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COVID-19: Herausforderungen in der Logistik meistern

Die Lieferketten sind momentan volatil, die Luft- sowie Seekapazitäten knapp und hohe Mehrkosten möglich. Was müssen international tätige Firmen bei der Logistik beachten, um im aktuellen Umfeld dennoch bestehen zu können? Antonio Klöti, Chief Commercial Officer bei Schenker Schweiz AG, beantwortet unsere Fragen.

LKW von DB Schenker

Welches sind mit dem fast weltweiten Lockdown die grössten Herausforderungen für die Transportbranche und dessen Kunden, also Exporteure und Importeure?

Die grössten Herausforderungen sind in erster Linie die räumlichen Kapazitäten, sowie auch das geeignete Transportmittel zu bekommen, das die geplante Lieferzeit einhält – ohne dass daraus ein Kollateralschaden entsteht. Aus Sicht der Transportorganisation haben die Luft- und Seefracht aufgrund von COVID-19 massiv Kapazität aus dem Markt genommen. Generell ist der verfügbare Frachtraum diverser Transportmittel knapp geworden und schnell vergeben. Was herausfordernd hinzu kommt: Regierungen vieler Länder können kurzfristig COVID-19-Beschlüsse erlassen, was das Zuführen und Abführen von Gütern zusätzlich verzögern kann. Hier hilft ein eng verzahntes globales Netzwerk, wie das der DB Schenker, das Kunden in allen Belangen beraten und unterstützen kann. Zudem können wir aktuell auch auf die firmeneigene Task Force zurückgreifen, die einberufen wurde, um die COVID-19-Situation jederzeit zu überwachen und mit verschiedenen Notfall-Szenarien, vordefinierten Aktionen und Verantwortlichkeiten schnell zu reagieren.

Wie wirkt sich das auf die Frachtkapazitäten aus?

Luft- und Seefrachtkapazitäten sind derzeit knapp, so muss für bestimmte Fahrtgebiete genügend Zeit eingerechnet werden, um diese zu organisieren und zu erhalten. Doch auch hier kann sich die Situation laufend ändern. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie genügend Vorlauf einplanen, so können Sie die Sendung besser organiseren.

Gibt es Sonderlösungen für Transporte in gewisse Regionen der Welt? Wenn ja, was können Exporteure erwarten?

Wir nutzen jede Möglichkeit, die Bedürfnisse und Ansprüche unserer Kunden zu erfüllen, sei dies per Luft, See, Land oder Bahn. Jedoch sind wir auch abhängig von den jeweiligen Restriktionen. In Europa sind wir per LKW 100% operativ tätig und decken jedes Land je nach lokalen gesetzlichen Vorschriften vollständig ab. Aufgrund der knappen Kapazitäten steigen derzeit die Preise. Planen Sie früh genug. So haben Sie hier einen entscheidenden Vorteil und die Möglichkeit, die ganze Transportpalette zu prüfen, um dann zu entscheiden, welcher Service eingesetzt werden muss, um mit der Ware effizient und zeitgerecht am Bestimmungsort einzutreffen.

Welche Gefahren sehen Sie, dass Versender ihre Ware nicht rechtzeitig versenden bzw. Empfänger ihre Ware nicht rechtzeitig empfangen können?

Die Lieferketten sind momentan sehr volatil, dadurch ist es enorm schwer, eine Prognose dazu zu treffen. Durch behördliche Verzögerungen und Bestimmungen können zurzeit Mehrkosten für Wartezeiten und Spezialabfertigungen entstehen.

Welche Alternativen sollten sich von der Krise betroffenen Unternehmen also nun überlegen?

Grundsätzlich empfiehlt es sich, mit einem zuverlässigen Transportpartner zusammenarbeiten: Dieser steht dem Kunden mit Rat und Tat zur Seite und kann proaktiv auf mögliche Verzögerungen, Kosten und alternative Transportverbindungen und Möglichkeiten aufmerksam machen. Konkrete Lösungsansätze könnten im Moment sein, die eigenen Lagerkapazitäten hochzufahren, sei es zentral oder dezentral. Da spielt die Kostenstruktur der Varianten sicher eine entscheidende Rolle. Es gilt Produktionsabhängigkeiten in Übersee - soweit es möglich ist - zu minimieren bzw. eine Back-Up-Produktion im geographisch näheren Umfeld auf die Beine zu stellen. Dies sind nur einige Fragen von vielen, die wir uns alle während und nach COVID-19 stellen werden müssen, um die Herausforderungen in der Logistik zu meistern.

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