Unser Land machte gerade deshalb Boden gut, weil sich die Wirtschaft als ausserordentlich widerstandsfähig erwies und die Aufhebung des Euro-Mindestkurses zum Franken ohne gravierende Folgen zu überstehen vermochte. Unter Wirtschaftsführern herrsche die Überzeugung vor, dass es der Schweiz auch gelingen werde, das Ja zur Einwanderungsinitiative abzufedern und mit der EU zu einer einvernehmlichen Einigung zu kommen.
Die Schweiz verfügt nach Einschätzung des IMD zudem über eine sehr gute Infrastruktur, eine wirtschaftsfreundliche Arbeitsmarktpolitik, eine effiziente und transparente Verwaltung und eine hohe Produktivität. Bemängelt werden hingegen die Währungspolitik der Schweizer Nationalbank, die Abschottung gewisser Dienstleistungsbereiche, die Subventionspolitik, die hohen IT-Kosten und die hohen Mieten.
Damit hat die Schweiz die USA überrundet, die nach drei Jahren auf Platz Eins auf den dritten Rang zurückgefallen sind. Allein die Macht der US-amerikanischen Wirtschaft reiche nicht mehr aus für den bisherigen Spitzenplatz der weltweit grössten Volkswirtschaft in der Rangliste der weltweit wettbewerbsfähigsten Länder, die das Lausanner Managementinstitut IMD am Montag vorlegte.
Für Hong Kong als wettbewerbsfähigstes Land spricht dessen konsequentes Bekenntnis zu einem vorteilhaften Wirtschaftsklima, begründete Arturo Bris, Direktor des IMD World Competitiveness Center den ersten Platz für den asiatischen Stadtstaat. Der führende Finanzplatz begünstige Innovationen vor allem durch eine tiefe und einfache Besteuerung.
Eine positive Entwicklung bescheinigt die Rangliste einem Grossteil von Europa. Die westeuropäischen Länder sind aufgestiegen, weil sie sich zusehends von der Finanzkrise erholen, indem sie ihren öffentlichen Sektor stärken.
Die Rangliste basiert auf insgesamt mehr als 340 Kriterien , die sich aus der wirtschaftlichen Performance und der Effizienz des politischen Systems, der Unternehmen und der Infrastruktur der jeweiligen Länder ergeben.