Exportwissen

Export nach Russland: Diese Dokumente benötigen Sie

Die Russische Föderation steht auf der Liste der Schweizer Handelspartner an 22. Stelle und birgt ein grosses Potenzial für die Entwicklung von Schweizer Exporteuren. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung bestehen Sie die Zollkontrolle an der russischen Grenze erfolgreich.

Für den Export nach Russland sind verschiedene Dokumente nötig

Wir konzentrieren uns auf eine bedeutende Herausforderung für viele Exporteure: die an der russischen Grenze benötigten Dokumente. Vor dem Beginn der Aktivitäten muss stets geprüft werden, ob es möglich ist, Waren an den gewünschten Bestimmungsort zu exportieren, oder ob dieses Land Einfuhrbeschränkungen verhängt hat. Diese Informationen finden Sie online auf der Seite des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). Besuchen Sie www.seco.admin.ch und wechseln Sie zu Exportkontrollen und Sanktionen (verfügbar auf Deutsch, Französisch und Italienisch)

Darüber hinaus bestehen Exportbeschränkungen der Schweiz, die sich in erster Linie aus Verpflichtungen des Landes im Rahmen multilateraler Abkommen ergeben. Davon sind insbesondere Waffen, Dual-Use-Technologien, seltene Tier- und Pflanzenarten sowie Güter betroffen, die für die Herstellung von Massenvernichtungswaffen genutzt werden können.

Liste der Dokumente für den Zoll

Bei der Ausfuhr von Gütern aus der Schweiz muss ein Exporteur eine elektronische Zollanmeldung ausfüllen und darüber hinaus alle notwendigen Dokumente vorbereiten und bei den Zollbehörden des Ziellandes der Güter einreichen:

Die Einfuhrformalitäten sind in russischer Sprache abzuwickeln. Ausländische Dokumente sind zusammen mit einer autorisierten russischen Übersetzung einzureichen. Außerdem müssen alle Dokumente gebunden sein, Kopien sind mit dem Stempel und der Unterschrift des Antragstellers zu beglaubigen.

1. Vereinbarung

Zwischen dem Verkäufer und dem Käufer der Waren muss eine Vereinbarung gemäss Incoterms 2010 oder Incoterms 2020 (http://ru.icterms.com/) abgeschlossen werden, um die Lieferbedingungen zu definieren und dem Verkäufer oder dem Käufer die Haftung für den Transport und die Versicherung der Waren zuzuweisen.

2. Rechnung

Folgende Informationen sind auf der Rechnung für die im Vertrag definierten Waren anzugeben:

  • Vollständige Daten des Verkäufers und des Käufers
  • Absende- und Lieferadresse
  • Liste der Waren
  • Der Preis pro Einheit der Ware in Vertragswährung mit den Gesamtkosten der Rechnung mit einer MwSt. von 0 %. Exportwaren aus der Schweiz unterliegen gemäss dem Schweizer Bundesgesetz über die Mehrwertsteuer 641.20, Art. 23. 0 % MwSt.
  • Zahlungsbedingungen (Vorauszahlung, nachträgliche Zahlung)
  • Verweis auf den Vertrag

3. Packliste

Die der Rechnung beiliegende Packliste muss folgende Angaben enthalten:

  • Vollständige Daten des Verkäufers und des Käufers
  • Absende- und Lieferadresse
  • Liste der Waren
  • Netto- und Bruttogewicht jeder einzelnen Position
  • Art der Verpackung
  • Menge und Abmessungen des benötigten Laderaums

4. Detaillierte technische Beschreibung

Es muss eine detaillierte technische Beschreibung der Waren inklusive Fotos erstellt werden. Die technische Beschreibung sollte Folgendes enthalten:

  • Name, Modell und Montagezustand
  • Fotos (bei Maschinen und Mechanismen sind technische Zeichnungen der Waren notwendig)
  • Die wichtigsten Merkmale und Funktionsprinzipien
  • Anwendung
  • Hersteller, Marke
  • Beschreibung der Teile (falls zutreffend)

5. Zertifizierung/Registrierung

Der Käufer der Waren muss den Verkäufer benachrichtigen, wenn für die Ware für den Export in die Russische Föderation eine Registrierungsgenehmigung erforderlich ist. Anhand der folgenden umfassenden Liste können Sie prüfen, ob Ihr Produkt eine derartige Zertifizierung benötigt:

http://www.consultant.ru/document/cons_doc_LAW_94853/10faae8e7c091dae97ef13cb4c47f0cd95355bdf/.

6. Eurasisches Konformitätszeichen

Nach der Registrierung des entsprechenden Dokuments und vor dem Export muss der Verkäufer die Waren mit einem Eurasischen Konformitätszeichen (EAC) versehen. Das EAC zeigt, dass die Produkte alle Prüfverfahren der technischen Vorschriften der EurAsEC-Zollunion bestanden haben.

7. Ausfuhranmeldung

Es muss eine Ausfuhranmeldung ausgestellt werden. Informationen zum Anmeldeverfahren finden Sie hier.

8. Internationaler CMR-Frachtbrief

Sie müssen den internationalen CMR-Frachtbrief in sechsfacher Ausfertigung drucken und stempeln. Das Transportunternehmen, das die Waren übernimmt, liefert für gewöhnlich einen CMR-Entwurf.

Der Exporteur muss sämtliche Unterlagen fertigstellen, bevor die Waren das Lager in Richtung Russland verlassen. Das ist die grösste Herausforderung.

Wenn die Dokumente korrekt ausgestellt und dem Käufer fristgerecht übermittelt wurden, sollte das Zollverfahren nicht länger als zwei Tage in Anspruch nehmen. Wenn die eingereichten Dokumente nicht ausreichen, werden die Zollbehörden eine zusätzliche Inspektion der Waren anordnen und die Lieferung wird sich beim Zoll bis zum Abschluss der Überprüfung auf unbestimmte Zeit verzögern.

In den meisten Fällen verlassen sich Exporteure auf Logistikunternehmen, die die gesamte Palette professioneller Unterstützungsleistungen für Aussenhandelsgeschäfte mit verschiedenen Waren anbieten. Damit erhalten Exporteure in allen Phasen professionelle Beratung und Hilfe bei der Vorbereitung und der Umsetzung ihrer Exportaufträge, von der Vorbereitung des Vertrages und anderer Dokumente über den Transport und die Zollabfertigung bis hin zur Lieferung an den Bestimmungsort.

Internationaler Handel ist mehrdimensional. Bevor ein Exporteur in den russischen Markt eintritt, sollte er seine Exportstrategie sorgfältig prüfen und dabei alle für die Vorbereitung und Ausführung der Exportsendung notwendigen Schritte bedenken.

Wenn Sie Fragen zum Ausfuhrverfahren haben, setzen Sie sich mit unserem Team der ExportHelp in Verbindung!

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Verfasst von AsstrA-Associated Traffic AG im Auftrag des Swiss Business Hub Russia

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