Exportwissen

Im Export eine nachhaltige Finanzierung sicherstellen

Damit ein Unternehmen neue Märkte im Ausland nachhaltig erschliessen kann, ist neben unternehmerischem Können ein gewisses Mass an kontinuierlicher finanzieller Investition Voraussetzung. Etwas Reserve und Flexibilität gehören mit in den Plan, um die nötige Beharrlichkeit und den langen Atem aufzubringen. Wie Sie dabei vorgehen können, lesen Sie hier.

Bild mit Tablet und Klappbrett mit statistischen Berechnungen

Mit dem Basisgeschäft beginnen

Fast ein Drittel (30 %) der Exporteure in der Schweiz hat beim Einstieg in internationale Aktivitäten und bei deren Ausbau ein wachsendes Finanzierungsbedürfnis. Auch aus diesem Grund ist es in vielen Fällen sinnvoll, zuerst im Heimmarkt ein gewisses Mass an unternehmerischer Statur und ein solides Basisgeschäft mit stabilem Cashflow aufzubauen. Eine wirtschaftliche Notlage im Heimmarkt ist eine ungünstige Ausgangslage für einen Einstieg in die Internationalisierung. Einige temporäre Rückschläge gehören genauso zum erfolgreichen Marktaufbau wie die Erfolgserlebnisse, die das Geschäft weiterbringen.

Der Export ist kein Kurzzeitprojekt

Viele Firmen budgetieren einen internationalen Markteintritt auf Projektbasis, das heisst, ein gewisses Budget für den Marktaufbau wird vorerst für das erste Jahr eingeplant. Manchmal wird erwartet, dass sich ab dem zweiten Jahr weitere Kosten mit Markterträgen im gleichen Jahr neutralisieren lassen. Eine solche Rechnung geht nicht in jedem Fall auf. Je nach Markteintrittsmodell ist davon auszugehen, dass der Aufbau eines neuen Marktes bis zum Break-even drei oder mehr Jahre erfordert, bis zum Payback entsprechend länger.

Finanzierungsmöglichkeiten inner- und ausserhalb der Firma

Neben internen Finanzierungsquellen steht eine Vielzahl von Finanzierungen für den Einstieg in internationale Märkte zur Verfügung. Speziell auch zur Förderung von KMU bietet der Bund über die Schweizerische Exportrisikoversicherung (SERV) diverse Versicherungs- und Garantieprodukte. Diese ermöglichen Exporteuren unter anderem einen erleichterten Zugang zur Vorfinanzierung von Waren und Dienstleistungen. Auf kantonaler Ebene können die Vermittlung von günstigem Bauland oder Steuererleichterungen in der Startphase oder bei einem geplanten Betriebsausbau helfen. Einige Kantone stellen unter bestimmten Bedingungen direkt Unterstützungsbeiträge für Internationalisierungsvorhaben zur Verfügung.

Erste Handlungsempfehlungen

  • Sprechen Sie gegebenenfalls mit Ihren Bank- und Versicherungspartnern über Ihr Vorhaben und erarbeiten Sie im Gespräch Finanzierungs- und Versicherungsmöglichkeiten sowie die Absicherung von Liquiditätsrisiken, die für Ihr Unternehmen passend sind.
  • Parallel dazu gilt es, weitere Risiken im Zusammenhang mit der Internationalisierung zu erfassen und Vorkehrungen zu treffen. Dazu gehören die Nutzung von Bonitätsauskünften, Akkreditiven, Garantien oder Exportversicherungen (SERV), Landesrisikoanalysen und Debitoren- und Ausfallversicherungen.
  • Zur Absicherung von Währungs- und Zinssatzrisiken können gegebenenfalls auch derivative Finanzinstrumente wie Termin- und Optionskontrakte in Betracht gezogen werden.

Geschäftstätigkeiten im Ausland sind immer mit gewissen Risiken verbunden. Was können Sie tun, um diese Risiken zu minimieren oder etwa ganz vermeiden? Die Antworten gibt’s im nächsten Artikel: Wie mit Risiken im Export umgehen?

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