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Wirtschaftsraum Zürich stellt Standortqualität auch in der Krise unter Beweis

Der Wirtschaftsraum Zürich bleibt auch in schwierigen Zeiten ein erstklassiger Standort. Seine Innovationskraft und Diversifikation kommen bestehenden wie neuen Unternehmen zugute. Das wurde am erstmals digital durchgeführten Jahresanlass der Greater Zurich Area AG deutlich.

Moderator Urs Bucher und die Unternehmerinnen Anna Martin-Niedecken (Sphery) und Séverine Chardonnens (IDUN Technologies).
Moderator Urs Bucher und die Unternehmerinnen Anna Martin-Niedecken (Sphery) und Séverine Chardonnens (IDUN Technologies) diskutieren ueber die Auswirkungen von COVID-19 auf ihre Start-ups (von links nach rechts). Bild: Greater Zurich Area AG / Jean-Luc Grossmann

Anna Martin-Niedecken hat 2018 mit einem Partner die Sphery AG gegründet. Das Zürcher Start-up will mit innovativen Spieledesigns und Fitnesskonzepten die Fitness- und Gesundheitsindustrie revolutionieren. Die Jungunternehmerin und Forscherin an der Zürcher Hochschule der Künste ist vom Wirtschaftsraum Zürich begeistert. 

„Hubspot für deep-tech“

„Zürich ist ein grandioser Standort“, sagte die gebürtige Deutsche an den GZA Perspektiven am Dienstag in Zürich. Hier gebe es gute Hochschulen und einen „innovativen Mindset“. In ihrem Bereich sei der Wirtschaftsraum Zürich auch ein guter Testmarkt. Gerade die Corona-Krise habe zudem gezeigt, wie gut der Zusammenhalt auch zwischen den Start-ups funktioniere, so Martin-Niedecken.

Ähnlich sieht es Séverine Chardonnens. Der Standort weise viele Talente auf. „Wir finden hier gute Leute“, sagte die Mitgründerin und Chief Commercial Officer von IDUN Technologies. Die Ausgründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) entwickelt Kopfhörer, welche Gehirnströme in Echtzeit messen und auswerten. „Zürich ist auch ein guter Ort, um Beziehungen zu Investoren aufzubauen“, sagte Chardonnens. „Zürich ist ein Hubspot für deep-tech.“

Die Unternehmerinnen Anna Martin-Niedecken und Séverine Chardonnens traten gemeinsam an den GZA Perspektiven auf. Der jährliche Traditionsanlass der Greater Zurich Area AG (GZA) fand corona-bedingt erstmals digital statt und wurde vom Getreidesilo der Swiss Mill ausgestrahlt; der höchste Getreidesilo der Welt gehört mit seiner Photovoltaik-Fassade zu den architektonischen Höhepunkten des aufstrebenden Zürich-West.

Ansiedlungen trotz Krise

Die Corona-Krise war auch das Thema der Veranstaltung: „COVID-19: Katastrophe oder Katalysator für den Wirtschaftsraum Zürich?“ Kurzfristig bildet die Krise auch für den Wirtschaftsraum zwischen Chur und Solothurn, Schaffhausen und Tessin eine Belastung. GZA-Managing Director Sonja Wollkopf Walt wies darauf hin, dass in den ersten sechs Monaten des Jahres zwar 29 Unternehmen neu in den neun Kantonen angesiedelt werden konnten. Aber dies ist ein Rückgang von 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

Doch Wollkopf Walt konnte auch darauf verweisen, dass wichtige Branchen der Region wie Life Sciences und Medtech und wichtige Unternehmensfunktionen wie Forschung und Entwicklung kaum von der Krise berührt worden seien. Es stimme sie zuversichtlich, dass die Schweiz besser durch die Krise gekommen sei als andere Standorte.

Amerikanisches Start-up sucht Talente in Zürich

Lukas Sieber spürt weiterhin ein Interesse ausländischer Firmen. „Wir haben weiter viele Anfragen“, sagte der Executive Director der GZA in Nordamerika. Aus seiner Sicht verstärkt die Corona-Krise einen Trend hin zur Dezentralisierung. „Die Unternehmen gehen zunehmend dorthin, wo die Talente sind“, so Sieber. Zürich kann davon profitieren. So hat ein amerikanisches IT-Start-up, gegründet von „hochkarätigen Managern“, seit Juli in Zürich eine Niederlassung – wegen der Nähe zur ETH Zürich. 

Die Arbeit des Standortmarketings ändere sich freilich wegen Corona, so Sieber. Viele Kontakte würden noch stärker als zuvor digital gepflegt. Virtuelle Meetings und Veranstaltungen würden jetzt wichtiger, sagt auch Sonja Wollkopf Walt.

Innovativ und diversifiziert

Die Bedeutung des Standortmarketings nehme eher noch zu, sagte Carmen Walker Späh in ihrer Ansprache. „Es gilt, unsere Standortattraktivität zu verteidigen“, so die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin und Stiftungsratspräsidentin der Trägerstiftung der Greater Zurich Area. „Ein gemeinsames, kantonsübergreifendes Standortmarketing schafft einen Mehrwert für den gesamten Wirtschaftsraum.“ Der Wirtschaftsraum Zürich könne dank seiner Innovationskraft und seiner wirtschaftlichen Diversifikation einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass die Schweiz insgesamt gut für die Zukunft aufgestellt sei.

Darin sieht auch Sonja Wollkopf Walt den Beitrag der Greater Zurich Area. Die Ansiedlung zukunftsweisender Unternehmen aus dem Ausland stärke die ganze Region. „Damit werden wir unserem Markenslogan gerecht: ‚Connect to tomorrow‘.“

Diese Erfolgsgeschichte wurde erstmals von der Greater Zurich Area AG (GZA) veröffentlicht.

Autor: stk

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