Die Schweizer Pharma-Branche könnte eine führende Rolle bei der Nachhaltigkeit einnehmen, zeigt ein neuer Bericht. Dieser fasst die Ergebnisse einer Branchenkonferenz im Rahmen des diesjährigen Swiss Biotech Days in Basel zusammen. Vertreter von Pharma-Unternehmen haben dort Chancen und Herausforderungen eines grünen Ansatzes diskutiert. Insgesamt sind sie der Überzeugung, dass Nachhaltigkeit die Wettbewerbsfähigkeit der Branche erhöhen könnte.
Nachhaltige Projekte sind bereits am Start
Mehrere Unternehmen aus der Schweizer Pharmabranche setzen sich im Rahmen ihrer jeweiligen Strategien bereits für mehr Nachhaltigkeit ein. Hervorgehoben wird etwa Circular Carbon for Chemistry, ein gemeinsames Projekt von Roche und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Es soll die Verwendung von biobasierten Materialien sowie nachhaltigeren Alternativen bei Chemikalien und Kunststoffen fördern. Ausserdem will Roche seine Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Null reduzieren. Derweil will der Pharmazulieferer Lonza beispielsweise seinen Strom bis 2050 komplett aus kohlenstoffneutralen Quellen beziehen.
Schweiz bietet gute Rahmenbedingungen
Die Schweiz bietet laut dem Bericht gute Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Produktion. Laut Sanna Fowler, Leiterin des Bereichs Divisional Projects Biologics bei Lonza, seien Schweizer Hersteller in einer guten Position, weil sie Energie aus Wasserkraft nutzen können. Dies bedeute beispielsweise, dass die energieintensive Produktion von monoklonalen Antikörpern in der Schweiz mit Wasserkraft nachhaltiger sei als die Antikörperproduktion anderswo, betont sie. Hervorgehoben wird auch die im internationalen Vergleich sehr hohe Innovationskraft der Schweiz. Diese habe das Potenzial, den Biopharmasektor zu revolutionieren.
Es braucht einen gemeinsamen Ansatz
Damit die Schweizer Pharma-Branche tatsächlich eine Vorreiterrolle bei Nachhaltigkeit einnehmen kann, braucht es dem Bericht zufolge einen branchenübergreifenden Ansatz. Es gelte, gemeinsame Standards zu setzen und Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Die Zusammenarbeit helfe auch, ganzheitliche Lösungen für die Nachhaltigkeit zu entwickeln, welche die gesamte pharmazeutische Wertschöpfungskette abdecken.