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10 innovative Health-Startups in der Greater Zurich Area

In der Greater Zurich Area werden Innovationen entwickelt, produziert und auf den Markt gebracht, die das moderne Gesundheitswesen weltweit prägen. Wir präsentieren wichtige Akteure des Ökosystems und zehn Start-ups, die an der Zukunft der Gesundheit arbeiten.

Der Roboter Lio im Einsatz. Bild: F&P Robotics
Der Roboter Lio im Einsatz. Bild: F&P Robotics

In Gesundheitsfragen finden die Stärken des Wirtschaftsraums Zürich zusammen. Traditionell nehmen Bereiche wie Medtech, Robotik und seit vielen Jahren auch das IT-Wesen eine entscheidende Rolle ein – nun werden daraus vielversprechende Innovationen in den Bereichen Healthtech oder Digital Health. Dabei erstreckt sich der Kompetenzraum zu Gesundheitsfragen neben dem Kanton Zürich über die komplette Greater Zurich Area: Zum Beispiel sind in den Kantonen Solothurn, Zug oder Tessin Life-Sciences mit Medtech wachsende Schlüsselbranchen mit zahleichen international agierenden Unternehmen, hochspezialisierten KMU, Start-ups und Initiativen. Im Folgenden stellen wir Ihnen zehn Start-ups aus der Greater Zurich Area vor, die die Healthtech-Welt schon jetzt massgeblich prägen – oder bald prägen werden.

aiEndoscopic  

Zürich, gegründet in 2021 - Roboter-Endoskopie 

aiEndoscopic kombiniert Künstliche Intelligenz (KI) mit Roboter-Endoskopie. Ihre erste Entwicklung ist larynGuide, eine integrierbare, assistierte Software, welche die Anwendenden bei der Atemwegssicherung unterstützt. Es ist ein Zwischenschritt zur All-in-One-Lösung intuBot, die die Anweisung der Software dann robotisch umsetzt. Es soll den lebensrettenden Prozess der trachealen Intubation gerade auch in der Notfallmedizin massiv erleichtern und somit Leben retten. Grundlage hierfür ist ein Projekt in Kollaboration mit der ETH Zürich, dem Universitätsspital Zürich und der Universität Zürich. aiEndoscopic ist mehrfacher Preisträger und wird von Innosuisse gefördert. 

b-rayZ 

Schlieren, gegründet in 2019 - Digitale Mammographie-Lösung mit KI

Mit der b-box bietet das Spin-off des Universitätsspitals Zürich eine digitale Plattform, die Brustkrebsuntersuchungen in allen Phasen der Diagnose und Therapie vereinfacht. In Echtzeit ist bei der Mammographie mithilfe von KI-Algorithmen Feedback zur Brustdichte und Bildqualität verfügbar. Mit der neuen Produktgeneration unterstützt b-rayZ Radiologie-Fachleute bei der Diagnose durch die Erkennung und Klassifizierung von Tumorläsionen. Die b-box stellt zudem eine Plattform zur Automatisierung und Überwachung des gesamten Mammographieprozesses dar und wird von mehreren Brustkrebszentren in Europa eingesetzt. Eine Finanzierung von 4 Millionen Franken im Jahr 2022 soll unter anderem die Expansion in den USA und die Entwicklung neuer Produkte für die Gynäkologie und Radiologie unterstützen. 

F&P Robotics 

Glattbrugg, gegründet in 2014 - Mobile Robotik 

Die 2014 gegründete F&P Robotics AG hat ihren Ursprung am KI Labor der Universität Zürich und entwickelt intelligente Assistenzroboter für das Gesundheitswesen. Durch die Kombination von künstlicher Intelligenz, Robotertechnologie, autonomer Navigation und Interaktionsfähigkeit können die Roboter von F&P repetitive Arbeitsabläufe wie Transporte oder Erinnerungen in Gesundheitseinrichtungen selbständig übernehmen. Dadurch wird mehr Zeit für Fachpersonen frei, die sie den betreuten Personen widmen können. Roboter Lio ist als Plattform aufgebaut, welche in Zukunft über eine Vielzahl weiterer Funktionen verfügen soll. F&P unterhält Kooperationen mit führenden Forschungseinrichtungen wie der ETH und arbeitet eng mit Gesundheitsunternehmen zusammen. 

Leg&airy  

Baar, gegründet in 2020 - Smart-personalisierte orthopädische Hilfsmittel

Mit seinem Verfahren Leg&airy SFP entwickelt und produziert das Start-up orthopädische und prothetische Hilfsmittel. Dieses zeichnet sich insbesondere durch eine sehr präzise individuelle Anpassung aus. Auf diese Weise können die zudem extrem leichten Produkte bereits nach kurzer Zeit ein Teil des Körpers werden. Im Fokus stehen Kinder und Erwachsene mit neuro-orthopädischen Erkrankungen wie Cerebralparese, Parkinson, Multiple Sklerose sowie seltene Krankheiten mit ähnlichen Symptomen. Eine verbesserte Anpassung soll künftig unter anderen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz erreicht werden. Das Start-up ist Sieger des Publikums- und Jury-Award des Digital Health Lab Days 2023 sucht gerade weitere strategische Investorinnen und Investoren, um das Geschäft weiter auszubauen. 

