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Computer berechnet Wärmeverteilung unter Kleidung

Forscher der Empa in St.Gallen haben ein Computermodell entwickelt, das berechnen kann, wie warm einem Menschen beim Tragen eines Kleidungsstücks wird. Dieses soll die Entwicklung von neuer Kleidung um bis zu 90 Prozent verkürzen.

Wie warm sich Kleidung anfühlt, hängt vor allem davon ab, wie viel Luft sich zwischen dem Körper und der äusseren Kleidungsschicht befindet, erklärt die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in einer Medienmitteilung. Um dies zu testen, haben Entwickler von Kleidungsstücken bisher Prototypen entwickelt und diese an Probanden getestet. Forscher der Empa-Abteilung Biomimetic Membranes and Textiles in St.Gallen haben nun eine schnellere Methode für solche Tests entwickelt.

Konkret haben die St.Galler Forscher ein Computermodell entwickelt, das die Wärmeverteilung unter der Kleidung berechnen kann. Dieses zieht neben den Luftschichten etwa auch den Einfluss von Schwitzen oder die Bewegung des Trägers in Betracht. „Wir haben als Grundlage Programme genutzt, die für die Modeindustrie entwickelt wurden“, erklärt Empa-Forscherin Agnes Psikuta. Diese können nämlich die Situation auf dem Laufsteg simulieren. Designer können mit ihnen ein virtuelles Model laufen lassen und sehen, wie ihre neu entworfenen Kleider an einem Menschen in Bewegung wirken.

Das Programm funktioniert dabei nicht nur für Normgrössen: „Unser Programm kann die Avatare nach verschiedenen Körpertypen und -grössen formen. Wenn etwas beispielsweise für besonders muskulöse, kurvige oder schmale Menschen entwickelt werden soll, können wir das im Programm entsprechend anpassen und schauen, wie das wirkt“, so Psikuta.

Den Angaben der Empa zufolge kann das Programm die Entwicklungszeit von Kleidungsstücken aufgrund des Wegfalls von Probandentests um bis zu 90 Prozent verkürzen. Wie viel Zeit tatsächlich eingespart werden kann, hänge aber vom jeweiligen Produkt ab. 

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