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Lungerer Holzbaufirma lädt britische Architekten zum Hosenlupf

Bodenständig und innovativ, naturverbunden und weltoffen: Die neue Holzbau AG Lungern ist als Zulieferer auf den Ingenieurholzbau spezialisiert. Ihre Produkte bestechen durch grosse Spannweiten, filigrane Strukturen und elegante Bögen. Und sie überzeugen renommierte Architekten genau so wie  Bauherren und Kunden. Huptsächlich noch in der Schweiz, dank der Unterstützung von Switzerland Global Enterprise nun auch international.

Neue Holzbau AG

Die Gotthard-Raststätte und die Montagehalle der Pilatus-Flugzeugwerke, die neue Bergstation auf dem Kleinen Matterhorn und die Trainingshalle des HC Davos und mit ihnen viele andere Objekte haben eines gemeinsam: Ihre bestechend schönen Holzkonstruktionen stammen aus Lungern – dem malerischen Obwaldner Dorf am Fuss des Brünigpasses, wo in der kleinen Gewerbezone am Ortsende Leimholzproduktion für den Ingenieurholzbau auf höchstem Niveau betrieben wird. In 35 Jahren hat sich die neue Holzbau AG zu einem renommierten Unternehmen entwickelt, das heute 65 Mitarbeitende beschäftigt.

Hoch präzise Produktion

Es riecht nach Holz, manche, teils computergesteuerte Maschinen, bewegen sich fast lautlos hin und her. In den verschiedenen Hallen wird Rohmaterial geprüft, werden die Holzlamellen verleimt und verpresst. Für die Bogenbauteile werden Holzlamellen auf den erforderlichen Radius gebogen. Hier überwachen an der Decke angebrachter Laserprojektoren, dass dies auf den Millimeter genau passiert. Anderswo werden Holzlamellen gehobelt und maschinell zusammengefügt, per Keilzinkstoss, wie das in der Fachsprache heisst. Dank dieses Verfahrens sind unglaubliche Längen möglich. «Für die neue Montagehalle der Pilatus Flugzeugwerke fertigten wir Balken von 36,5 Metern Länge», erklärt Bruno Abplanalp, der frühere CEO und heutige Verwaltungsratspräsident. Zurzeit werden gerade eine grössere Menge Eschenholzlamellen eingeschnitten, sie stammen aus regional umliegenden Wäldern und sind für den neuen Hauptsitz der Obwaldner Kantonalbank bestimmt. Etwas abseits der Produktionsanlagen wirds ruhig: Hinter dem Showroom befindet sich ein Forschungslabor, in dem die Spezialisten der neuen Holzbau AG tüfteln.

Ein super Verbindungssystem: die GSA®-Technologie

Drei Buchstaben stehen seit dem Jahr 2000 für eine weltweit einzigartige, bei der neuen Holzbau AG Lungern entwickelte Innovation, wie Abplanalp beschreibt: «GSA® steht für ein spezielles, ausserordentlich zuverlässiges, belastbares und gleichzeitig ästhetisches Verbindungssystem». Dieses ermöglicht es, auf der Baustelle die einzelnen GSA®-Bauteile schnell und einfach zusammenzustecken und so innert kürzester Zeit grosse Tragwerke aufzustellen. Damit sind grosse Spannweiten, elegante Bögen und filigrane Strukturen effizient lösbar.

«Wir beginnen dort, wo andere aufhören», sagt Bruno Abplanalp, während er den Besuch durch die Produktionsanlagen führt. Er erklärt: «All unsere Produkte sind individuelle Anfertigungen, wofür wir zu ungefähr 85 Prozent einheimische Hölzer verwenden.» Die von Sägereien angelieferten Lamellen aus Fichte, Weisstanne, Buche, Esche oder Eiche werden mit viel Knowhow, mithilfe modernster Produktionsanlagen und einer gehörigen Portion Fingerspitzengefühl verarbeitet.

Blick über die Grenze

Noch beliefert die neue Holzbau AG hauptsächlich Kunden in der Schweiz. Doch es sind auch schon international renommierte Architekten auf das Lungerer KMU aufmerksam geworden. So hat dieses zum Beispiel für die Ski-Weltmeisterschaften 2018 in St. Moritz beim Dach des Medal Plaza mitgewirkt, das der weltbekannte Architekt Sir Norman Foster entworfen hatte. Diese Konstruktion dient nun als Vorbild für den 2021 geplanten Neubau der Londoner U-Bahnstation Colindale Station auf der Northern Line. Die Chancen stehen gut, dass die Innerschweizer Holzbauingenieure dort bald ein weiteres Zeichen setzen.

Der Swiss Business Hub, ein Böser und drei KMU

Grossbritannien! Die neue Holzbau AG nahm diesen spannenden Markt ins Visier. Reto Schneider, Holzfachmann und freier Mitarbeiter der neuen Holzbau AG, kontaktierte Switzerland Global Enterprise (S-GE) und fragte, inwiefern man unterstützen könne. «Die Zusammenarbeit mit S-GE und danach mit dem Swiss Business Hub in London klappte auf Anhieb hervorragend», so Schneider. «Der König kommt zur Königin»: Die Idee der Lungerer Geschäftsleitung, mit dem amtierenden Schwingerkönig Matthias Glarner und begleitet von zwei weiteren Firmen der Holzbranche in der Schweizer Botschaft ein Event durchzuführen, stiess auf offene Ohren. Rund 80 Personen, darunter rund 50 Architekten, folgten der Einladung, sahen sich Präsentationen an, liessen sich auf Gespräche ein, schüttelten dem «Bösen» Glarner die Hand und klopften sich schliesslich das aus der Schweiz mitgebrachte Sägemehl von den Schuhen.

«Die einzigartige Unterstützung durch S-GE hat uns überzeugt», sagt Schneider und stellt fest, «dass wir aufgrund dieser guten Erfahrung weiterhin mit S-GE zusammenarbeiten werden».

Nur einen Wermutstropfen galt es beim Botschafts-Event zu verdauen. «Leider fehlte ausgerechnet ein für das U-Bahnprojekt wichtiger Entscheidungsträger», so Schneider, «er steckte auf einer Baustelle in Cambridge fest». Die Enttäuschung darüber währte nur kurz: «Ich reiste Mark Bax kurzerhand nach, sprach mit ihm und lud ihn schliesslich nach Lungern ein.» Bax kam, sah... und ist seither in seiner Heimat ein emsiger Fürsprecher für die neue Holzbau AG.

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