2022 war geprägt durch eine Abkühlung der Konjunktur in Europa und auf der ganzen Welt. Wie steht es um die Schweizer Aussenwirtschaft?
Trotz des schwierigen Umfelds stellte S-GE bei international tätigen Schweizer Unternehmen 2022 insgesamt eine gute Auftragslage fest. Die Firmen zeigten sich beim Erschliessen neuer Absatz- und Beschaffungsmärkte aktiv. Dennoch: Das Umfeld bleibt anspruchsvoll, viele Firmen agieren im Krisenmodus. S-GE adressiert die aktuellen Bedürfnisse der KMU mit geeigneten Formaten. Ein Beispiel sind Roundtables zum Geschäft in China, die sehr beliebt sind. Diese gezielte Unterstützung ist mit Blick auf die aktuelle Weltwirtschaft wichtig – und wir werden so weitermachen.
Der Schweizer Franken ist 2022 weiter erstarkt. Bedroht dies das internationale Geschäft von Schweizer KMU?
Bis jetzt hat sich der stärkere Franken im internationalen Geschäft nicht nachteilig ausgewirkt. Bei unseren Kunden sehen wir, dass sie ihre Wertschöpfungsketten seit 2015, als der Euro-Mindestkurs fiel, enorm optimiert haben. Zum Beispiel haben die Firmen stark in die Automatisierung von Prozessen investiert und sie fokussieren heute vermehrt auf Nischen und hochtechnologische Segmente, die weniger preissensibel sind. Das alles zeigt einmal mehr eindrücklich, wie gut Schweizer KMU Krisen managen.
In Krisenzeiten nehmen die Industriepolitik und damit Handelshürden zu. Wie reagiert die Schweizer Aussenwirtschaftsförderung?
Wenn Handelshürden zunehmen, steigt auch die Nachfrage nach Unterstützungsleistungen. S-GE und weitere Akteure der Schweizer Aussenwirtschaftsförderung werden deshalb noch enger zusammenarbeiten, damit die KMU bestmöglich von unserem Know-how und unseren Netzwerken Gebrauch machen können. Diesen «Team Switzerland»-Ansatz haben wir im letzten Jahr nochmals gestärkt. Zum Beispiel haben wir uns gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung der Thematik angenommen, welche Exportförderung die Schweiz im Jahr 2030 und darüber hinaus benötigt.
