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Schweizer Forschungs- und Innovationsförderagenturen verstärken Zusammenarbeit mit Brasilien

Der Gemischte Ausschuss für wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit Schweiz-Brasilien hat sich in Brasilia zum vierten Mal getroffen. Zur Feier des zehnjährigen Bestehens des Abkommens über wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit, das die beiden Länder 2009 abschlossen, wurde ein Symposium veranstaltet. Der Schweizerische Nationalfonds und Innosuisse unterzeichneten zudem mit ihren brasilianischen Partneragenturen zwei Absichtserklärungen zur Vertiefung der Zusammenarbeit im Forschungs- und Innovationsbereich, wie der Bundesrat mitteilt.

Brasilien

Die Schweizer Delegation, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Förderorganisationen und des Hochschulbereichs zusammensetzte und unter der Leitung von Botschafter Mauro Moruzzi stand, wurde von hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern des brasilianischen Ministeriums für Wissenschaft, Technologie, Innovation und Kommunikation (MCTIC) sowie der wichtigsten Forschungs- und Innovationsförderagenturen Brasiliens empfangen. Das Treffen bot Gelegenheit, eine Standortbestimmung zur Zusammenarbeit vorzunehmen und die im Aktionsplan 2018−2020 vorgesehenen Tätigkeiten zu besprechen. Beide Länder zeigten sich erfreut über die gemeinsame Projektausschreibung des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und seiner brasilianischen Partnerorganisation, dem CNPq. Der Gemischte Ausschuss nahm Kenntnis von den zwölf durch ein Expertenpanel ausgewählten Projekten, die mit einem Budget von je bis zu 250'000.− CHF dotiert werden.

Ausbau der Zusammenarbeit

Der brasilianische Minister für Wissenschaft, Technologie, Innovation und Kommunikation Marcos Pontes eröffnete das Symposium anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Abkommens für wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Der Minister war auch bei der Unterzeichnung zweier Absichtserklärungen zwischen der schweizerischen und der brasilianischen Delegation anwesend. Damit soll die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern weiter ausgebaut werden.

Innosuisse – die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung – und ihr brasilianisches Pendant, EMBRAPII, möchten über die Schaffung von Instrumenten für Hochschulen und Unternehmen Forschungs- und Entwicklungsprojekte beider Länder unterstützen. Zu diesem Zweck schloss Innosuisse ihr zweites Abkommen mit einem ausländischen Partner ab. Gemäss Innosuisse-Direktorin Annalise Eggimann gehört die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Innovationsagenturen der Partnerländer zu den strategischen Zielen der schweizerischen Agentur. Das mit der EMBRAPII abgeschlossene Abkommen entspricht dem Willen, die Innovationszusammenarbeit zwischen der Schweiz und Brasilien, einer der wichtigsten Volkswirtschaften der Welt, anzukurbeln.

Im Bereich der Grundlagenforschung haben der SNF und der Nationale Rat für bundesstaatliche Förderagenturen (CONFAP) entschieden, neue gemeinsame Tätigkeiten zu fördern, beispielsweise über gemeinsame Forschungsprojekte.

Nationalfonds unterstützt Projekte mit über 40 Millionen Franken

Brasilien ist das wichtigste Partnerland für Schweizer Forschende in Lateinamerika. Seit 2014 kann die Schweiz auf die Präsenz eines swissnex zählen, das in Rio de Janeiro und in São Paulo tätig ist und damit zur Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern beiträgt. Überdies hat die Universität St.Gallen als Leading House für die Zusammenarbeit mit Lateinamerika Finanzierungsinstrumente zur Unterstützung von Forschungsprojekten entwickelt. swissnex und das Leading House organisieren gemeinsam das Academia-Industry Training (AIT), eine intensive Ausbildung in Unternehmertum für talentierte brasilianische und schweizerische Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die auch vom MCTIC unterstützt wird. Die Schweizer Delegation hatte die Gelegenheit, an einem Teil des AIT-Programms teilzunehmen, das diese Woche in Rio de Janeiro stattfindet.

Zwischen Oktober 2014 und September 2019 unterstützte der SNF 78 Forschungsprojekte, an denen brasilianische Forschende beteiligt waren, mit insgesamt über 40 Millionen Franken. Seit 1962 erhielten ausserdem 227 Forscherinnen und Forscher aus Brasilien ein Bundes-Exzellenz-Stipendium.

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