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„Für mich ist die Schweiz das Zentrum für Krypto“

NMKR arbeitet an einem NFT-System für Unternehmen, das reale Anwendungsfälle und Nutzer jenseits der Krypto-Kennerszene abdeckt. Im Kanton Aargau fand das NFT-Start-up ideale Bedingungen, um den Geschäftsbetrieb aufzubauen und seine Web3-Produkte zu entwickeln.

Ann-Kristin Mackensen, CFO NMKR
Ann-Kristin Mackensen, CFO NMKR

2021 studierte Patrick Tobler Informatik an der Hochschule der Medien in Stuttgart als er erfuhr, dass Cardano mit seiner Blockchain das NFT-Minting möglich gemacht hatte. Genau das wollte er tun, aber da er auf dem Markt kein passendes Tool fand, entwickelte er innerhalb einer Woche ein Mint-on-Demand-Tool. Was als kleines Nebenprojekt begann, wuchs und wurde zu NMKR - heute das führende NFT-Minting- und Bezahl-Tool in der Cardano-Blockchain.

Im Gespräch mit S-GE berichten Patrick und Ann-Kristin, CFO, darüber, was NMKR von anderen NFT-Systemen unterscheidet, welche Motivation hinter NMKR steht und warum sie sich für die Schweiz als Geschäftsstandort entschieden haben.

Was ist das Ziel von NMKR?

Patrick: Bei NMKR ging es von Anfang an darum, den Zugang zur Blockchain für alle zu ermöglichen. Viele Menschen und Unternehmen möchten in diesem Bereich aktiv werden, aber kaum jemand weiß, wie die Blockchain-Technologie funktioniert und wie sich damit Lösungen entwickeln lassen. Unser Ziel ist es, allen die Möglichkeit zu geben, NFTs anzubieten.

Was fasziniert Sie persönlich an NFTs und der Blockchain-Technologie?

Patrick: Ich bin Informatiker und habe mich schon immer für Technologie interessiert. Ein NFT ist ein Eigentumsnachweis in der Blockchain und erlaubt viele Anwendungsmöglichkeiten. Aktuell gibt es sehr viele Profilbildsammlungen, aber NFTs können sehr viel mehr. Sie können jede Art von Eigentum repräsentieren und dezentral gespeichert werden.

Ann-Kristin: Ich bin in die Branche gewechselt, weil Blockchain- und NFT-Produkte komplex und nicht leicht verständlich sind. Das macht es für mich interessant. Ich wollte in diesem Bereich arbeiten, weil die Blockchain ein enormes Potenzial für intelligente Lösungen eröffnet. 

Wodurch unterscheidet sich NMKR von anderen NFT-Systemen?

Patrick: Bei uns liegt der Schwerpunkt auf dem Nutzererlebnis für Unternehmen (B2B) und Endkunden (B2C). Mit unseren APIs können sie Web3-Produkte auf White-Label-Basis anbieten. Außerdem stellen wir Bausteine bereit, die keine Verwendung von Programmiersprachen erfordern, wie z. B. die Zahlungsabwicklung, die ähnlich wie PayPal funktioniert, aber für den NFT-Kauf durch Endkunden konzipiert ist. Wir legen großen Wert darauf, dass sich auch Personen zurechtfinden, die Blockchain-Technologien noch nie genutzt haben und keine Kryptowährungen besitzen. Wir möchten ihnen einen möglichst reibungslosen Einstieg ermöglichen.

Wer sind Ihre Kunden?

Patrick: Potenziell alle, die etwas auf Blockchain-Basis entwickeln möchten. Viele Künstler, aber auch Start-ups und Großunternehmen möchten ihre Produkte mit Blockchain oder NFT-Technologie verbessern. Unser Partner book.io zum Beispiel hat E-Books als NFTs eingeführt. Mit unserer Infrastruktur kann das Unternehmen Tausende NFTs pro Tag erstellen und verkaufen und seine E-Books auf dem Sekundärmarkt handeln. Die Autoren verdienen bei jeder Transaktion mit. Das ist in Bezug auf Usability interessant. NFTs funktionieren vollständig dezentral, und jeder ist wirklich Eigentümer seines Produkts.

Warum haben Sie sich für die Cardano-Blockchain als Plattform für Ihr Unternehmen entschieden?

Patrick: Ich habe für meine Bachelor-Arbeit mehrere Blockchains analysiert und war schon immer begeistert von Cardano. Die Technologie ist herausragend, umweltfreundlich und skalierbar. Wir pflegen eine enge Beziehung zur Cardano Foundation, einer der Gründungsorganisationen von Cardano, die ihren Sitz alle in der Schweiz hat. Wir stehen regelmäßig in Kontakt und bieten Unterstützung bei der Aufnahme größerer Unternehmen in das Cardano-System.

Vor welcher Herausforderung standen Sie als Start-up im Blockchain-Bereich?

Ann-Kristin: Eine zentrale Herausforderung für uns als Krypto-Start-up war die Eröffnung eines Bankkontos. Andere Start-ups haben es da leichter. Viele Banken scheuen jedoch das Risiko im Krypto- und NFT-Bereich. Das war eine große Herausforderung, aber wir haben es geschafft, weil wir in der Schweiz waren. Hier gibt es Banken, die bereits Erfahrung mit Blockchain-Unternehmen haben.

