Fallstudie

Schweizer Lieferungen für ein Infrastrukturgrossprojekt in der Türkei

Für ein Infrastrukturgrossprojekt in der Türkei hat ein türkischer EPC-Kontraktor eine ECA gedeckte Finanzierung gesucht. Damit das Projekt durch die SERV versichert und somit kostengünstig finanziert werden kann, hat das Unternehmen seine Schweizer Tochtergesellschaft reaktiviert und zum weltweit operierenden Kontraktor mit Sitz in der Schweiz umstrukturiert. Davon profitierten sowohl der EPC-Kontraktor als auch Schweizer Exporteure.

SSB Illustration

(Illustration: Oculus) 

Für ein Infrastrukturgrossprojekt in der Türkei hat ein türkischer EPC-Kontraktor eine ECA gedeckte Finanzierung gesucht. Damit das Projekt durch die SERV versichert und somit kostengünstig finanziert werden kann, hat das Unternehmen seine Schweizer Tochtergesellschaft reaktiviert und zum weltweit operierenden Kontraktor mit Sitz in der Schweiz umstrukturiert. Davon profitierten sowohl der EPC-Kontraktor als auch Schweizer Exporteure.

Eine neue Autobahn erstreckt sich über 330 Kilometer von der türkischen Hauptstadt Ankara bis zur südlichen Provinz Nigde. Die Autobahn, die Teil des transeuropäischen Strassennetzes ist, wurde noch vor dem erwarteten Projektabschluss in Betrieb genommen. An diesem Grossprojekt im Gesamtwert von 1,5 Milliarden Euro hat sich auch die Schweizerische Exportrisikoversicherung SERV beteiligt. Davon profitierten sowohl der türkische EPC-Kontraktor (EPC) des Projekts als auch Schweizer Exporteure.

Ein Absatzkanal für Schweizer Exporteure

Um den Anforderungen der SERV in Bezug auf die Finanzierungsstruktur gerecht zu werden hat der türkische EPC ERG İnşaat Ticaret ve Sanayi A.Ş. seine Tochtergesellschaft in der Schweiz, die SSB Sauerwein & Schäfer Bau AG (SSB), reaktiviert und mit erfahrenen Projektmanagern besetzt. Zudem musste er den Schweizer Wertschöpfungsanforderungen gerecht werden. Dazu hat die SSB namhafte Schweizer Unternehmen als Unterlieferanten für das Projekt mit diversen Lieferungen und Leistungen beteiligt. 

Mit ihrer Versicherung eröffnet die SERV so einen zusätzlichen Absatzkanal für die Schweizer Exporteure im Autobahnbau in verschiedenen Bereichen; sei es für die Erbringung von Ingenieursdienstleistungen, die Lieferung von Baumaschinen oder die Entwicklung des Systems zur Erhebung der Mautgebühren. 

Die Sache mit der Finanzierung

Die SERV hat das Projekt mit einer Käuferkreditversicherung für einen Kredit in der Höhe von 130 Mio. Euro und einer langen Laufzeit von 13 Jahren mitversichert. Für SSB hat das einen grossen Vorteil: Die SERV profitiert vom AAA-Rating der Schweiz. Dank diesem Rating hat der Kreditgeber das Risiko der SERV auf ein Minimum eingestuft. Dies hat der SSB zu einer äusserst attraktiven Finanzierung mit niedrigen Zinssätzen verholfen.

Die SSB hat sich mittlerweile zu einem erfolgreichen Schweizer Unternehmen weiterentwickelt und in der Schweiz etabliert. So haben weitere Aufträge nicht lange auf sich warten lassen und 2021 hat die SSB eine Zusage der SERV für die Absicherung eines weiteren Exportgeschäfts erhalten. Burak Sencer, General Manager bei der SSB, erklärt: «Nach dem Erfolg dieses Geschäfts und gemäss unserer Zielsetzung, ein global agierendes Unternehmen zu werden, nutzen wir sehr gerne die dynamische Schweizer Industrie in enger Zusammenarbeit mit der SERV für zukünftige Transaktionen in aller Welt.»

Versicherung nach Mass

Als aktives Mitglied der internationalen Exportfinanzierungsgemeinschaft bringt die SERV EPCs wie die SSB und Schweizer Exporteure zusammen. Sie ist dabei unter Berücksichtigung der Grundsätze der schweizerischen Aussenpolitik gegenüber allen Ländern offen. Ganz nach den Bedürfnissen des EPC vermittelt sie geeignete Lieferanten in unterschiedlichen Formaten, die von bilateralen Verhandlungen bis hin zu öffentlichen Matchmaking-Events gehen. Dazu verfügen die Spezialisten der SERV über ein gutes Netzwerk der Schweizer Exportlandschaft und arbeitet eng mit den anderen Playern der Schweizer Exportwirtschaft zusammen. Carsten Böhler, Head of Acquisition bei der SERV, erklärt: «Die Schweiz hat viele und starke Lieferanten in verschiedenen Infrastruktur Sektoren und konnte auch zeigen, dass sie in der Lage ist, grosse Infrastrukturprojekte qualitativ hochstehend und termingerecht umzusetzen.» 

Ein Team von Spezialisten für Grossprojekte und Projektfinanzierungen erarbeitet mit den involvierten Parteien massgeschneiderte, flexible und innovative Lösungen, im Sinne der Stärkung des Werkplatzes Schweiz.

 

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