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Computer kann Gedanken lesen

Ein neues Computermodell kann gewisse Entscheidungen von Menschen voraussagen. Es kann etwa Prognosen zu Einkaufsentscheiden erstellen und damit im Marketing helfen. Entwickelt wurde es von Zürcher und New Yorker Forschern.

Symbolbild
Bild: Pxhere/mohamed hassan

Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), der Universität Zürich (UZH) und der Columbia University haben gemeinsam ein neues Computermodell entwickelt. Dieses weiss bereits im Voraus, welche Entscheidungen Menschen in gewissen Situationen treffen werden. So kann es laut der ETH etwa mit hoher Treffsicherheit voraussagen, für welche Lebensmittel sich eine Person im Supermarkt entscheiden wird. „Wir können mit diesem Modell den Menschen quasi in den Kopf schauen“, erklärt Rafael Polanía, Professor für Entscheidungs-Neurowissenschaft der ETH.

Grundlage für das Modell der Forscher ist ein subjektives Bewertungsraster im Gehirn von Menschen. Dieses Raster hinterlegt auf Basis früherer Erfahrungen Bewertungen für jedes Lebensmittel. Das System ist dabei kontextabhängig: Wenn jemand Lebensmittel einkaufen geht, richtet sich das Hirn auf den jeweiligen Supermarkt aus, in dem man einkauft. Das Bewertungssystem hilft insgesamt, das Hirn zu entlasten. Denn über seine in die Aussenwelt gerichteten Sensoren wie Augen, Ohren, Nase oder Zunge kann das Hirn laufend mehr Informationen aufnehmen, als es verarbeiten kann.

Einzelbewertungen des Bewertungsrasters lassen sich mathematisch beschreiben und auswerten, erklärt die ETH. Hier setzt das Modell der Forscher an. Es trifft aufgrund solcher Bewertungsverteilungen und Effizienzprinzipien zutreffende Prognosen.

Forscher haben das Modell bereits mit Probanden und Probandinnen getestet und kalibriert. „Das neue Modell sagt in den allermeisten Fällen richtig voraus, für welches Lebensmittel sich eine Versuchsperson entscheiden wird“, so Polanía, „und darüber hinaus auch, wie oft jemand seine Meinung ändert“.

Das Modell der Forscher könnte im Marketing helfen oder Ökonomen bei der besseren Preisgestaltung unterstützen. Es könnte aber auch helfen, gewisse Aspekte der Gesundheit besser zu verstehen. „Auch diese Entscheide beruhen auf subjektiven Bewertungen, etwa für wie gesund jemand ein bestimmtes Produkt hält“, erklärt Polanía. Er arbeitet derzeit daran, dieses Kriterium in das Modell zu integrieren. Sein Ziel ist es, mehr über Essstörungen wie Magersucht oder Fettleibigkeit herauszufinden und später auch das Thema Selbstkontrolle zu erforschen.

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