Die Basler Firma MOMM Diagnostics mit Sitz im Technologiepark Basel hat einen überaus einfach auszuführenden Test zur Erkennung einer Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) entwickelt. Die neue Ausgründung der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) schafft mit ihrem Test innerhalb von Minuten Gewissheit. Damit spart er Nerven und überflüssige Krankenhausaufenthalte.
„Wir analysieren zwei sehr spezifische Biomarker im Blut der Mutter“, wird Mathias Wipf, CEO und Mitgründer der Firma, in einer Medienmitteilung des Bundes zitiert, der das Potenzial des Tests ebenso erkannt hat wie die Empa. Das Elegante daran: Der winzige Biosensor für den Nachweis der Marker ist auf einen Papierstreifen gedruckt. Ein Tropfen Blut aus dem Finger der Mutter reicht für die Diagnose aus. Im Prinzip ähnele dieses System einem Schwangerschaftstest, so der Forscher. Allerdings würden die Ergebnisse mittels eines handlichen Lesegeräts vor Ort elektronisch analysiert. Damit entfalle der Transport von Blutproben in ein Zentrallabor.
„Damit können wir das Risiko der werdenden Mutter schon früh individuell abschätzen“, erklärt Markus Hodel, Chefarzt Geburtshilfe und Fetomaternale Medizin am Kantonsspital Luzern. Eine Studie unter Beteiligung des Mediziners hat gezeigt, dass mit einem sensitiven Test, der wie die neue MOMM-Biosensor-Technologie direkt in der Arztpraxis durchgeführt werden kann, in der Schweiz jährlich rund 2 Millionen Franken an Gesundheitskosten eingespart werden könnten.
In den USA ist der Test bereits zum Patent angemeldet. Aber auch in der Heimat geniesst MOMM Diagnostics hohe Wertschätzung und hat daher auch am Venture Mentoring Programm der Standortmarketingorganisation BaselArea.swiss teilgenommen. Ab diesem Jahr können neue Investoren bei dem Start-up einsteigen. Marktreif soll der Biosensor-Test bis 2023 sein. Für die ersten fünf Jahre erwartet Wipf zweistellige Millionenumsätze.