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Paul Scherrer Institut weiht Gerät gegen Krebs ein

Am Paul Scherrer Institut wurde ein hochmodernes Gerät zur Protonentherapie eingeweiht. Im Juni wird damit der erste Krebspatient behandelt. Das schweizweit einzigartige Gerät wurde mithilfe von Forschern sowie einer Medtech-Firma realisiert.

Scanderbeg Sauer Photography
Bild: Scanderbeg Sauer Photography/PSI

Das Zentrum für Protonentherapie des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) besteht seit rund 30 Jahren. Seither wurden dort über 8000 Krebspatienten behandelt. Dank den Technologien des PSI können Tumore direkt mit Protonen bestrahlt werden, ohne dass das umliegende Gewebe beschädigt wird. Nun wurde die dritte Generation des PSI-Geräts zur Protonentherapie in Betrieb genommen – Gantry 3.

Gantry 3 ist laut einer Medienmitteilung 270 Tonnen schwer und hat einen Durchmesser von 10,5 Metern. Damit ist es das grösste Gerät, das jemals am Zentrum für Protonentherapie installiert wurde. Davon merken Patienten laut dem PSI aber nichts. Die Patientenliege befindet sich vor einer weiss verkleideten Wand, welche die eigentliche Gantry 3 verdeckt. In einem Kasten über der Patientenliege befindet sich der Strahlkopf, aus dem der Protonenstrahl austritt. Von seiner Quelle im Teilchenbeschleuniger bis zum Strahlkopf legt er den Angaben zufolge einen Weg von 50 Metern zurück. Erst auf den letzten Metern läuft er durch die Gantry.

Von dem Einsatz der Gantry 3 versprechen sich die Mitarbeitenden vor allem kürzere Wartezeiten für die krebskranken Patienten. „Mit der Gantry 3 können wir mehr Patienten als bisher die hochwirksame Protonentherapie anbieten, weil wir mehr Kapazitäten haben“, erklärt Damien Weber, Chefarzt und Leiter des Protonentherapiezentrums am PSI. Dies werde in erster Linie Kindern zugutekommen, für die eine herkömmliche Krebsbestrahlung zu risikoreich wäre. „Mit der Protonentherapie bestrahlen wir genauer und schonen das gesunde Gewebe in der Umgebung des Tumors besser“, so Weber.

Entwickelt wurde Gantry 3 in enger Zusammenarbeit mit dem UniversitätsSpital Zürich und der Universität Zürich. Ausserdem war die Firma Varian Medical Systems an der Entwicklung beteiligt. „Wir haben in der Gantry 3 zwei verschiedene Welten zusammengebracht. Die Industriepartner mit ihrem Know-how und das PSI mit seiner langjährigen Erfahrung aus der Grundlagenforschung und der Entwicklung innovativer Lösungen für die Protonentherapie”, erklärt Weber.

Der erste Patient wird den Angaben zufolge im Juni mit Gantry 3 bestrahlt werden. ssp

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