Einer Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) zufolge besteht die von ETH-Professor Raffaele Mezzenga und seinem Oberassistenten Sreenath Bolisetty entwickelte Membran aus einer auf einem Filterpapier aufgetragenen Mischung von denaturierten Molkeproteinen und Kohle. Diese höchst einfache Filterkonstruktion ist in der Lage, dem Wasser Schwermetalle und radioaktive Substanzen sowie Bakterien und Giftstoffe wie Arsen zu entziehen. Dabei kann sie in nahezu beliebiger Grösse hergestellt werden.
Da die Membran auf grosses internationales Interesse stiess, gründeten die beiden Forscher im Mai die ETH-Ausgründung BluAct Technologies GmbH. Als Investor konnte Keith Bonnstra gewonnen werden. Inzwischen wurde die Erfindung in 90 Ländern patentrechtlich geschützt und eine erste Lieferung von Prototypmembranen in industriellem Massstab gefertigt. Die Herstellung obliegt dabei derzeit externen Partnerfirmen.
Als erster Kunde wurde die ISL-Gruppe gewonnen, die Trinkwasserfilterflaschen für Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser in Asien, Afrika und Lateinamerika herstellen wird. „Das ist ein rein humanitäres Projekt, das uns sehr am Herzen liegt“, erläutert Mezzenga in der Mitteilung. Geld will BluAct dagegen mit Kunden aus der Industrie verdienen. So wird die Membran bereits von einer Firma getestet, die Atomkraftwerke dekontaminiert. Darüber hinaus steht BluAct in Verhandlungen mit einer Minengesellschaft.