind mit Skiliften ausgestattet. Und diese bleiben weit hinter dem europäischen Standard zurück. Die chinesischen Ski Resorts, die besonders im Osten und Norden des Landes schnell expandieren, sprechen vor allem die wohlhabende und wachsende chinesische Mittelschicht an. Der Schwerpunkt liegt daher auf dem Neubau oder der Modernisierung von Ski-Infrastrukturen und dem Konsum von Skiprodukten. Schweizer Unternehmen wie Hersteller von Seilbahnsystemen oder persönlicher Skiausrüstung könnten besonders von der chinesischen Investitionsoffensive profitieren.
  • Auch wenn die Temperaturbedingungen mit unter null Grad günstig sind, stellen das grösste praktische Problem die verhältnismässig geringen Niederschläge dar. Die meisten Ski Resorts sind daher auf Kunstschnee angewiesen. 2015 wurden in China 4’000 Schneekanonen eingesetzt, 3’500 davon wurden importiert, lediglich 500 vor Ort produziert. Es gibt in China 330 Pistenraupen, von denen 300 importiert wurden. Schweizer Hersteller von Beschneiungsanlagen und Pistengeräten sollten definitiv ihre Geschäftschancen auf dem chinesischen Markt ausloten.
  • Die offizielle Erkundungsmission zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking, organisiert von Swiss Business Hub China, fand vom 13. bis 16. Februar 2017 statt. Daran nahmen 15 Schweizer Unternehmen & Verbände aus dem Wintersport- und Eventorganisationssektor teil, darunter überwiegend Anbieter von Produkten und Services aus den Bereichen Bau, Infrastruktur, grüne Bautechnologien, Resortplanung, Versorgungskettenmanagement, Wintersportausrüstung und Bereitstellung anderer Verbrauchergüter/-services. Die Erkundungsmission bot den Teilnehmern eine einmalige Gelegenheit, den Entscheidungsträgern und Behörden vor Ort, die mit der Organisation der Olympischen Spiele 2022 in Peking betraut sind, ihre Produkte und ihr Know-how zu präsentieren. Unter anderem stand ein B2G-Meeting mit dem Organisationskomitee der Olympischen Winterspiele und der Paralympics 2022 (kurz: BOCOWG) und ein B2G-Meeting mit dem Leading Group Office der Hebei Province für die 24. Olympischen Winterspiele in Chongli sowie Treffen mit privaten Entwicklern von Resorts wie Genting Secret Garden und dem Thaiwoo Ski Resort in Chongli auf dem Programm.

Internationale Wintersportmessen – jetzt anmelden!

  • In Peking findet vom 7.-10. September 2017 die WWSE World Winter Sports Messe statt. Weitere Informationen und Anmeldung.
  • Die ISPO Beijing findet vom 24.-27. Januar 2018 in Peking statt und ist die grösste branchenübergreifende Sportmesse Asiens. Weitere Informationen und Anmeldung.

Haben Sie Fragen zu internationalen Messen? Kontaktieren Sie unser Messe-Team, um mehr zu erfahren. Für einen Überblick über alle kommenden SWISS Pavilions klicken Sie hier.

Wenn Sie Ihre Chancen in der chinesischen Skisportindustrie ausloten möchten, sollten Sie sich mit unserem S-GE-Berater Daniel Bont für China oder unserem Swiss Business Hub China in Verbindung setzen.

 

 

 

 

 

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