Apropos Schweiz: Warum haben Sie das Unternehmen hier gegründet?

Ann-Kristin: In der Schweiz sind die Regelungen für Krypto- und Blockchain-Start-ups gründungsfreundlicher als in anderen Ländern. Außerdem ist das Umfeld für Krypto- und Blockchain-Start-ups unserer Ansicht nach herausragend gut. Wir haben sehr viele andere Start-ups, Business Angels und allgemein sehr kluge Leute im Krypto-Bereich kennengelernt. Dadurch können wir uns hier leichter etablieren. Als Start-up möchte man schnell entscheiden können. Das geht umso leichter, je einfacher die Infrastruktur ist. Die Schweiz bietet uns eine hervorragende Infrastruktur, die schnelles Agieren erlaubt.

Welche Rolle hat S-GE bei der Gründung in der Schweiz gespielt?

Patrick: Wir haben viele ergiebige Gespräche mit S-GE geführt und wurden ausführlich beraten. Wir haben auch aufstrebende Märkte im Auge, in die wir expandieren möchten. Das ist für uns jedoch sehr schwierig, weil wir dort noch kein Netzwerk aufgebaut haben. Dafür brauchen wir Beratung und Unterstützung, und hier kommt S-GE ins Spiel.

Wie würden Sie das Blockchain-Umfeld in der Schweiz beschreiben?

Patrick: Es ist höchst lebendig. Die Schweiz ist ein Land mit vielen Start-ups auf relativ kleinem Raum. Es gibt viele talentierte Köpfe und hier finden viele Branchen-Events statt. Für mich ist die Schweiz das Zentrum für Krypto. Es ist ein großartiger Standort für alle Start-up-Gründer.

Wie sieht Ihrer Einschätzung nach die Zukunft des NFT-Markts aus?

Ann-Kristin: NFTs werden sich zunehmend für reale Anwendungsfälle und intelligente Lösungen verbreiten. 

Patrick: Die Zukunft des NFT-Markts liegt in der Verknüpfung des echten Lebens mit der Blockchain-Technologie und in der Lösung realer Probleme.

Was würden Sie einem Blockchain-Unternehmen raten, das nach einem neuen Geschäftsstandort sucht?

Patrick: Man sollte sich sehr gut überlegen, wohin man geht. Es gibt viele Möglichkeiten, aber ich würde dazu raten, sich die Anforderungen des Unternehmens sehr genau anzusehen. Auf eine Offshore-Insel zu gehen, ist verlockend, aber nicht unbedingt optimal. Man sollte sich folgende Fragen stellen: Unterstützt die Infrastruktur in diesem Land die Geschäftstätigkeit? Die Schweiz ist ein sehr günstiger Standort mit einem gut ausgebauten Umfeld nicht nur im NFT- und Kryptobereich, sondern auch in anderen Branchen, die mit der Blockchain-Technologie verknüpft sind. Es ist eines der reichsten und erfolgreichsten Länder der Welt, und ich bin davon überzeugt, dass das ein großer Vorteil für jedes Start-up ist.

Sie haben gemeinsam mit dem vielfach ausgezeichneten Kreativdesigner Christian Etter das NFT-Kunstwerk Etter Edition 01 produziert. Können Sie mehr darüber erzählen?

Patrick: Dieses Projekt wurde uns über die Cardano Foundation vermittelt. Sie stand in Kontakt mit Alexander Brunner, dem Präsident von Home of Blockchain. Er kannte Christian Etter, einen hervorragenden Künstler, der physische Kunstwerke schaffen wollte, die sich mit der Zeit verändern. Die Idee bestand darin, sie als NFTs in die Blockchain zu integrieren. Mit dem Minting wird ein einmaliger Seed erzeugt, der in den Mikroprozessoren jedes Kunstwerks den Algorithmus startet. Das ist eine sehr spannende Form von Kunst, und wir waren sofort dabei. Wir haben Christian Etter bei Entwicklung und Start der Website, der Verknüpfung aller Blockchain-Teile mit den NFTs und dem Verkauf unterstützt. Wir stellten schnell fest, dass die Zielgruppe eine andere als unsere gewohnte Zielgruppe in der Krypto-Szene war. Es fühlten sich eher Kunstsammler angesprochen. Deshalb kümmerten wir uns darum, Kreditkartenzahlungen zu integrieren, damit Interessenten, die bis dahin keinerlei Erfahrung mit Krypto hatten, die Kunstwerke möglichst einfach erwerben konnten.

Wie sehen Ihre Wachstumspläne aus?

Patrick: Aktuell bauen wir unsere Produkte aus und arbeiten daran, sie möglichst nahtlos zu gestalten. Ziel ist es, dass alle mit der Blockchain interagieren können. Der Prozess soll am Ende so einfach sein, dass Nutzer die Interaktion gar nicht bemerken. Wir möchten die Einstiegshürden für neue Nutzer so niedrig wie möglich senken. Dann kann hoffentlich sogar meine Mutter Blockchain und NFTs verwenden.

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