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Acutronic Medical Systems: Welterfolg mit Beatmungsgeräten für Frühchen

Starke Präsenz in kleiner Nische

Eine kleine Nische für eine winzige Kundschaft: Mit ihrer Produktpalette deckt Acutronic Medical Systems das gesamte Spektrum der neonatalen künstlichen Beatmung ab. Die einfach zu bedienenden Hightech-Geräte tragen dazu bei, dass die meisten Frühchen ohne bleibendes Handycap überleben. Und ebenso, dass das Schweizer Medtech-Unternehmen gedeiht.

Fabian Famiily von Acutronic Medical Systems AG

Wenn in Hirzel die Spezialisten von Acutronic Medical Systems an neuen technischen Finessen tüfteln, wenn Innovationen kreiert oder die gefertigten Komponenten zusammengenfügt werden – dann haben sie eine ganz besondere Kundschaft vor Augen: Frühgeborene, winzige Babys, viele davon kaum ein Kilogramm schwer. Frühchen, die – um überleben zu können – auf künstliche Beatmung angewiesen sind. «Mit unserer kompromisslos für diese Zielgruppe konzipierten Produktpalette decken wir das ganze Spektrum des neonatalen Monitorings und der Beatmung ab, sagt der Firmeninhaber Roland Hotz und ergänzt: «Weltweit sind wir das einzige Unternehmen, das für Frühgeborene ein gesamtes Sortiment anbieten kann – von einfachen, nicht invasiven Beatmungs- bis zu hoch komplexen Hochfrequenzgeräten.» Geräte, die dafür sorgen, dass die Frühchen nicht nur überleben, sondern dass dies ohne bleibendes Handycap – beispielsweise Schädigungen von Lunge oder Netzhaut durch zu hohe Sauerstoffzufuhr – geschieht.

Dank der Spezialisierung auf diese Nische behauptet sich das zu 99 Prozent exportorientierte Schweizer KMU erfolgreich im internationalen Wettbewerb. Dies zumeist gegenüber multinationalen Konzernen, die laut Hotz «im Gegensatz zu uns mit den kurzen Innovationszyklen nicht Schritt halten können». 2017 hat Acutronic Medical Systems mit 30 Mitarbeitenden einen Umsatz von 22 Millionen Franken erzielt. Hinter diesem Erfolg steht die Tatsache, dass Roland Hotz während 300 Tagen im Jahr unterwegs war, sein in 30 Berufsjahren aufgebautes Netzwerk gepflegt, Kongresse und Messen besucht und neue Kontakte aufgebaut hat.

Mit neuer Technologie durchgestartet

Die Basis dafür, dass Acutronic Medical Systems seit 2012 regelrecht durchstartet, wurde durch die Zusammenarbeit mit dem Erasmus Medical Center in Rotterdam gelegt. Die gemeinsam entwickelte «closed loop»-FiO2-Steuerung für die Beatmung kleinster Frühchen führte zu einem Grossauftrag und zur Marktführung in den Niederlanden. Die neuen Geräte beeindruckten die Fachwelt, und so gingen bald auch die Türen von Neonatologie-Intensivstationen in zahlreichen Ländern Westeuropas auf.

Noch arbeitet Acutronic mit lokalen Distributoren zusammen. Doch der jüngst in Deutschland gegründeten eigenen Vertriebsgesellschaft sollen bald weitere folgen. Längst profitieren nicht nur mehr Europas Frühchen von den Acutronic-Beatmungsgeräten. Roland Hotz führt aus: «Im Mittleren Osten sind wir mit einem lokalen Vertriebsbüro und einem klinischen und technischen Support vertreten.» Und auch nach China hat man – trotz kultureller und bürokratischer Hürden – die Fühler ausgestreckt. Eine schwindende Nachfrage ist nicht zu befürchten: Jedes Jahr kommen 15 Millionen Babys zu früh zur Welt, und die Tendenz steigt.

Dank seinen Erfolgen im Export hat sich Acutronic Medical Systems AG für das Final des Export Award 2018 qualifiziert.

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