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Zürcher Start-up revolutioniert Marktforschung mit KI

Der erste Swiss AI Report zeigt, dass viele Schweizer Unternehmen Künstliche Intelligenz (KI) zur Priorität machen und führt dafür innovative Projekte auf. Etwa das Instrument, das das erfolgreiche Zürcher Start-up Caplena für die Analyse von Kundenstimmen entwickelt hat.

Pascal de Buren und Maurice Gonzenbach wollen mit ihrem 2017 gegründeten Start-up Caplena schon bald in den US-Markt eintreten.
Pascal de Buren und Maurice Gonzenbach wollen mit ihrem 2017 gegründeten Start-up Caplena schon bald in den US-Markt eintreten. Bild: Caplena

Schweizer Unternehmen haben erkannt, dass die Zukunftstechnologie der Künstlichen Intelligenz (KI) eine Quelle für Innovationen ist. Das ist eine der Erkenntnisse des ersten Swiss AI Report, der aktuell erschienen ist. Dazu hat die Stiftung Mindfire und die Denkfabrik W.I.R.E. KI-Aktivitäten über 90 Schweizer Unternehmen analysiert. Im Report werden auch drei Beispielprojekte präsentiert, von denen zwei aus dem Wirtschaftsraum Zürich stammen. Etwa dasjenige des Zürcher Start-ups Caplena, das bei Detailhändlern wie Coop und Tegut die Auswertung von Kundenrückmeldungen revolutioniert. Das Jungunternehmen hat eine Software entwickelt, mit der Textanalysen mit bis zu zehnmal weniger Kosten und Zeitaufwand möglich sind. Die auf KI basierende Software steht dabei in ihrem Ergebnis den aufwändigen manuellen Auswertungen in nichts nach.

Grosse Namen im Kundenportfolio

Coop kann mit der Caplena-Software riesige Mengen an Kundenfeedback einfach und schnell verarbeiten. Das ist ein wichtiger Baustein für das Unternehmen, das in seinem Geschäft nah an den Bedürfnissen seiner Kundschaft sein muss. Neben Coop bedient Caplena bereits über hundert Kunden in 15 Ländern mit seinem Tool, das sich automatisch an die Märkte der Kunden und die gestellten Fragen anpasst. Sie haben Branchen wie Pharma, E-Commerce oder Technologie im Fokus. Schon heute finden sich grosse Namen wie DHL, Swisscom oder Ebay im Kundenportfolio. Und der Start im Wirtschaftsraum Zürich legte dafür die Basis.

Pascal de Buren und Maurice Gonzenbach entwickelten ihre KI-Geschäftsidee an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und gründeten 2017 Caplena als Spin-off. Noch heute pflegen sie enge Beziehungen zur ETH, zur Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und zu anderen strategischen Partnern aus dem Wirtschaftsraum Zürich. „Wir betreuen aktuell eine Masterarbeit eines ETH-Studenten, die genau zu unserer Technologie passt“, sagt Pascal de Buren. „Zudem sind wir mit den Hochschulen in regem Kontakt, um an die sehr gut ausgebildeten Talente aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz heranzukommen.“

Neues Kapital für Expansionskurs

Dass in der Greater Zurich Area genügend bestens ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen, ist für Caplena von immenser Bedeutung. Das Start-up hegt schliesslich grosse Pläne: Im Frühling 2022 konnte es in einer zweiten Finanzierungsrunde neue Investoren von sich überzeugen. Dabei ist ein Betrag im siebenstelligen Bereich zusammengekommen. „Wir wollen dieses Kapital nutzen, um den US-Markt zu erschliessen. Dafür haben wir gerade erst einen neuen Mitarbeiter eingestellt“, sagt de Buren. Der Umsatz von Caplena soll sich im laufenden Geschäftsjahr im Minimum verdoppeln. Wachsen, wachsen, wachsen – so lautet das Ziel von Caplena. Oder wie es Gründer de Buren sagt: „Wir wollen die Zentrale für Kundenfeedback-Analyse werden.“

Von Adriana Marti-Gubler

Diese Erfolgsgeschichte wurde erstmals von der Greater Zurich Area AG (GZA) veröffentlicht.

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