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Der koreanische New Deal: Welche Chancen ergeben sich dadurch für Schweizer KMU?

Die wichtigsten Projekte und Geschäftsmöglichkeiten im Webinar

Am 14. Juli 2020 gab der südkoreanische Präsident Moon Jae-in die offizielle Roadmap für den koreanischen New Deal bekannt. Die Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer (AHK Korea) und der Swiss Business Hub Korea haben in einem Webinar die wichtigsten Projekte des New Deal beleuchtet, um herauszufinden, welche Geschäftsmöglichkeiten sich daraus ergeben.

View over Seoul

Am 14. Juli 2020 präsentierte der südkoreanische Präsident Moon Jae-in die offizielle Roadmap für den koreanischen New Deal, der inmitten der Folgen der COVID-19-Pandemie wichtige Impulse für die exportabhängige Wirtschaft des Landes setzen, aber auch eine allumfassende, landesweite Digitalisierung Südkoreas vorantreiben soll. In der endgültigen Version wurden sowohl Umfang als auch Ausmass des koreanischen New Deal auf mittlerweile geplante 160,0 Billionen Südkoreanische Won (130 Milliarden Schweizer Franken) an Regierungs- und Privatinvestitionen und die Schaffung von 1,9 Millionen neuen Arbeitsplätzen für den Zeitraum von 2020 bis 2025 ausgeweitet. Als die drei zentralen Säulen dieses ambitionierten Projekts nannte die Moon-Regierung den Digital New Deal, den Green New Deal sowie die Stärkung des Arbeitsmarkts und der sozialen Sicherheitsnetze.

Wichtige Projekte des koreanischen New Deal

Die von der südkoreanischen Regierung im New Deal geplanten Projekte teilen sich auf 28 Aufgaben (zwölf digitale, acht ökologische und acht Aufgaben zur Stärkung des sozialen Sicherheitsnetzes) in neun Bereichen auf. Wir konzentrieren uns hier auf zehn wichtige Projekte, für die die Regierung bis 2022 ganze 43,4 Billionen Südkoreanische Won (36 Milliarden Schweizer Franken) bereitstellt, um insgesamt 516’000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Bis 2025 sollen die Gesamtinvestitionen 100,9 Billionen Südkoreanische Won (91 Milliarden Schweizer Franken) erreichen, von denen 68,7 Billionen Südkoreanische Won aus Regierungsinvestitionen stammen. Bis 2025 sollen auf diese Weise 1,1 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Besonders interessant ist dabei die Tatsache, dass die Regierung in allen anvisierten Bereichen die Themen Daten, 5G und künstliche Intelligenz (AI) in die Gleichung mit einbezieht und dafür mit Hilfe ihres Projekts «Data Dam» die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung von Daten stärken will, was sich auch auf die Entwicklung des Bereichs «Smart Healthcare» und das Schlüsselprojekt «Digital Twin» auswirken wird. Die Entwicklung in Richtung Dekarbonisierung und Ausweitung der Produktion von erneuerbaren Energien zeigt sich in Kernprojekten des Green New Deal mit einem Schwerpunkt auf «Green Remodeling», «umweltfreundlicher Energieproduktion» und «umweltfreundlichen Fahrzeugen» sowie «Green and Smart Schools» als Brückenprojekt zwischen beiden Säulen. 

Möglichkeiten für Schweizer Unternehmen, hier eine aktive Rolle zu übernehmen

Ganz allgemein betrachtet, besteht das Ziel der hauptsächlich regierungsgesteuerten Projekte darin, eine grundlegende strukturelle Veränderung der koreanischen Wirtschaft und Gesellschaft voranzubringen, durch einen Paradigmenwechsel, den die Regierung unter dem Begriff «Smart Country» zusammenfasst und der auf dem DNA-Prinzip (Daten, Netzwerk, AI) basieren und gleichzeitig den Weg für das Ziel «Green Country» (null Nettoemissionen) freimachen soll. Die Regierung rechnet damit, dass entsprechende private Investitionen und geschäftliche Kooperationen folgen werden, um diese Entwicklung weiter auszubauen. Während das Hauptziel des koreanischen New Deal also die Förderung südkoreanischer Unternehmen und die Schliessung von technologischen Lücken ist, bietet dieses Projekt auch reichlich Möglichkeiten für ausländische Unternehmen, eine aktive Rolle zu übernehmen, darunter die wettbewerbsstarken Schweizer Firmen mit ihren überzeugenden Technologien und Produkten und dem Qualitätslabel «Made in Switzerland», die in zentralen Bereichen des Plans ihren Beitrag leisten könnten. 

Empfehlungen für Schweizer KMU, die Teil dieses Projekts werden wollen

Schweizer Unternehmen können von diesem allgemein positiven Investitionsklima in Südkorea und den stabilen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen das Landes profitieren, die eine solide Basis für langfristige Investitionen und Geschäftsaktivitäten bieten. Es muss jedoch auch darauf hingewiesen werden, dass Schweizer Unternehmen angesichts der manchmal sehr hohen Erwartungen und Anforderungen des koreanischen Markts und seiner Stakeholder gut beraten sind, die Sache proaktiv anzugehen, gezielte Marktforschung zu betreiben und ihre Lösungen auf die koreanischen Kunden und Partner zuzuschneiden, um langfristig Erfolg zu haben. Auch wenn öffentliche Ausschreibungen wie im Fall des koreanischen New Deal in der Regel auch für ausländische Unternehmen offen sind, ist es dennoch empfehlenswert, über eine Partnerschaft mit koreanischen Unternehmen nachzudenken, um grössere Hürden bei der Teilnahme an Projekten zu vermeiden und einen erfolgreichen Markteintritt im Rahmen des koreanischen New Deal umzusetzen.

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