Leitwert  

Zürich, gegründet in 2014 – Software für Wearables und digitale Gesundheitsanwendungen 

Leitwert entwickelt Software für tragbare Sensoren (Wearables) und deren Integration als Datenquellen in digitale Gesundheitsanwendungen. Mit dem Leitwert Device Hub können Spitäler und Forschungsorganisationen die durch Wearables gemessenen Vitaldaten einheitlich und herstellerunabhängig erfassen. Dies ermöglicht moderne dezentrale klinische Forschung und automatisiertes Gesundheitsmonitoring in der stationären und ambulaten Pflege. Leitwert entstand 2014 aus einem Robotik-Projekt an der ETH Zürich und kooperiert heute unter anderem mit dem Universitätsspital Basel, der Charité Berlin sowie dem IT-Unternehmen Cisco und ist Industriepartner im Innosuisse Flagship „SHIFT“ zur Digitalisierung des Schweizer Gesundheitswesens. 

Lighthouse Tech  

Morbio Inferiore, gegründet in 2020 - Brille für Sehbehinderte 

Lighthouse Tech hat mit der LTH01 eine intelligente Brille auf den Markt gebracht, die blinden und sehbehinderten Menschen sicheres Navigieren ermöglicht. Sensoren auf der Vorderseite scannen die Umgebung und warnen vor Hindernissen durch eine sanfte haptische Vibration. Das Start-up befindet sich im USI Startup Center der Università della Svizzera italiana (USI) in Lugano und schliesst gerade seine Startfinanzierung ab. Im Januar stellte es LTH01 auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vor. Es war Finalist beim Innovation World Cup Wearable Tech in München. Zudem ist es das einzige Schweizer Start-up der Kohorte des «MassChallenge U.S. Early-stage Program 2023» und der einzige europäische Finalist im Wettbewerb der Toyota Mobility Foundation

Nostic Solutions 

Freienbach, gegründet in 2019 - Röntgendiagnostik mit KI 

Nostic erleichtert die zahnmedizinische Röntgendiagnostik. Die Bild-Analyse-Lösungen des Start-ups funktionieren mit Künstlicher Intelligenz (KI). Die KI funktioniert wie ein digitaler Spurhalteassistent bei einem Auto und hilft dabei, frühzeitig auf Probleme aufmerksam zu machen. Dies ermöglicht präventive Behandlungen. Das Produkt Nostic.Caries ist ein CE-zertifiziertes Medizinprodukt und kann in der Praxissoftware integriert oder über einen Webbrowser genutzt werden. Durch Partnerschaften mit Integratoren hat das Start-up bereits Zugang zu rund 22'000 Zahnarztpraxen in der DACH-Region. Aktuell wird an der weiteren Internationalisierung gearbeitet. In der Entwicklung kooperiert Nostic mit der Hochschule für Technik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW

OneTwenty  

Zürich, gegründet in 2022 - Digital Twin für Menschen mit Diabetes 

OneTwenty erleichtert die Behandlung für Menschen mit Diabetes – unter anderem durch Automatisierung von Insulinpumpen oder extrem präzise Blutzuckervorhersagen. Zudem sind OneTwentys Algorithmen in der Lage, die Präzision von kontinuierlichen Blutzuckermessgeräten massiv zu steigern. Mit Pumpenherstellern und Sensorproduzenten hat das Start-up bereits erste Piloten realisiert und erste Lizenzverträge abgeschlossen. Kooperationen mit Schweizer Universitäten starten noch im Jahr 2023. 

QUMEA   

Solothurn, gegründet in 2019 - Mobilitäts-Monitoring-System 

QUMEA hat ein intelligentes Frühwarnsystem für Patientenzimmer entwickelt. Ein 3D-Radarsensor erfasst feinste menschliche Bewegungen, die durch künstliche Intelligenz auf Bewegungsmuster analysiert werden. Das preisgekrönte System benachrichtigt die Pflege gezielt, wenn Hilfe benötigt wird. Laut QUMEA gewinnen Pflegekräfte durch die Echtzeit-Alarmierung wertvolle Zeit und können Stürze im Schnitt um 63 Prozent reduzieren. Jedes erfolgreiche Eingreifen zur Sturzprävention senkt den Pflegeaufwand. In Kombination mit dem Abbau von Routinekontrollgängen entlastet dies die Pflege um rund 20 Prozent. QUMEA ist bereits in über 60 Einrichtungen in der Schweiz, Deutschland, Schweden und Finnland erfolgreich im Einsatz. 

Scewo   

Winterthur, gegründet in 2017 - Treppensteigender Elektrorollstuhl 

Mit dem zweirädrigen Elektrorollstuhl von Scewo können Menschen mit Behinderung Treppen überwinden, unwegsame Wege passieren oder auf Augenhöhe kommunizieren. Das Modell BRO basierte ursprünglich auf einem Projekt an der ETH Zürich sowie der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Im Einsatz sind momentan rund 120 Rollstühle im DACH-Raum und den Niederlanden. Scewo ist unter anderem Gewinner des Medtech-Awards 2021. In einer Finanzierungsrunde 2021 erhielt Scewo 11,5 Millionen Franken von Investoren wie Verve Ventures. Im Fokus für eine Expansion stehen Europa und Amerika. 

Autorin: Yvonne von Hunnius

Diese Erfolgsgeschichte wurde erstmals von der Greater Zurich Area AG (GZA) veröffentlicht.

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