Mitglied des Monats

«Es ist absolut notwendig zu verstehen, wie andere Kulturen funktionieren.»

Mitglied des Monats April 2020 – CSEM

Das Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik, kurz CSEM, hat es sich zur Aufgabe gemacht, weltweit führende Technologieplattformen zu entwickeln und diese in die Industrie zu transferieren, um den Wettbewerbsvorteil dieses Sektors zu stärken. Die private gemeinnützige Organisation mit vier Forschungszentren in der ganzen Schweiz arbeitet eng mit Schweizerischen und ausländischen Akteuren der Industrie zusammen. CEO Mario EL-Khoury erläutert im Interview die internationale Ausrichtung des CSEM.

Mitglied des Monats April 2020 CSEM

Das von der Schweizerischen Eidgenossenschaft geförderte CSEM spielt eine wichtige Rolle in der Innovationswertschöpfungskette, setzt dabei auf öffentlich-private Partnerschaften und hilft, die Lücke zwischen Grundlagenforschung und Industrie zu schliessen.

Das Zentrum stellt sein Wissen der Industrie zur Verfügung und passt es an deren Bedürfnisse an. Somit können neue Produkte auf den Markt gebracht und neue Unternehmungen gegründet werden. Das CSEM arbeitet mit vielen unterschiedlichen Akteuren zusammen, von Start-ups über KMU bis hin zu grossen Unternehmen.

Seine Arbeit konzentriert sich auf 3 strategische Programme:

  • Digitalisierung
  • Präzisionsfertigung
  • Nachhaltige Energie

In allen diesen drei Bereichen bietet das CSEM seinen Kunden und Partnern aus der Industrie massgeschneiderte innovative Lösungen und unterstützt sie mit seinen umfassenden Marktkenntnissen und technischem Know-how.

Herr EL-Khoury, auf welcher Idee baut Ihr Unternehmen auf?
Das CSEM entwickelt weltweit führende Mikrotechnologie und Digital-Deep-Technologien und transferiert sie in die Industrie. Auf diese Weise trägt es dazu bei, in der Schweiz eine starke Produktionstätigkeit zu erhalten, die für den Wohlstand und die Stabilität des Landes in der Zukunft wichtig ist. Mit seinen Bemühungen, der Schweizer Industrie dabei zu helfen, trotz der relativ hohen Arbeitskosten im Land auf dem internationalen Markt zu bestehen, trägt das CSEM zu ihrer Wettbewerbsfähigkeit bei.

Welches sind Ihre wichtigsten Exportmärkte und wieso?
Nur mit einer globalen Ausrichtung können wir unsere Technologien und Fähigkeiten auf dem neuesten Stand halten. Unsere bevorzugten Märkte sind Europa, die USA und Japan. Unternehmen in diesen Ländern schätzen unsere Schweizer Werte (Präzision, Verlässlichkeit, geringer Verbrauch und Miniaturisierung) und sind bereit, von unseren Schweizer Partnern vertriebene Technologien oder Produkte in ihre immer komplexeren Wertschöpfungsketten zu integrieren.

Was waren Ihre grössten Learnings im Internationalisierungsprozess?
Es ist absolut notwendig zu verstehen, wie andere Kulturen funktionieren und wie sich das auf die Herangehensweise an Innovationen auswirkt. Indem wir offen und bescheiden an diesen Prozess herangegangen sind, konnten wir unseren Elfenbeinturm verlassen. Dadurch haben wir die Chance erhalten, dazu zu lernen, unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten auszubauen und bewährte Praktiken unserer ausländischen Partner zu übernehmen. Die Zusammenarbeit und der Wettbewerb mit den Besten der Welt und die Aneignung ihrer Fähigkeiten haben zur Folge, dass wir der heimischen Industrie einen noch grösseren Wert anbieten können.

Worauf sind Sie besonders stolz?
Wir sind natürlich sehr stolz auf das Vertrauen, das uns die Schweizer Industrie schenkt, und auf den Einfluss, den wir auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft haben. Wir sind auch stolz darauf, wie unsere Technologien zu Fortschritten in der Wissenschaft beitragen (z. B. in der Astrophysik und der Medizin) und wie sie dabei helfen, grosse soziale Herausforderungen zu meistern. Für unsere Forscher ist es zum Beispiel ein Höhepunkt, wenn sie an einem technisch anspruchsvollen Raumfahrtprojekt mitarbeiten und dabei eine Reihe von regionalen und nationalen KMU und Technologien einbeziehen können.

Auf europäischer Ebene können wir mit Stolz auf die Bearbeitung vieler grosser und herausfordernder europäischer Projekte zurückblicken. Zwei aktuelle Beispiele: MacQsimal (Entwicklung von Quantumsensoren) und Phabulous (europäische Pilotlinie für mikrooptische Freiformlösungen zur Deckung des Bedarfs von KMU). Wir freuen uns, dass wir in diesen Fällen andere Schweizer Unternehmen mit einbinden können, für die es oft die erste Teilnahme an solchen Programmen ist.

Inwiefern hat Switzerland Global Enterprise (S-GE) Sie beim Erfolg unterstützt?
S-GE hat uns dabei geholfen, neue Märkte zu erschliessen. Für einige unserer Technologien haben sie zusammen mit uns potenzielle Unternehmen ermittelt und für erste Treffen Kontakte zu Führungskräften hergestellt. Sie haben sogar unsere Experten begleitet und ihnen wichtige Informationen und kulturelle Ratschläge gegeben.

«Wir sind sehr zufrieden damit, wie sich alles entwickelt.»

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