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Geosatis entwickelt digitale Fussfesseln für freien Strafvollzug

Globale Strafanstalten sind chronisch überbelegt. Das Westschweizer Startup-Unternehmen Geosatis will das Problem mit einer neuen elektronischen Fussfessel lösen.

Elektronische Fussfessel der Schweizer Firma Geosatis
Elektronische Fussfessel der Schweizer Firma Geosatis

Eine Begegnung im Jahr 2006 wurde zum Schlüsselereignis. Der Romand José Demetrio, gelernter Elektriker und damals Projektmanager für industrielle Sicherheitslösungen, unterhielt sich mit dem Direktor einer grossen Westschweizer Strafanstalt. Der beklagte sich über eine chronische Überbelegung. Wohin nur mit all den Straftätern? Mit dieser Schwierigkeit haben weltweit viele Gefängnisse zu kämpfen. Eine delikate Angelegenheit, geht es doch häufig um weitreichende Fragen zur nationalen Sicherheit. Demetrios Gesprächspartner formulierte klare Vorstellungen zur Entlastung der Vollzugsbehörden: Es müsse bessere Möglichkeiten für den teilweisen Strafvollzug in begleiteter Form ausserhalb der Anstalten geben. Doch wie ist ein solcher pannenfrei zu gewährleisten? Sicherheitsvorkehrungen wie elektronische Fussfesseln sind anfällig. Gängige Modelle können mit einer Schere innert Sekunden durchschnitten werden. Hohe Kosten für Notfalleinsätze der Polizei mit erheblichen Restrisiken sind die Folge.

Geosatis findet die Lösung und erhält Grossauftrag aus Südafrika

José Demetrio fasste den Entschluss, selber etwas zu erfinden. Gemeinsam mit einem Partner entwickelte er eine neuartige elektronische Fussfessel. 2011 wurde die Geosatis SA mit Sitz im jurassischen Le Noirmont gegründet. Bald lag der erste Prototyp vor. Die Fussfessel ist aus extrem stabilem Kunststoff gefertigt und bietet aufgrund ihres geringen Gewichts trotzdem Tragekomfort. Darin integriert ist eine intelligente und benutzerfreundliche Software, die eine zuverlässige elektronische Rundumüberwachung von Straftätern im externen Vollzug garantiert.

Geosatis entschied sich für eine offensive Exportstrategie und hat in Südafrika bereits einen ersten Volltreffer gelandet. Die lokale Regierung hat 2014 eine Grossbestellung für die elektronische Fussfessel aufgegeben. Südafrika sei nur ein Anfang, so die Überzeugung von José Demetrio. «Das Potenzial unsere Erfindung auf dem gesamten Weltmarkt ist riesig.»

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