Branchenreport

Der Eisenbahnsektor in Marokko: Welche Chancen bietet er?

Das marokkanische Eisenbahnnetz zählt heute zu den modernsten in Afrika. Das staatliche Eisenbahnverkehrs- und -infrastrukturunternehmen, Office National des Chemins de Fer (ONCF), hat einen ehrgeizigen Entwicklungsplan auf den Weg gebracht mit dem Ziel, eine Industrieanlage für die lokale Fertigung von Zügen aufzubauen sowie das normale und das Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz auszubauen. Angesichts der Schweizer Expertise im Eisenbahnsektor sind die dort tätigen Schweizer Unternehmen angehalten, in Marokko nach den enormen Chancen Ausschau zu halten, die der Netzausbau und der Aufbau der Produktionsanlage bieten, und diese zu nutzen.

Secteur ferroviaire au Maroc: Quelles opportunités?

Das marokkanische Eisenbahnnetz zählt heute zu den modernsten in Afrika. Laut einem Bericht des Weltwirtschaftsforums WEF zählt es in Sachen Wettbewerbsfähigkeit und Qualität zu den Spitzenreitern in der arabisch-afrikanischen Welt. Aufgrund der Geschichte des Landes ist seine Entwicklung jedoch überaus komplex. Die Wahl der Spurweite, die Streckenführung und einige weitreichende Entscheidungen wie die Elektrifizierung waren oft politisch motiviert.

Das Netz besteht aus einer Hauptachse in grober Nord-Süd-Richtung, die Oujda im Nordosten des Landes über Fès, Meknès, Kénitra, Rabat und Casablanca mit Marrakesch im südlichen Landesinnern verbindet. Ausserdem führen Verzweigungen nach Tanger, Nador, Oued Zem, El Jadida und Safi.

Für die Instandhaltung des Materials gibt es zwei Hauptwerkstätten: in Casablanca (für die Elektroflotte) und Meknès (für die Dieselflotte). Ausserdem gibt es gut ausgestattete Depots in Marrakesch, Oujda, Sidi Kacem, Rabat und Fès für die laufende Wartung.

Die Hochgeschwindigkeitsstrecke Tanger-Casablanca, die über Kénitra und Rabat führt, ist die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke Afrikas. Diese Strecke, die auch «Ligne Atlantique» genannt wird, soll nach ihrer Fertigstellung auch Marrakesch und Agadir anbinden. Eine weitere geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke wird den Nordosten Marokkos (Nador und Oujda) über Meknès und Fès mit Rabat verbinden, wodurch das östliche Rif-Gebirge näher an den Westen Marokkos heranrückt.

Der Minister für Transport und Logistik kündigte darüber hinaus den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecken Marrakesch–Agadir sowie Casablanca–Marrakesch an. Die Investitionssumme wird zu diesem Zeitpunkt auf CHF 10 Milliarden geschätzt. Bis 2040 sollen 1300 km Hochgeschwindigkeitsstrecke und 3800 km herkömmliche Strecke gebaut werden, die insgesamt 43 marokkanische Städte miteinander verbinden.

Switzerland Global Enterprise, die Schweizer Handelskammer in Marokko und die Schweizer Botschaft in Marokko unterstützen Schweizer Unternehmen dabei, Kontakte zu den wichtigsten Akteuren zu knüpfen, die an diesen Eisenbahnprojekten beteiligt sind.

Individuelle Beratung

Wenden Sie sich an unseren Berater und sprechen Sie mit ihm über das Potenzial Ihrer Produkte oder Ihrer Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Modernisierung des marokkanischen Schienennetzes oder allen weiteren Fragen betreffend Nordafrika.

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