Gemeinsam mit Partnern hat die Universität der italienischen Schweiz (USI) ein neues Gerät zur zentimetergenauen Positionsbestimmung entwickelt: MAKALU. Es bedient sich globaler Satellitensysteme zur Geolokalisierung. Das Projekt wurde 2017 lanciert. Nun hat es einen marktreifen Prototypen hervorgebracht, der vollständig in der italienischen Schweiz erdacht und gebaut wurde. Laut einer Medienmitteilung ist MAKALU „ein ausgezeichnetes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“. Geleitet wurde dieses Forschungsprojekt von Dr. Alberto Ferrante am USI Advanced Learning and Research Institute (AlaRI, Fakultät für Informatik). Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) fungierte als akademischer Partner. Mithilfe des Geschäftspartners Saphyrion Sagl konnte der Prototyp hergestellt werden. Innosuisse unterstützte das Projekt finanziell.
Das Hauptmerkmal dieses neuen Geräts ist seine hohe Präzision. Sie sei mit jener von anspruchsvollen und sehr teuren geodätischen Geräten vergleichbar. Das im Tessin entwickelte Produkt werde hingegen „wesentlich kostengünstiger“ sein. Das eröffne jenseits klassischer Anwendungen etwa im Tiefbau völlig neue Möglichkeiten. So könne es nun auch in zahlreichen Bereichen Anwendung finden, in denen bisher aus Kostengründen auf Positionsgenauigkeit verzichtet wurde. „Insbesondere können die Ergebnisse von MAKALU im IoT (Internet of Things) zum Einsatz kommen, die sich beispielsweise auf die Überwachung von Erdrutschen beziehen“, wie Dr. Ferrante erklärt. „Letztere stellen für das Tessin ein ernsthaftes Problem dar. Die Verfügbarkeit eines kostengünstigen Geräts wird bei der Einführung von Prognose- und Warnsystemen helfen.“